Russlands Präsident Putin wird in Jerusalem beim Holocaust-Gedenken in Yad Vashem eine Rede halten und ein Denkmal für die Leningrader Blockade einweihen.

Russlands Präsident Wladimir Putin wird am kommenden Donnerstag in Jerusalem beim Holocaust-Gedenken in Yad Vashem eine Rede halten. Die Rote Armee befreite vor 75 Jahren das Konzentrationslager Auschwitz, das als Symbol für den Holocaust und die Verbrechen des faschistischen Deutschlands gilt.

Putin sagte kürzlich, dass Russland dem Beispiel in Tel Aviv folgen sollte, wo man dafür sorgt, dass praktisch niemand die wahren Schrecken des Holocaust vergessen kann.

„Unter den Holocaust-Opfern war auch eine große Zahl sowjetischer Juden“, und wir sollten „auch die anderen Opfer anderer sowjetischer Völker und des russischen Volkes“ nicht vergessen, die „ihre Heimat und die ganze Welt vor der braunen Pest [des Nazismus] verteidigten“.

Bei seinem Besuch in Jerusalem will Putin zudem ein Denkmal für die Leningrader Blockade im Sacher-Park einweihen. Die fast 900 Tage währende Blockade gilt als eines der schwersten Verbrechen gegen die Menschlichkeit der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Auf Befehl Hitlers sollte Leningrad durch systematisches Aushungern ihrer Bewohner ausgelöscht werden. Weit über eine Million Menschen starben, die meisten an Hunger und Kälte. Die Rote Armee durchbrach die Blockade nach fast 900 Tagen am 18. Januar 1944.

Geschätzte 27 Millionen sowjetische Bürger starben während des 2. Weltkriegs. Die faschistische Wehrmacht und die NS-Mordkommandos hinterliessen unermessliches Leid.

Wladimir Putin hat im Zweiten Weltkrieg seine Großmutter und seinen Bruder verloren. Sein Bruder erkrankte in Leningrad während der Blockade, Die Familien seiner beiden Eltern verloren während des Kriegs die Hälfte aller Angehörigen. Putins Vater wurde in Leningrad verwundet, und seine Mutter wurde während der Blockade beinahe versehentlich von einem Beisetzungskommando lebendig begraben.