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30. Juni 2022

Die Friedensbewegung und der USA/NATO-Stellvertreterkrieg gegen Russland in der Ukraine – von Doris Pumphrey (Freidenker)

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Doris Pumphrey schließt mit diesem Beitrag an ihren Vortrag zur „Friedensbewegung am Scheideweg“ an (https://www.freidenker.org/?p=12515). Inzwischen haben sich die Aufrufe zu Friedensdemonstrationen  teilweise verändert, insbesondere beginnen sie nicht mehr mit dem „Gruß vor dem Geßlerhut“, à la  „der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands …“ etc.

Die Autorin schreibt, der neue Text „beinhaltet  auch die Kritik an dem Aufruf des sehr breiten Bündnisses, das am Samstag [02.07.2022] die erste große Demo in Berlin haben wird. Gut möglich, dass diese politische Verschleierung die Grundlage der Friedensbewegung in nächster Zeit sein wird,  weil für viele in der Friedensbewegung das breite Bündnis per se das wichtigste ist. Widerstand gegen das 100-Milliarden-Programm für die Bundeswehr ohne die politische Begründung, den Zusammenhang und das Ziel zu nennen und das auch noch auf die Ideologie der Äquidistanz zu gründen! Da werden viele mitmachen, da wird man dann stolz sein auf die Breite und Größe der Demos und trägt doch nur zur Verschleierung bei.“

Wir folgern daraus: Wer nicht „Nein zu allen Sanktionen gegen Russland“ sagt , leistet keinen Beitrag zum Frieden.

Die Friedensbewegung und der USA/NATO-Stellvertreterkrieg gegen Russland in der Ukraine

von Doris Pumphrey

Vortrag, gehalten am 23.06.2022 auf einer Veranstaltung der Rotfuchs-Regionalgruppe Berlin Treptow-Köpenick

Destabilisierung im post-sowjetischen Raum durch sogenannte Farbenrevolutionen mit Hilfe von NGOs und die Politik zur Eindämmung Russlands durch die NATO-Osterweiterung charakterisieren die Politik von USA/NATO seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion.

In den letzten Jahren spielten die einseitigen Aufkündigungen von Rüstungskontrollverträgen durch die USA und vor allem die Ausdehnung der NATO nach Osten auf immer mehr Länder sowie deren Aufrüstung und Einbeziehung in NATO-Manöver an Russlands Grenzen natürlich eine besondere Rolle in der Arbeit der Friedensbewegung.

Allerdings war die Friedensbewegung insgesamt ruhig geblieben gegenüber der wachsenden anti-russischen Hetze, die nach dem Beitritt der Krim zur Russischen Föderation 2014 einen ersten Höhepunkt erreichte.

USA/NATO hatten schnell die Völkerrechtskarte gegen Russland aus der untersten Schublade hervorgezogen. Die massiv einsetzende Anti-Putin-Hysterie wirkte einschüchternd und lähmend auf jene in der Friedensbewegung, die Angst hatten, als „Putin-Versteher“ gebrandmarkt zu werden.

In der traditionellen Friedensbewegung spielte zudem die Frage, ob der Beitritt der Krim zur Russischen Föderation vom Völkerrecht gedeckt war, z. T. eine größere Rolle als die Einsicht, dass mit dem Beitritt der Plan der USA vereitelt wurde, aus Sewastopol einen US/NATO-Stützpunkt gegen Russland zu machen, womit eine höchst friedensgefährdende Situation entstanden wäre.

Mit der orchestrierten Anti-Russland-Hysterie wuchs in der Bevölkerung die Sorge um einen Krieg gegen Russland und im Frühjahr 2014 gingen Tausende in vielen Städten zu Mahnwachen für den Frieden. Diese Mahnwachen waren außerhalb und unabhängig der traditionellen Strukturen der bundesdeutschen Friedensbewegung entstanden, die in großen Teilen nur sehr langsam auf das, was sich in der Ukraine zusammenbraute, reagierte.

Die Herrschenden witterten eine Gefahr: Wenn die Mobilisierung der neu entstandenen Mahnwachen für den Frieden zu gemeinsamen Antikriegsaktionen mit der traditionellen Friedensbewegung führt, könnte eine neue, mächtigere Friedensbewegung entstehen. Das musste unter allen Umständen verhindert werden. So wurde eine Kampagne in Gang gesetzt, um die Mahnwachen – eine politisch unerfahrene Bewegung mit z. T. diffusen Vorstellungen – als „rechts“ zu diffamieren.

Wir können davon ausgehen, dass auch die NATO-Geheimdienste aktiv waren, nach dem Muster: Schick ein paar Rechte oder Neonazis in die Nähe einer Bewegung und schon wird sie für Linke „unberührbar“.

Da sich die Mahnwachen weder als links noch als rechts definierten, wurden sie als „Querfront“ denunziert. Wie konnte man aber von jüngeren, unerfahrenen Teilnehmern der Mahnwachen erwarten, dass sie sich links einordnen, wenn in einer Linkspartei – deren Führungspersonal sich noch dazu von den Mahnwachen ausdrücklich distanzierte – Transatlantiker führende Rollen spielten und Positionen vertreten wurden wie die von BAK-Shalom?

Statt ihre eigenen Erfahrungen bei den Mahnwachen einzubringen und aufklärend zu wirken, beteiligten sich nicht wenige aus linken und friedenspolitischen Reihen an der Hetze gegen die Mahnwachen. Mit dem verheerenden Ergebnis, dass viele der Mobilisierten sich schließlich zurückzogen, weil sie nicht als „Rechte“ oder „Nazis“ beschimpft werden wollten. Damit wurde eine Chance zur Erweiterung, Verjüngung und Stärkung der Friedensbewegung vergeben – ganz im Interesse der NATO-Kriegstreiber und im Sinne ihrer Ideologen.

Im geostrategischen Kampf der USA gegen Russland spielt die Ukraine eine besondere Rolle. Sie ist für die USA nur Mittel zum Zweck. Mit Hilfe ihrer europäischen NATO-Vasallen wurde die Ukraine systematisch zum faschistisch geprägten Bollwerk gegen Russland aufgebaut. Nach dem von den USA gesponserte Staatsstreich 2014 in Kiew haben die NATO-Verbündeten Zehntausende ukrainische Soldaten trainiert und ausgerüstet. Der Sprecher des Pentagon John Kirby brüstete sich im Mai, dass die USA mit ihren Verbündeten die ukrainische Armee seit acht Jahren mit großem Aufwand für den Krieg vorbereitet hätten.

Der Krieg in der Ukraine begann nicht am 24. Februar 2022, sondern acht Jahre zuvor, als im April 2014 die Truppen des Kiewer Putsch-Regimes mit Hilfe von Nazi-Bataillonen und Rückendeckung des Westens den antifaschistischen Aufstand der russischen Bevölkerung im Donbass angriffen. Obwohl diesem Krieg zirka 14.000 Menschen zum Opfer fielen und rund 1,5 Millionen Menschen vertrieben wurden, fand er hierzulande kaum Beachtung, ganz zu schweigen von Anteilnahme, weder in der Politik noch in den Medien und kaum in der Friedensbewegung

Das Minsk-II-Abkommen von 2015 zeichnete den politischen Fahrplan vor, um in direkten Verhandlungen zwischen den beiden Parteien den Konflikt friedlich zu lösen. Garantiemächte waren Frankreich Deutschland und Russland. Die Donbass-Republiken waren dazu bereit, doch in den folgenden Jahren sabotierten Kiew, Frankreich und Deutschland systematisch die Umsetzung des Abkommens. Offensichtlich sollte der Krieg weiter eskalieren, vor allem im Interesse der USA. Der ukrainische Präsident Poroschenko, der das Minsk-II-Abkommen unterzeichnet hatte, erklärte vor kurzem, er habe nie vorgehabt, das Abkommen umzusetzen, es diente nur als Ablenkung, um ein starkes Militär aufzubauen.

Im Jahr 2019 hatte die RAND-Corporation, eine dem Pentagon nahestehende Denkfabrik, ein Strategiepapier veröffentlicht mit dem Titel „Russland überdehnen und aus dem Gleichgewicht bringen“ (Overextending and Unbalancing Russia) mit einem Katalog von Maßnahmen zur Schwächung Russlands. Die wichtigste Maßnahme zielte darauf ab, die Ukraine als „die größte externe Verwundbarkeit Russlands auszunutzen“, sie zu bewaffnen und militärisch zu beraten, um einen Konflikt mit Russland zu entfachen.

In einem Bericht der NATO-Denkfabrik Atlantic Council in den USA, heißt es: „Das Ziel Washingtons sollte die Vertreibung der Russen aus der Ostukraine sein.“

Am 24. März 2021 hatte der ukrainische Präsident Selenskij ein Dekret unterschrieben das „für besondere Aufmerksamkeit“ sorgte, wie die Berliner Zeitung berichtete. Es ging um die militärische Wiedereingliederung der Donbass-Republiken und der Krim in den ukrainischen Staat. Die Regierung erhielt den Auftrag, einen entsprechenden „Aktionsplan“ zu entwickeln.

Dazu wurden zum Jahreswechsel zirka 150.000 Soldaten im Osten konzentriert. Laut OSZE intensivierten die Kiewer Truppen im Februar ihre Angriffe auf Wohngebiete im Donbass mit Artilleriegranaten und Raketen massiv. Die Behörden der beiden Donbass-Republiken begannen die Zivilbevölkerung (etwa 100.000) zu evakuieren und nach Russland zu bringen.

Angefeuert und ausgerüstet von den USA, stand ukrainisches Militär mit seinen Nazi-Bataillonen offenbar kurz davor, den Donbass zu überfallen und ihn ethnisch zu säubern. Mit der Anerkennung der beiden Volksrepubliken Donezk und Lugansk als unabhängige Staaten am 21. Februar und den mit ihnen geschlossenen Verträgen über Freundschaft und gegenseitigen Beistand, konnte Russland mit der am 24. Februar folgenden Sonderoperation zur Entnazifizierung und Entmilitarisierung der Ukraine, die Ausführung dieses Plans vereiteln.

Der 24. Februar 2022 stellt die Friedensbewegung vor ganz neue Probleme

Die moralische Empörung des „Wertewestens“ – der plötzlich das Völkerrecht unter seinen Stiefeln hervorzog – und die den russischen Präsidenten seit Jahren entmenschlichende Hetze entluden sich in einer beängstigenden Welle kollektiver Medien-Hysterie gegen Russland.

Jene Kräfte, die sich jahrzehntelang bemüht hatten, die eigene Geschichte zu verdrängen, die Stalingrad nie verwinden konnten, waren spürbar erleichtert, vom Befreier befreit zu sein und entsorgten nun endgültig ihre Schuld – froh, ihre Russophobie und ihren Antikommunismus als Friedensfreunde gegen Russland und russische Menschen ausleben zu können.

Und jene Politiker, die mit ihrer blau-gelben Begeisterung und devoten Haltung gegenüber der US-Marionette Selenskij und dem Nazi-Verehrer Melnyk die Operation Barbarossa vergessen machen wollen, maßen sich die Rolle des moralischen Lehrmeisters gegenüber Russland an.

Das Ausmaß selbstgerechter Heuchelei und moralisch aufgeladener Empörung, die in diesem Land hochschwappte, ist beispiellos. Da standen sie nun – in verlogener Erschütterung über den „ersten Krieg in Europa seit 1945“! Das Blut an ihren Händen von den Bomben auf Jugoslawien glaubten sie schon längst abgewaschen und vergessen.

Der Anti-Putin-Tsunami überrollte jedes rationale Nachdenken. „Putin-Versteher“ bereuten und verbeugten sich vor ihren frohlockenden Gegnern, Erklärungen von Linken waren durchtränkt von moralischer Empörung.

Gregor Gysi hatte in einer Brandrede im April 2014 im Bundestag den beängstigenden Einfluss der Faschisten anhand der personellen Besetzung der ukrainischen Regierung und von deren Sicherheitsstrukturen belegt. Nur weil diese Akteure bei den folgenden Wahlen keine hohen politischen Posten mehr innehatten und aufgrund seiner völligen Ignoranz der weiteren Entwicklung in der Ukraine, nicht nur des faschistischen Einflusses auf Politik und Gesellschaft, sondern auch des achtjährigen Krieges, den Kiew gegen die russischsprachige Bevölkerung im Donbass führte, konnte Gysi im Februar 2022 – ohne rot zu werden – erklären: „Russlands Argumente von Genozid und Entnazifizierung sind völliger Blödsinn“ und diese „Behauptung Putins“ mit der USA-Regierungslüge über Massenvernichtungswaffen im Irak vergleichen.

Über den Einfluss der rechtsextremen Nationalisten in der Ukraine schrieb selbst die von der Bundesregierung finanzierte „Stiftung Wissenschaft und Politik“ im Jahr 2019:
„Auch wenn rechte und rechtsextreme Parteien bei den Wahlen seit 2014 keine nennenswerten Erfolge erzielen konnten, hat nationalistisches Gedankengut in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung um den Konflikt im Osten (wie auch bei anderen Themen) erheblichen Einfluss. Es gelingt nationalistischen Akteuren immer wieder, die politische Führung zur Anpassung ihrer Politik zu zwingen.“

In seiner Funktion als außenpolitischer Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, bot sich Gregor Gysi als Erfüllungsgehilfe der NATO für Regime-Change in Russland an. Per Video und in holprigem, ja peinlichem Russisch rief er am 21. März die Bürger Russlands zum Widerstand gegen Putin auf.

In einem Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung zwei Tage später ging Gysi noch weiter und erklärte, die russische Bevölkerung „muss sich von Putin trennen, das schaffen wir nicht von außen“. Das stünde „uns“ auch nicht zu. Deshalb habe er sich an die Russen gewandt, damit „sie“ den „Mut haben, das Regime zu beseitigen“. Das müsse von ihnen ausgehen. „Die Aufrüstung Deutschlands schütze zudem nicht vor Putin“, sondern nur wenn „wir“ in Russland „andere Strukturen erreichen.“ In welchem „wir“ denkt und spricht Dr. Gysi? Sieht er sich als Sprecher der NATO in der Linksfraktion?

Man stelle sich vor, der außenpolitische Sprecher einer Duma-Fraktion würde sich an die deutsche Bevölkerung wenden und sie zum Widerstand aufrufen, um das Regime in Deutschland zu beseitigen und andere Strukturen zu schaffen.

Selbst eine ansonsten kühle und rationale Sahra Wagenknecht ließ sich vom Tsunami mitreißen und fragte: „Und natürlich stellt sich die Frage: Wie konnte aus jenem Putin, der noch vor 20 Jahren den Westen geradezu umarmt und die Hand zur Zusammenarbeit ausgestreckt hat, jener Mann werden, der jetzt wild um sich schlägt, nationalistische Töne verbreitet und ohne Rücksicht auf Verluste seine militärische Stärke ausspielt?“
Hatte Sahra denn in den 20 Jahren nicht mitbekommen, dass der Westen auf Putins ausgestreckte Hand nicht nur spuckte, sondern schlug?

Im Reichstag wurde am 27. Februar in der Sondersitzung des Bundestages Andrij Melnyk, der ukrainische Botschafter und Verehrer des Nazi-Kriegsverbrechers und Massenmörders Stjepan Bandera, als Ehrengast mit standing ovations begrüßt – auch von Abgeordneten der Linksfraktion … Es war der gleiche Tag, der 27. Februar im Jahr 1933, als der Reichstag in Flammen stand, angezündet in einer False-Flag-Operation der Nazis, um in der Folge Tausende Kommunisten zu verhaften.

Ganz ergriffen hörten die Bundestagsabgeordneten dem am 17. März im Reichstag zugeschalteten ukrainischen Präsidenten zu, der ihnen erzählte, Russland wolle das ukrainische Volk vernichten. PR-mäßig war er zum Medienstar aufgepustet worden, der auf Großleinwänden in Europas Hauptstädten Hilfe für den Endsieg gegen Russland fordert.

Dem deutschen Kanzler rief er zu „Geben Sie Deutschland die Führungsrolle, die es verdient!“ und beendete seine Rede mit der Parole „Slawa Ukraini!“ der ukrainischen Nazi-Kollaborateure. Da standen sie wieder auf, die Bundestagsabgeordneten, und klatschten langanhaltend.

Es waren beängstigende Szenen. Und dies war erst der Anfang.

Inzwischen haben sich Politiker und Medien in ihrem anti-russischen Wahn gegenseitig hochgeschaukelt. Ihre anfänglichen Sprüche über nötige Verhandlungen haben sie durch Schlachtrufe ersetzt. Der letzte Rest von Zurückhaltung fiel. Jegliches Schuld- und Schamgefühl über die eigene deutsche Geschichte und insbesondere über die Nazi-Verbrechen gegen die Sowjetunion wird durch Selbstgerechtigkeit und moralischen Größenwahn ersetzt.

Der Angriffskrieg Nazideutschlands gegen die Sowjetunion, der 27 Millionen Tote und verbrannte Erde hinterließ, sollte der „Vernichtung der Lebenskraft Russlands“ dienen, wie Hitler es formuliert hatte.

Heute will die deutsche Außenministerin, Annalena Baerbock, „Russland ruinieren“ durch endlose Wirtschaftssanktionen und sie warnt vor einer „Kriegsmüdigkeit“ im erhofften Endkampf gegen Russland.

„Es muss unser Ziel sein, dass Russland diesen Krieg nicht gewinnt“, mahnte der deutsche Bundeskanzler, Olaf Scholz. Aus sicherer Brüsseler Distanz säuselte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: „Ich habe so viel Bewunderung für unsere tapferen ukrainischen Freunde. Sie führen unseren Krieg.“

Deutsche Außenpolitik hat diplomatische Verständigung durch Belehrungen und Drohungen ersetzt. Besonders fatal: Deutschland leistet sich eine Außenministerin, die sich durch völlige Geschichtsignoranz auszeichnet, der jegliches Gefühl für die Realitäten in dieser Welt fehlt und die angetrieben wird von moralischer Selbstüberhöhung und Sendungsbewusstsein.

Deutschland müsse eine noch stärkere Führungsrolle in der EU und der NATO an der Seite der USA übernehmen, ist das Credo der Ampelregierung. Dementsprechend beteuerte der Grüne, Vizekanzler Robert Habeck seinem Herrn und Meister in Washington, dass Deutschland im Kampf gegen Russland eine „dienende Führungsrolle“ spiele. Die sicherheitspolitische Kehrtwende der Bundesregierung wurde in der US-Hauptstadt erfreut zur Kenntnis genommen, berichtete der FOCUS.

Für den Kampf gegen Russland werden die Waffenlager der „westlichen Wertegemeinschaft“ entrümpelt, um sie – zur Freude der Rüstungsindustrie – mit neuwertigen Waffen aufzufüllen. Waffenlieferung an eine Kriegspartei wird nun zur heiligen Pflicht und die Diskussion geht nur noch darum, wie schwer sie denn sein dürfen und wie schnell sie geliefert werden. An der Heimatfront wird die Illusion geschürt, als würden immer mehr Waffen für die Ukraine den ersehnten Endsieg über Russland doch noch bringen. Die Kapitulation Selenskijs wird nur hinausgezögert. Ihm und seinen westlichen Auftraggebern sind Leid und Leben der ukrainischen Bevölkerung nur Mittel zum Zweck.

Deutschland im Krieg gegen Russland

Laut Scott Ritter, ehemaliger Offizier für Aufklärung der US-Marineinfanterie, sitzt die CIA im ukrainischen Informationsministerium und kontrolliert, was in Europa erzählt wird. CIA-Direktor William Burns erklärte voll Stolz im US-Senat, dass Putin den Informationskrieg verliert, den die USA gegen Russland führen. Auch seitens der Ukraine wird der Informationskrieg zudem mit dem Einsatz professioneller westlicher Public-Relations-Firmen organisiert.

Im Internet kursiert der bittere Spruch:
Treffen sich zwei Sowjet-Soldaten im Mai 1945 vor dem Berliner Reichstag.
„Was schaust du so geknickt, Kamerad?“ –
„Na ja, wir haben den Informationskrieg gegen Goebbels verloren.“

Das Trommelfeuer der Propaganda im Stil faschistischer Kriegsberichterstattung ist so gleichgeschaltet, massiv und extrem, dass selbst viele, ansonsten kritische Zeitgenossen ihr blind folgen und nicht einmal mehr bereit sind, andere Informationen wenigstens zur Kenntnis zu nehmen. Ein breites Mitläufertum unter sogenannten Aufgeklärten wurde geschaffen. Nur können sie später nicht sagen „Wir haben es nicht wissen können.“ wegen des bisher noch möglichen Zugangs zu anderer Information.

Am 27. Februar wurden binnen weniger Tage Hunderttausende mobilisiert und als neue Friedensbewegung gefeiert. Das ging allerdings nicht ganz so spontan wie man annehmen könnte. Dahinter stand „Campact“ eine sehr professionelle, finanziell gut ausgestattete Massenmobilisierungsmaschine, die seit mehreren Jahren allerlei Unterschriftskampagnen online lanciert und damit inzwischen 2,3 Millionen Adressen gesammelt hat, die sie nun für eine Mobilisierung gegen Putin nutzt.

Für ihre Mobilisierung hatte Campact ein Bündnis geschlossen u. a. mit sogenannten NGOs, mit Gewerkschaften, Umweltverbänden, Kirchen.

Dazu schrieb die junge Welt„Kaum zu übersehen ist die Doppelmoral vieler Akteure des Bündnisses. So gehören zu den treibenden Kräften hinter der momentanen Mobilisierung der DGB und die Evangelische Kirche in Deutschland – beides Organisationen, die im Frühjahr 1999 den völkerrechtswidrigen Angriff der NATO auf Ex-Jugoslawien voll mitgetragen haben.“

In der traditionellen Friedensbewegung hatten abstrakte pazifistische Parolen schnell Hochkonjunktur: „Die Waffen nieder – Waffenstillstand – den Krieg stoppen!“ Sie waren durchaus NATO-kompatibel, denn von dort ertönten anfänglich dieselben Forderungen an Russland, bis sie gegen Schlachtrufe eingetauscht wurden.

Die Mehrheit der Erklärungen und Aufrufe aus der traditionellen Friedensbewegung begannen gebetsmühlenartig mit der Verurteilung des „völkerrechtswidrigen russischen (wahlweise Putins) Angriffskrieges“. Manche verurteilten ihn „aufs schärfste“, „zutiefst“ und mit dem expliziten Zusatz er sei „durch nichts zu rechtfertigen“, oder Putins Begründung seien „Lügen und Propaganda“.

Der Deutsche Freidenkerverband schrieb dazu:

„Von der Regel des Gewaltverbots nach Art. 2 Nr. 4 der UN-Charta gibt es die Ausnahme in Artikel 51: das naturgegebene Recht zur individuellen oder kollektiven Selbstverteidigung. Nach den Verträgen über Beistand und Freundschaft zwischen Russland und den Donbass-Republiken waren die Bedingungen für die Wahrnehmung des Rechts auf Selbstverteidigung gem. UN-Charta gegeben.
Russland führt also keinen ‚Angriffskrieg‘ und es hat auch keinen Krieg ‚begonnen‘, denn es griff in einen schon acht Jahre dauernden Krieg ein, um ihn zu beenden, das Leben der Bewohner des Donbass zu schützen und den barbarischen, mörderischen Nazi-Bataillonen in der Ukraine das Handwerk zu legen.“

In den Erklärungen und Aufrufen aus der Friedensbewegung erschienen immer wieder die gleichen Sätze wie aus vorgegeben Textbausteinen. Sie unterscheiden sich kaum von jenen der USA/NATO, die seit Jahren nicht nur das Völkerrecht ausgehöhlt, sondern mit ihrer „regelbasierten Ordnung“ abgeschafft hatten und sich heute in ihrer Verurteilung Russlands ausgerechnet auf das Völkerrecht berufen.

In seiner Rede am 23. Februar erinnerte Putin noch einmal daran, dass die USA und die NATO alle Bemühungen Russlands für eine friedliche Lösung des Konflikts in der Ukraine und für eine Verständigung über die Nichterweiterung der NATO und die Prinzipien der Sicherheitsordnung in Europa ignoriert hatten.

Putin fragte: „Und was sollen wir jetzt machen? Worauf noch warten? Wir erinnern uns gut, wie 1940 und Anfang 1941 die Sowjetunion auf jede Weise bestrebt war, den Beginn des Krieges zu verhindern oder wenigstens hinauszuzögern. Bis zum letzten Moment haben wir versucht, den potentiellen Aggressor nicht zu provozieren. Deshalb haben wir sogar die allernötigsten und auf der Hand liegenden Verteidigungsmaßnahmen unterlassen oder viel zu spät eingeleitet. Ein zweites Mal werden wir diesen Fehler nicht begehen, wir dürfen es nicht tun.“

Plötzlich sollte diese Erfahrung der Sowjetunion, die für diesen Fehler mit 27 Millionen Menschenleben, unermesslichem Leid und Zerstörung bezahlen musste, offenbar keine Rolle mehr spielen – auch nicht in der deutschen Friedensbewegung?

Viele ältere Linke in Parteien oder der traditionellen Friedensbewegung, für die die Freundschaft mit der Sowjetunion und später mit Russland allein schon aus historischem Bewusstsein wichtig war, waren schockiert, enttäuscht, ihr Vertrauen in Russland war erschüttert. War es doch so einfach gewesen, die Politik eines Russland zu verteidigen, das immer geduldig reagierte, dessen Bemühen um Einsicht seiner „Partner“ endlos schien, und das doch von ihnen nur belogen und betrogen wurde. Man hätte erwarten können, dass sie nach dem 23. Februar erst einmal tief Luft holen und nachdenken, bevor sie wütend ihre Verurteilung Russlands oder Putins wie einen Peitschenhieb loslassen.

Jene in der Friedensbewegung, die so schnell bei der Hand waren, Russland zu verurteilen, sollten die Frage beantworten: Welche konkrete Alternative wäre Russland denn geblieben? Hätte Russland vor der sich ständig zuspitzenden existentiellen Bedrohung kapitulieren sollen?

Zusehen, wie die Ukraine endgültig zum offiziellen NATO-Stützpunkt ausgebaut würde mit der Stationierung von Atomwaffen? Zusehen, wie Washington aus sicherem Abstand weiterhin das ukrainische Regime und seine Faschisten-Bataillone bewaffnet und anleitet, um Russland zu provozieren und die Spannung bis zum nächsten endgültigen Zerreißen aufrechtzuerhalten? Ist es das, was Europa sicherer gemacht hätte? Ist es wirklich das, was die Friedensbewegung bevorzugt hätte?

Wenn Friedensgruppen in ihren Aufrufen und Erklärungen forderten: „Verhandeln jetzt“, hatten sie nicht hingehört, als die russische Regierung mehrmals angekündigt hatte, dass sie die Verweigerung ernsthafter Verhandlungen auf Dauer nicht hinnehmen werde. Hatten sie angenommen, Putin und Lawrow scherzten, als sie die NATO wiederholt davor warnten, die „rote Linie“ nicht zu überschreiten?

Am 17. Februar hatte die russische Regierung in einem Schreiben an die USA/NATO einen letzten Versuch gemacht, um endlich eine ernsthafte Antwort zu den russischen Vertragsentwürfen für gegenseitige Sicherheitsgarantien zu erhalten.

Darin heißt es u. a. ausdrücklich: „Sollte die amerikanische Seite nicht bereit sein, feste, rechtlich verbindliche Garantien zu vereinbaren, um unsere Sicherheit vor den USA und ihren Verbündeten zu gewährleisten, wird Russland gezwungen sein, zu reagieren, auch mit militär-technischen Maßnahmen.“ – Es war wieder umsonst.

Für die Forderung nach Verhandlungen war und ist Russland der falsche Adressat: Das Angebot, ernsthaft und ehrlich zu verhandeln, hat Moskau nie zurückgezogen. Auch die militärische Intervention war von Anfang an mit dem Bemühen Russlands um eine Beendigung des bewaffneten Konflikts in direkten Verhandlungen mit Kiew verbunden. Als die ukrainische Delegation endlich einen konstruktiven Vorschlag vorlegte, auf dessen Grundlage eine Weiterverhandlung mit Moskau möglich gewesen wäre, wurde Kiew von Washington und London zurückgepfiffen. Der Westen sei nicht bereit, mit Russland Frieden zu schließen, hatte Boris Johnson Kiew mitgeteilt, woraufhin Kiew die Verhandlungen mit Moskau beendete. So viel zur „Unabhängigkeit und Souveränität“ der Ukraine, die der Westen vorgibt zu verteidigen.

Die Ukraine soll weiterkämpfen bis zum Endsieg über Russland, deshalb benötige die Unterstützung der Ukraine – laut Annalena Baerbock – einen „langen Atem“ und immer mehr Waffen. Schließlich müssen „wir alles dafür tun, dass – auch wenn wir erschöpft sind – wir weiterhin die Ukraine verteidigen“ denn dort werde „Frieden und Freiheit für ganz Europa verteidigt“.

Seitdem Selenskijs tägliche Darbietung „die Ukraine gewinnt, gebt uns einfach noch mehr Geld und Waffen“ nicht mehr ganz zieht und Zweifel aufkommen lässt, werden vermehrt Rufe nach Verhandlungen mit Russland laut. Schließlich gilt es für die USA, NATO und EU, „zu retten, was noch zu retten ist“ und eine weitere Hinwendung Russlands zu China zu verhindern. Nach all den Erfahrungen der letzten Jahre muss sich Russland allerdings die Frage stellen, warum es überhaupt noch mit dem NATO-Westen oder seinen Marionetten verhandeln sollte, wenn es sich auf Vereinbarungen mit denen sowieso nicht verlassen kann.

Es wird von Krieg mitten in Europa geredet, aber was ist mit dem Faschismus mitten in Europa?

Bekannt ist die wichtige Rolle, die Nazis im von den USA und der EU geförderten Putsch in der Ukraine im Februar 2014 spielten. Seitdem ist ihr Einfluss auf den Staats-, Regierungs- und Sicherheitsapparat gewachsen. Darüber berichteten selbst West-Medien zum Teil ausführlich.

Seit dem Eingreifen Russlands wird hierzulande der Faschismus in der Ukraine völlig geleugnet oder verharmlost, als ginge es nur um ein paar wenige neo-nazistische Organisationen, in einem ansonsten demokratischen Staat.

Die Nazifizierung hat alle Bereiche der Gesellschaft durchdrungen. Diskriminierung der russischsprachigen Bevölkerung, die russische Sprache aus Ämtern, Schulen und dem öffentlichen Leben verdrängt. Die russische Kultur wird ausgelöscht. Dazu sollen nun auch zirka 100 Millionen Bücher der russischen und sowjetischen Literatur aus allen öffentlichen und Schul-Bibliotheken verbannt werden, denn es sei eine „wirklich schädliche Literatur, die die Ansichten der Menschen wirklich beeinflussen kann“, erklärte die Direktorin des Ukrainischen Bücher-Instituts.

Nazi- und SS-Kollaborateure werden als Nationalhelden gefeiert, allen voran der Massenmörder Stjepan Bandera. Denkmäler wurden für sie errichtet, Straßen und Plätze nach ihnen benannt.

Die Nazi-Bataillone wurden in die Armee integriert und werden bis heute von westlichen Geheimdiensten und Militärs ausgebildet, bewaffnet und instruiert. Deren Kämpfer verhindern jetzt Evakuierungen von Zivilisten und stellen schwere Waffen in Wohnvierteln auf, um sich menschliche Schutzschilde zu schaffen. Die Mitglieder des faschistischen Asow-Bataillons wurden im Kampf um Mariupol in deutschen Medien als heldenhafte Patrioten gefeiert. Fotos, die ihre mit Nazi-Symbolen tätowierten Körper nach der Gefangennahme im Mai zeigen, wurden für das deutsche Fernsehen ‘rausgeschnitten. Als Selenskij am 7. April im griechischen Parlament live zugeschaltet wurde, gab er – wie selbstverständlich – auch einem Kämpfer des faschistischen Asow-Bataillons die Möglichkeit, sich an die Abgeordneten zu wenden und löste in Griechenland damit heftigen Protest aus.

Als erstes nach dem Putsch wurde in der Ukraine die Kommunistische Partei verboten und schließlich alle Parteien und Organisationen, die sich gegen die Militarisierung und Faschisierung ihres Landes stellten, ebenso wie regierungskritische Zeitungen. Dissidenten wurden und werden verschleppt, gefoltert und ermordet, sogenannte „Russenfreunde“ auf offener Straße gelyncht. Ein Sanitätschef konnte im Fernsehen die Kastration verwundeter russischer Kriegsgefangener anordnen, weil sie „Kakerlaken sind und keine Menschen“ – und ein TV-Moderator in einer Livesendung Adolf Eichmann zitieren und dazu auffordern, russische Kinder zu töten, um Russland zu vernichten. Michail Podoljak, hochrangiger Berater Selenskijs, forderte die „Derussifizierung“ des Donbass.

Für Politiker und Medien hierzulande ist das alles kein Thema, denn für ihre anti-russische Hysterie und bedingungslose Unterstützung der Ukraine brauchen sie den Rückhalt an der Heimatfront. Eine informierte Bevölkerung könnte den gefährden.

„Das Wesen des heutigen ukrainischen Staates ist die Allianz des Großkapitals und der Regierungsbürokratie, die von faschistischen Elementen unter der totalen politischen und finanziellen Kontrolle der USA unterstützt wird,“ schrieb die Kommunistische Partei der Russischen Föderation (KPRF), die größte Oppositionspartei Russlands.

Warum beschweigt ausgerechnet die deutsche Friedensbewegung in ihrer Mehrheit den russophoben Faschismus, der in der Ukraine herrscht? Es ist auffällig, dass man dazu – von wenigen Ausnahmen abgesehen – nichts in ihren Erklärungen und Aufrufen findet. Was ist das für ein Antifaschismus, den deutsche Friedensaktivisten ständig für sich als Grundlage ihres Handelns reklamieren?

Wenn man im einstimmigen Chor der anti-russischen Verurteilung behauptet, das Einschreiten Russlands sei „durch nichts zu rechtfertigen“ dann verbietet sich natürlich jeder Hinweis auf den ukrainischen Faschismus. Dann muss man verschweigen, dass die ukrainischen Faschisten, die als Speerspitze der USA kurz davorstanden, die Donbass-Republiken und die Krim, also einen Teil der Russischen Föderation, heim ins NATO-Reich zu holen. Sie schweigen – aber nicht, weil sie es „nicht besser wissen konnten.“

Jene, die sich doch so gern mahnend auf die Geschichte Deutschlands beziehen, verstehen offenbar nicht, wie tiefgreifend die Erfahrung mit dem deutschen Faschismus auch heute noch in Russland verankert ist und warum die übergroße Mehrheit der russischen Bevölkerung die Intervention unterstützt.

Natürlich stellen sie sich auch nicht die Frage, welche kollektiven Empfindungen in Russland geweckt werden, wenn nicht nur die deutsche Regierung die faschistische Ukraine im Kampf gegen Russland unterstützt, sondern wenn – wie das in einigen Erklärungen formuliert wird – ausgerechnet aus der deutschen Friedensbewegung zur Desertion und Unterstützung eines Widerstandes gegen die russische Regierung aufgerufen wird. Das kann man nicht mehr als pazifistische Naivität abtun.
Das ist ganz im Interesse der USA/NATO und ihrer Geheimdienste.

Für einige ist der Konflikt um die Ukraine lediglich eine inter-imperialistische Auseinandersetzung. So behauptet z. B. die Leiterin des Moskauer Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Kerstin Kaiser, Russland sei „ein genauso aggressiver kapitalistischer Staat wie alle anderen“.

Wenn dem so wäre, dann müssten ja gerade die russischen Großkapitalisten das stärkste Interesse an einem Krieg gegen die Ukraine haben. Dem ist aber nicht so, wie die KPRF klarstellt: Die Russische Oligarchie sei gegen die Militäroperation in der Ukraine gewesen. „Sie strebte danach, in die Weltoligarchie integriert zu werden, und stand bereits unter massivem Druck des Westens, der sie dazu drängte, Druck auf die Regierung auszuüben, um sie zu veranlassen, die pro-westliche Ausrichtung Russlands zu bewahren.“ Die schärfsten Gegner des militärischen Eingreifens Russlands, „waren vor allem das große Monopolkapital, seine politischen Vertreter im liberalen Milieu und ihre ‚kreativen‘ Lakaien in der so genannten Intelligenz.“

Die Kommunistische Partei Simbabwes fragt: „Da Russland nicht mehr sozialistisch ist, ist es akzeptabel, dass an seiner Grenze ein NATO-Stützpunkt von einem von Nazi-Schergen regierten Land errichtet wird?“

Äquidistanz und Verschleierung versus Aufklärung und konsequente Positionierung

Kurz nach dem von ihnen 2014 unterstützen Staatsstreich in Kiew hatten die NATO-Staaten eine Erhöhung der Aufrüstung auf 2 % ihres Bruttoinlandsprodukts beschlossen, für ihren gemeinsamen Kampf gegen die „russische Bedrohung“. Das gerade von der Bundesregierung beschlossene 100-Milliarden-Euro-Programm sogenannten „Sondervermögens“, soll die Bundeswehr in den kommenden Jahren fit machen – natürlich gegen die „russische Bedrohung“.

Große Teile der Friedensbewegung haben nun ein Bündnis geschlossen gegen dieses Rüstungsprogramm mit dem Aufruf NEIN zur Aufrüstung – JA zur zivilen, solidarischen Entwicklung! Dazu soll es Demonstrationen und andere Aktionen geben.

Widerstand gegen derartige Rüstungsausgaben ist natürlich grundsätzlich für eine Friedensbewegung. Über die Höhe der Rüstungsausgaben entscheidet eine Regierung nach ihren politischen Prioritäten. Eine politische Kehrtwende ist die Voraussetzung, um eine andere Prioritätensetzung zu befördern.

Die Ampel-Regierung hat sich dem Kampf der USA/NATO gegen Russland völlig untergeordnet. Die Feindschaft gegen Russland, die sie damit geschaffen hat, bestimmt derzeit das gesamte politische Leben in diesem Land. Kann man andere politische Prioritäten herbeiführen, Abrüstung erreichen, wenn man diese konkrete Politik und Zusammenhänge negiert?

In dem Bündnis-Aufruf heißt es, „das neue globale Wettrüsten der vergangenen Jahre“ habe „die verschärfte Konfrontation der großen Machtblöcke mit verursacht und eskaliert sie weiter.“

Hier ist sie also wieder: die Ideologie der Äquidistanz. Sie wird zur Grundlage des Kampfes gegen das Aufrüstungsprogramm gemacht?!

Die Ideologie der Äquidistanz dient der Vermeidung einer klaren politischen Positionierung, die sehr unbequem werden kann, wenn sie den zulässigen engen Meinungskorridor verlässt.

Die Ideologie der Äquidistanz ist nicht nur opportunistisch, sondern dient der Verschleierung von Interessen und Verantwortlichkeiten. Die Schuldigen sind „globales Wettrüsten“ und „große Machtblöcke“.

Nur: Wer hat in den vergangenen Jahren Rüstungskontroll-Verträge einseitig gekündigt und Abrüstungsverhandlungen verweigert? Ist Russland an die Grenzen der NATO gerückt? Wer hat eine friedliche Lösung in der Ukraine verhindert? Wer hat systematisch eine ernsthafte Diskussion geschweige denn einen Vertrag über gegenseitige Sicherheitsgarantien verweigert? Wer hat Diplomatie durch Sanktionen ersetzt? Wer will wen „ruinieren“? Wer hat das Völkerrecht seit 30 Jahren mit Füßen getreten? Wer hat mit Regime-Change-Kriegen Millionen von Menschen getötet, verwundet, in die Flucht getrieben, verbrannte Erde hinterlassen? Wer will das Völkerrecht durch eine „regelbasierte Ordnung“ ersetzen zur Erhaltung der eigenen Hegemonie? Die Liste kann verlängert werden.

Wie will eine Friedensbewegung das Aufrüstungsprogramm bekämpfen, wenn sie nicht nur zu dessen politischer Begründung schweigt, sondern auch dazu, wer damit ins Visier genommen wird?

Da ist die NATO ehrlicher: Sie kündigt ganz offen an:

  • Die Aufrüstung der Ukraine soll forciert und längerfristig angelegt werden. Die Anpassung der ukrainischen Streitkräfte an NATO-Standards soll die gemeinsame Kriegführung mit dem Westen ermöglichen.
  • Die NATO-Ostflanke von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer soll hochgerüstet werden mit mehr Truppen, Waffen und Munition.
  • Mit dem neuen strategischen Konzept wird die NATO ihre Feindschaft und Konfrontation gegen Russland festschreiben und zum ersten Mal auch den Kurs gegen China festlegen.

Es ist die Anti-Russland-Politik, die zur Verschärfung der Konfrontation geführt hat. Die NATO will ihren Konfrontationskurs mit Russland weiter forcieren und ausweiten – auch gegen China. Und die Friedensbewegung will dazu schweigen?

Wie stellt sich die Friedensbewegung eine „solidarische Kultivierung der Gesellschaft“ und „Völkerverständigung“ vor, wie es im Aufruf heißt, wenn sie den von Politikern und Medien systematisch betriebenen faschistoiden Russland-Hass, der heute den gesamten öffentlichen Diskurs beherrscht und vergiftet, nicht einmal erwähnt?

Bei den geplanten Rüstungsausgaben handelt es sich um neue Schulden, die in den kommenden Jahren auch unter einer künftigen Regierung den Banken zurückgezahlt werden müssen. Für die Bevölkerung sind das abstrakte Kosten. Was sie allerdings bereits spürt, sind die steigenden Lebenshaltungskosten und Energiepreise auf Grund der politischen Prioritäten, die EU und Bundesregierung setzen, zuletzt insbesondere mit ihrer „Energiewende“ und durch die Auswirkungen der Corona-Regierungsmaßnahmen.

Und nun schlägt der Sanktionswahnsinn gegen Russland in voller Wucht zurück auf die Lebenshaltungskosten und Energiepreise hierzulande. Die unverantwortliche Politik der Ampelregierung, die „Russland ruinieren“ soll, führt zur wirtschaftlichen Katastrophe, die die Mehrheit der Bevölkerung spüren wird. Warum wird das nicht erwähnt?

In der Friedensbewegung gibt es genug gut informierte Aktive, die die Strategie der USA kennen, die darauf ausgerichtet ist, eine Kooperation Westeuropas – insbesondere Deutschlands – mit Russland zu verhindern und vor allem Konfrontation zwischen den beiden aufrechtzuerhalten, um beide zu schwächen. Für den US-Präsidenten ist das offenbar wie ein spannender Wettkampf, den er im Fernsehen beobachtet: „Ich denke, dass es in einem bestimmten Stadium zum Teil ein Abwarten geben wird – was die Russen aushalten können und was Europa bereit ist auszuhalten.“

Wenn der deutsche Vize-Kanzler Habeck stolz ankündigt, Deutschland wolle eine „dienende Führungsrolle“ für die USA spielen, denen es im Kampf gegen Russland und China nur um die Sicherung des eigenen Machterhalts über den Rest der Welt geht, dann wäre die Forderung nach einer von den USA unabhängigen Politik geboten!

Die Verantwortung für die gegenwärtige Situation liegt allein bei den USA und ihrem Gefolge in der NATO, der EU und der Bundesregierung, die alles getan haben, die sich zuspitzende Gefahr eines militärischen Zusammenstoßes noch weiter anzufeuern.

Russland wird diesen Krieg gegen die USA und deren „Diener“ gewinnen. Wie lange das gesamte gleichgeschaltete Lügenkonstrukt im NATO-Westen über Russland, seine Absichten und sein Vorgehen aufrechterhalten werden kann, wird sich zeigen. Natürlich werden sie alles daransetzen, wirkliche Aufklärung zu verhindern. Schließlich sind ihre wichtigsten Instrumente, wie Friedhelm Klinkhammer/Volker Bräutigam es formulierten: „Unterschlagen wesentlicher Informationen, Verschleiern problematischer Fakten, verzerrte Darstellung von Sachzusammenhängen, irreführende Ausdrucksweise per Sprachregelung, Verzicht auf Gegenrecherche, Ignorieren missliebiger Aussagen“.

Politik ist immer interessengeleitet. Wenn es um Krieg und Frieden geht, muss gerade in der Friedenbewegung die Frage gestellt und beantwortet werden: Wer vertritt und verfolgt in der internationalen Auseinandersetzung welche Interessen. Auf der Grundlage der Ideologie der Äquidistanz ist dies nicht möglich.

Auch wenn es Bündnisse schwieriger macht, Friedensbewegung darf nicht verschleiern, sondern muss hinterfragen und aufklären.

Der Kampf der Friedensbewegung wird nicht so bequem weitergehen, wie in den letzten Jahren. Der selbstverschuldete wirtschaftliche Niedergang der westlichen Länder ist unausbleiblich und kann zu großen Unruhen führen. Die staatliche Repression wird auch in Deutschland erheblich zunehmen. Internationale Auseinandersetzungen werden sich weiter zuspitzen, insbesondre auch durch US-Provokationen gegen China.

Die unipolare Weltordnung mit den USA an der Spitze ist im Niedergang. Mit ihren Vasallen versuchen sie mit allen Mitteln, den zu verhindern. Das zeigt auch der Druck, den sie auf alle Staaten ausüben, die sich der Sanktionspolitik und Feindschaft gegen Russland nicht anschließen.

Nicht Russland ist isoliert, das sich gemeinsam mit China für die Entstehung einer multipolaren Weltordnung einsetzt, sondern die USA, NATO und EU sind es. Immer mehr Länder mit der Mehrheit der Weltbevölkerung wollen die westliche Arroganz, Bevormundung und Aggression nicht länger hinnehmen und wenden sich Russland und China zu. Die „westliche Wertegemeinschaft“ hat sich mit ihrer Doppelmoral vor der Welt endgültig entblößt

Sie kann den Niedergang der US-Hegemonie, die auf Verbrechen gegen die Menschheit beruht, hinauszögern, aber das Entstehen einer multipolaren, demokratischen Weltordnung nicht verhindern. Dafür muss das Völkerrecht erst weltweit und für alle zur Geltung gebracht werden.

Es geht um den Kampf: US-Hegemonie versus multipolare Weltordnung

Auch die Friedensbewegung wird sich früher oder später für eine konsequente Positionierung entscheiden müssen.

Doris Pumphrey ist Aktivistin in der Friedenskoordination (Friko), Berlin

30. Juni 2022

Bis zum äußersten. NATO will Eskalation – Von Arnold Schölzel (junge Welt)

https://www.jungewelt.de/artikel/429551.bis-zum-%C3%A4u%C3%9Fersten.html

30. Juni 2022

Die NATO am Pazifik (german-foreign-policy.com)

Newsletter –

(Eigener Bericht) – Die Bundeswehr begleitet den Ausbau der Asien-Pazifik-Kooperation der NATO mit einer zunehmenden Beteiligung an Kriegsübungen in der Region. So nehmen deutsche Soldaten an RIMPAC 2022 teil, dem größten Marinemanöver der Welt, das unter US-Führung unter anderem vor Hawaii stattfindet und am Mittwoch begonnen hat. Im September entsendet die Luftwaffe diverse Kampf- und Transportflugzeuge zu einem Großmanöver nach Australien und wird dort insbesondere mit den Luftwaffen Australiens, Japans und Südkoreas trainieren – mit denjenigen Staaten, die derzeit wie auch Neuseeland ihre Zusammenarbeit mit der NATO intensivieren. Die jüngste Asien-Pazifik-Fahrt der Fregatte Bayern ist, wie vor kurzem bekannt wurde, von Protesten chinesischer Fischerboote begleitet worden. Die NATO, an deren Madrider Gipfeltreffen erstmals Staats- und Regierungschefs von vier Ländern der Asien-Pazifik-Region teilnahmen, nutzt die Kooperation mit den vier Staaten, um sich intensiver als bisher gegen China zu positionieren. Die Volksrepublik wird in dem neuen Strategischen Konzept des Militärpakts als „systemische Herausforderung“ eingestuft.

Weiterlesen
https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8965

30. Juni 2022

Fascism: A History (RT)

https://rtd.rt.com/films/fascism-a-history/#anchor_watch_video

30. Juni 2022

Trommeln für den Krieg – Mehr US-Truppen an die ukrainische Grenze. Luftlandeeinsatz, sechs Zerstörer ins Mittelmeer, F-35 Staffeln nach Großbritannien (theconservativetreehouse.com/blog)

Deafening Drumbeats for War – Biden Sends More U.S. Troops to Ukraine Border, 101st Airborne Deployed, Six Destroyers to Mediterranean, F-35 Squadrons to U.K.

In Zeitlupe baut sich ein heißer Krieg mit Russland auf. Das Motiv der NATO und des westlichen Bündnisses für den Krieg ist klar { Go Deep }. Die Frage bewegt sich schnell vom „ob“ zum „wann“.

In diesem Überblick werden wir über die Truppen- und Militärbewegungen informieren und dann erklären, warum der Krieg mit Russland zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung wird. In vielerlei Hinsicht wird dies der „ Krieg gegen den Klimawandel “ sein, Sie werden unten sehen, warum.

Erstens verlegen die USA Truppen der 101st Airborne „Screaming Eagles“ in die mit der NATO verbündeten Länder an der Westgrenze der Ukraine. Dies ist der erste Einsatz der 101. Luftlandedivision der Armee von Fort Campbell, Kentucky, nach Europa seit 80 Jahren . Wie in den Basisberichten vermerkt, „wurden Elemente des 2. Brigade Combat Teams und des 101. Hauptquartiers und des Hauptquartierbataillons der 101. Luftlandedivision mit der Durchführung der Mission beauftragt.“ [ Quelle ]

„Wir werden den russischen Einfluss überprüfen und die Entscheidungsfindung der Russen wahrscheinlich in den nächsten 10 bis 20 Jahren beeinflussen“, sagte Oberst John Lubas, stellvertretender Kommandant für Operationen der 101. Luftlandedivision eine Einweisung vor dem Einsatz. „Wir werden dies mit all unseren Partnern in der NATO, der Europäischen Union und dem Westen tun, und dies ist eine unglaublich wichtige Mission.“ 

Generalmajor JP McGee, kommandierender General der 101. Luftlandedivision und Fort Campbell, sagte, die Division befinde sich seit mehreren Monaten in einer erhöhten Bereitschaftshaltung und sei jetzt genauso vorbereitet wie während des Zweiten Weltkriegs.

„Seit dem D-Day, dem 6. Juni 1944, hat diese Division wiederholt den Ruf der Nation in jedem größeren Konflikt beantwortet“, sagte McGee. „Die Screaming Eagles von heute sind bereit, unsere Verbündeten zu unterstützen, um die lang anhaltende Stabilität in Europa zu bewahren, für deren Sicherung unsere Vorgänger gekämpft und gestorben sind.“ ( Link )

Zweitens hat Joe Biden angekündigt, dass sechs Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse der US-Marine ins Mittelmeer verlegt werden, um Luftverteidigungsmissionen und die Möglichkeit zu bieten, Marschflugkörper weit im Landesinneren nach Russland zu starten [ Quelle ].

Wie Biden in einer Pressekonferenz feststellte: „Hier in Spanien werden wir mit unserem Verbündeten zusammenarbeiten, um die Zahl der Zerstörer der US Navy, die auf dem spanischen Marinestützpunkt Rota stationiert sind, von drei auf – von vier auf sechs – vier auf sechs Zerstörer zu erhöhen.“

Joe Biden – „In Polen werden wir ein ständiges Hauptquartier für das Fünfte Korps der US-Armee errichten und – unsere Interoperabilität zwischen den USA und der NATO über die gesamte Ostflanke hinweg stärken.

Wir werden eine zusätzliche Rotationsbrigade – das sind 3.000 Kämpfer und weitere 2.000 Mitarbeiter – Kampfteam hier in Europa unterhalten, mit Hauptsitz in Rumänien. Und wir werden unsere Rotationseinsätze in – Einsätzen in den baltischen Staaten verstärken. ( Link )

Drittens schickt Joe Biden „ zwei zusätzliche F-35-Staffeln nach Großbritannien und stationiert zusätzliche Luftverteidigungs- und andere Fähigkeiten in Deutschland und Italien “. [ Quelle ] Dies ist keine Abwehrhaltung. Dies ist ein offensiver Aufbau von US-Truppen über die breite Westgrenze der Ukraine und eine Positionierung fortschrittlicher Erstschlagselemente in der Nähe von Russland.

Diese große Präsenz der NATO, in der die Vereinigten Staaten die vorherrschende militärische Kraft sind, hat wenig mit der Ukraine und fast nichts mit Präsident Wolodymyr Selenskyj zu tun.

Wie die New York Times am vergangenen Wochenende feststellte [ Quelle ], operieren die Spezialeinheiten der CIA, des Außenministeriums und des Pentagons in Kiew und organisieren den militärischen Konflikt gegen die russischen Streitkräfte in der Ostukraine.

Der Krieg mit Russland bewegt sich vom „ob“ zum „wann“, und so wissen wir, dass es fast sicher ist.

Die NATO und das westliche Bündnis, das sich derzeit an der militärischen Aufrüstung gegen Russland beteiligt, ist genau das gleiche Bündnis von Regierungen, die die Agenda des Klimawandels um jeden Preis verfolgen.

Ich weiß, es klingt seltsam, aber die multinationalen Konzerne des Weltwirtschaftsforums, die die geopolitische Politik beeinflussen und manipulieren, sind die treibende Kraft für diesen notwendigen Krieg mit Russland. Ihr heiliger Gral der Klimaschutzpolitik und die massive Verschiebung der globalen Wirtschaftsmacht, die mit der Umsetzung der Klimaschutzagenda einhergeht, ist für die geopolitische Welt so folgenreich, dass ein solch massiver Schritt erforderlich ist.

Genauer gesagt wissen wir bereits, dass es infolge der Energiepolitik der neuen Weltordnung, die die Build Back Better-Agenda untermauert, zu einer globalen Nahrungsmittelknappheit kommen wird. Wir kennen das Ausmaß des Nahrungsmitteldefizits nicht; Wir wissen jedoch, dass weltweit weniger Nahrung, vielleicht viel weniger Nahrung, verfügbar sein wird.

Wir wissen auch, dass die Mehrheit der Stimmen, einschließlich der Vereinigten Staaten, innerhalb des NATO-Bündnisses entschieden hat, dass es wichtiger ist, die Klimaschutzpolitik zu verfolgen, als die Menschen zu ernähren. [ Afrikanisches Beispiel ] Das Vereinigte Königreich und Deutschland schlugen vor, weitere Konflikte zu vermeiden, indem sie mehr Nahrungsmittel erzeugen [ Quelle ]. Die USA und Kanada haben die Bemühungen blockiert und erklärt, dass es wichtiger sei, den Übergang zu einer neuen westlichen Energieentwicklung aufrechtzuerhalten.

Die Aufrechterhaltung der Entwicklung eines neuen westlichen Energiesystems zur Förderung der Wirtschaftstätigkeit ist dringender und wichtiger als die drohende globale Hungersnot. Das Akzeptieren dieser Realität und das Verstehen der beschriebenen Prioritäten sind der Schlüssel zum Verständnis, warum das westliche Bündnis den Krieg mit Russland braucht { GO DEEP }.

Ich kann das nicht genug betonen. Wenn Sie das Ausmaß, den Umfang und die Schwere des tief verwurzelten Engagements des kollektiven Westens für den Klimawandel nicht akzeptieren, werden Sie überrascht sein und nicht verstehen, was kommt.

Die NATO und die westliche Regierung, angeführt von der Politik von Joe Biden, haben Öl- und Gassanktionen gegen Russland verhängt. Diese von den USA angeführten russischen Energiesanktionen folgen ähnlichen Sanktionen, die bereits gegen Öl und Gas aus dem Iran und Venezuela verhängt wurden.

Gleichzeitig werden die G7 und die westliche Allianz Afrika nicht erlauben, ihre eigene Nutzung von Erdgas zur Herstellung von Düngemitteln zu entwickeln, um den Ernteertrag/die Ernte zu steigern. [ Quelle ] Die G7 kontrollieren die Lebensmittelproduktion in Afrika, indem sie die Investitionen der Energieunternehmen kontrollieren, die für die Herstellung von Düngemitteln erforderlich sind. Wie schon bei der Frage der Biokraftstoffe [ Quelle ] räumen die G7 und die westliche Allianz der Energiepolitik des Klimawandels Vorrang vor der Nahrungsmittelproduktion ein. Was letztendlich zu Nahrungsmittelknappheit und Hungersnöten führen wird.

Doch innerhalb dieser prognostizierten Dynamik hat der „WESTEN“ nun ein ideologisches Problem. Früher oder später werden die Themen mit massivem Interesse auftauchen. Menschen auf der ganzen Welt werden dies herausfinden. Das Fehlen von Nahrung wird die Dinge ändern. Menschen in allen Teilen der Welt werden irgendwann wütend werden, wenn sie erkennen, dass der Mangel an Nahrung dadurch verursacht wird, dass die westliche Regierung dem Klimawandel Vorrang vor den Menschen einräumt.

Es wird intensiv. Die Dinge werden hässlich. Die westlichen „Führer“ brauchen einen Sündenbock, einen Weg, den Zorn der Welt von ihnen weg zu lenken … und auf etwas anderes. Ihre fortschrittliche narrative Botschaft ist bereits in den Worten des Nationalen Sicherheitskoordinators für strategische Kommunikation, John Kirby, aufgetaucht:

„Präsident Putin ist, kein Scherz, eine bewaffnete Nahrung . Nennen wir es einfach so, wie es ist: Er macht Essen zur Waffe. Er hat dort im Schwarzen Meer eine wesentliche Blockade, damit nichts auf dem Seeweg abreisen kann – und so hat die Ukraine natürlich ihr Getreide historisch auf die Märkte gebracht.“ [ Quelle ]

Es ist kein Zufall, dass John Kirby vom Sprecher des Pentagon zur strategischen Kommunikation des NSC im Weißen Haus versetzt wurde. Kirbys vorheriger Einzug ins Weiße Haus steht in engem Zusammenhang mit dem, was heute als 101. Airborne-Einsatz kommt.

Beachten Sie, wie der russische Präsident Wladimir Putin für die drohende Nahrungsmittelknappheit verantwortlich gemacht wird. „Er bewaffnet Nahrung“, wiederholt Kirby, dies ist eine bedeutsame und aufschlussreiche Voraberzählung. Was Kirby skizziert, ist die Rechtfertigung der westlichen Regierung für den bevorstehenden Krieg gegen Russland.

Die kollektiven westlichen Führer, die von den NATO-Diskussionspunkten positioniert werden, werden den Krieg gegen Russland als einen notwendigen Kampf rechtfertigen, um die Verschärfung der globalen Nahrungsmittelkrise zu stoppen. Sie werden behaupten, es sei der russische Präsident Wladimir Putin, der die weltweite Energieproduktion gestört habe.

Die Nato und das westliche Bündnis werden behaupten, Putin sei der Grund dafür, dass Nahrungsdünger knapp ist. Die NATO wird behaupten, dass Putins Krieg in der Ukraine die Quelle der globalen Energie-, Lebensmittel- und nachfolgenden Wirtschaftskrise ist. Genauso wie Putin für höhere Energie- und Benzinpreise verantwortlich gemacht wurde, wird Putin auch für das Verhungern von Millionen von Menschen verantwortlich gemacht werden.

Der Krieg gegen Russland wird als der Krieg gerechtfertigt werden, um Putin daran zu hindern, eine Massenverhungerung zu verursachen. Wenn Sie nicht sehen können, wie dies durch all die Unterlinks, Zitate und Quellen oben aufgebaut ist, kann ich dies nicht klarer darlegen.

Ein Nato- und Westbündniskrieg mit Russland ist keine Frage des „ Ob “, sondern eine Frage des Wann ?

30. Juni 2022

„Wie sollen wir Bürger das überstehen?“ – Einwohner Sri Lankas fassungslos über Benzinverkaufsverbot (RT)

https://de.rt.com/kurzclips/video/142247-wie-sollen-wir-burger-uberstehen/

30. Juni 2022

Gipfel der Anrainerstaaten des Kaspischen Meeres: Putin plädiert für Nord-Süd-Korridor in Eurasien (RT)

https://pressefreiheit.rtde.tech/asien/142313-gipfel-anrainerstaaten-kaspischen-meeres-putin/

30. Juni 2022

Zum Charakter der chinesischen Gesellschaftsordnung

30. Juni 2022

Selenskij droht russischen Journalisten mit Vergeltung.

Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij hat Strafmaßnahmen gegen die Mitarbeiter russischer Medien angekündigt, die das Vorgehen der russischen Streitkräfte im Laufe der militärischen Sonderoperation auf ukrainischem Gebiet unterstützen. In einer abendlichen Videoansprache, die das Büro des ukrainischen Präsidenten am Dienstag veröffentlichte, schilderte Selenskij seine jüngste Rede vor dem UN-Sicherheitsrat, in der er die Einrichtung eines Tribunals zur Untersuchung der Handlungen russischer Militärs in der Ukraine gefordert hatte. Der Staatschef sagte ferner:
„Insbesondere möchte ich auf die Verantwortung jener russischen Propagandisten hinweisen, die über diesen Terror lügen und versuchen, die Aktionen der russischen Armee zu rechtfertigen. Jeder von euch wird auch bestraft werden.“
Welche Schritte man genau gegen die russischen Medienschaffenden einzuleiten gedenkt, präzisierte Selenskij zunächst nicht.

30. Juni 2022

BRICS+ vs. NATO/G7. Der Westen ist nostalgisch von überholter „Eindämmungs“-Politik eingeholt, diesmal gegen die Integration des globalen Südens – Von Pepe Escobar

https://thecradle.co/Article/Columns/12393

Es war einmal ein Eiserner Vorhang, der den europäischen Kontinent teilte. Der Begriff wurde vom ehemaligen britischen Premierminister Winston Churchill geprägt und bezog sich auf die Bemühungen der damaligen Sowjetunion, eine physische und ideologische Grenze zum Westen zu schaffen. Letztere verfolgte ihrerseits eine Politik der Eindämmung gegen die Ausbreitung und den Einfluss des Kommunismus.

Spulen wir vor in die heutige Ära des Techno-Feudalismus, und jetzt existiert etwas, das man einen Blechvorhang nennen sollte, der vom ängstlichen, ahnungslosen, kollektiven Westen über die G7 und die NATO fabriziert wurde: diesmal, um die Integration des globalen Südens im Wesentlichen einzudämmen .

BRICS gegen G7

Das jüngste und bedeutendste Beispiel für diese Integration war der Austritt von BRICS+ auf dem von Peking veranstalteten Online-Gipfel letzte Woche. Dies ging weit über die Etablierung einer „neuen G8“, geschweige denn einer Alternative zur G7, hinaus.

Schauen Sie sich nur die Gesprächspartner der fünf historischen BRICS (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) an: Wir finden einen Mikrokosmos des Globalen Südens vor, der Südostasien, Zentralasien, Westasien, Afrika und Südamerika umfasst – wahrhaftig „Global“ im globalen Süden.

Aufschlussreich war, dass die klaren Botschaften des russischen Präsidenten Wladimir Putin während des Pekinger Gipfels, im scharfen Gegensatz zur G7-Propaganda, tatsächlich an den gesamten globalen Süden adressiert waren:

– Russland wird seinen Verpflichtungen zur Lieferung von Energie und Düngemitteln nachkommen.

– Russland erwartet eine gute Getreideernte – und liefert bis zu 50 Millionen Tonnen an den Weltmarkt.

– Russland wird die Durchfahrt von Getreideschiffen in internationale Gewässer sicherstellen, selbst wenn Kiew ukrainische Häfen vermint.

– Die negative Situation des ukrainischen Getreides wird künstlich aufgebläht.

– Der starke Anstieg der Inflation auf der ganzen Welt ist das Ergebnis der Verantwortungslosigkeit der G7-Staaten, nicht der Operation Z in der Ukraine.

– Das Ungleichgewicht der Weltbeziehungen braut sich seit langem zusammen und ist zu einer unvermeidlichen Folge der Erosion des Völkerrechts geworden.

Ein alternatives System

Putin sprach auch direkt eines der Schlüsselthemen an, die die BRICS seit den 2000er Jahren eingehend diskutiert haben – die Gestaltung und Einführung einer internationalen Reservewährung.

„Das russische Finanznachrichtensystem ist offen für die Verbindung mit Banken der BRICS-Staaten.“

„Das russische Zahlungssystem MIR weitet seine Präsenz aus. Wir prüfen die Möglichkeit, eine internationale Reservewährung auf der Grundlage des BRICS-Währungskorbs zu schaffen“, sagte der russische Staatschef.

Dies ist unvermeidlich nach den hysterischen westlichen Sanktionen nach der Operation Z; die Moskau aufgezwungene totale Entdollarisierung; und zunehmender Handel zwischen den BRICS-Staaten. So wird beispielsweise bis 2030 ein Viertel des weltweiten Ölbedarfs aus China und Indien kommen, wobei Russland der Hauptlieferant sein wird.

Das „RIC“ in BRICS kann einfach nicht riskieren, aus einem G7-dominierten Finanzsystem ausgeschlossen zu werden. Sogar das auf dem Seil wandelnde  Indien fängt an, den Drift zu verstehen.

Wer spricht für die „internationale Gemeinschaft“?

In ihrer gegenwärtigen Phase repräsentieren BRICS 40 Prozent der Weltbevölkerung, 25 Prozent der Weltwirtschaft, 18 Prozent des Welthandels und tragen über 50 Prozent zum Weltwirtschaftswachstum bei. Alle Indikatoren sind auf dem Weg nach oben.

Sergey Storchak, CEO der russischen Bank VEG, formuliert es ganz diplomatisch: „Wenn die Stimmen der Schwellenländer in den kommenden Jahren nicht gehört werden, müssen wir sehr ernsthaft über die Einrichtung eines parallelen regionalen Systems oder vielleicht eines globalen Systems nachdenken. ”

Ein „paralleles regionales System“ wird bereits aktiv zwischen der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU) und China diskutiert, koordiniert vom Minister für Integration und Makroökonomie Sergey Glazyev, der kürzlich ein beeindruckendes Manifest verfasst hat, das seine Ideen über die wirtschaftliche Souveränität der Welt erweitert.

Entwicklung der „Entwicklungsländer“

Was an der transeurasischen Finanzfront passiert, wird parallel zu einer bisher wenig bekannten chinesischen Entwicklungsstrategie verlaufen: der Global Development Initiative (GDI), die Präsident Xi Jinping letztes Jahr auf der UN-Generalversammlung angekündigt hat.

GDI kann als Unterstützungsmechanismus der übergreifenden Strategie angesehen werden – die die Belt and Road Initiative (BRI) bleibt, die aus Wirtschaftskorridoren besteht, die Eurasien bis hin zu seiner westlichen Halbinsel, Europa, miteinander verbinden.

Beim  High-Level Dialogue on Global Development im Rahmen des BRICS-Gipfels erfuhr der Globale Süden etwas mehr über die 2015 gegründete GDI.

Kurz gesagt, die GDI zielt darauf ab, die internationale Entwicklungszusammenarbeit anzukurbeln, indem sie die Finanzierung einer Vielzahl von Einrichtungen ergänzt, beispielsweise des Süd-Süd-Kooperationsfonds, der Internationalen Entwicklungsvereinigung (IDA), des Asiatischen Entwicklungsfonds (ADF) und der Globale Umweltfazilität (GEF).

Zu den Prioritäten gehören „Armutsbekämpfung, Ernährungssicherheit, Reaktion auf COVID-19 und Impfstoffe“, Industrialisierung und digitale Infrastruktur. Anschließend wurde Anfang 2022 eine Friends of the GDI-Gruppe gegründet, die bereits über 50 Nationen angezogen hat.

BRI und GDI sollten gemeinsam voranschreiten, auch wenn Xi selbst während des BRICS-Gipfels deutlich machte, dass „einige Länder die Entwicklungsagenda politisieren und an den Rand drängen, indem sie Mauern errichten und anderen lähmende Sanktionen auferlegen“.

Andererseits ist nachhaltige Entwicklung nicht gerade das Ding der G7, geschweige denn das der NATO.

Sieben gegen die Welt

Erklärtes oberstes Ziel des G7-Gipfels in Schloss Elmau in den bayerischen Alpen ist es, „Einheit zu projizieren“ – wie in den Getreuen des kollektiven Westens (einschließlich Japans), vereint in einer nachhaltigen und unbegrenzten „Unterstützung“ für den unwiederbringlich gescheiterten ukrainischen Staat.

Das gehöre zum „Kampf gegen Putins Imperialismus“, aber auch „der Kampf gegen Hunger und Armut, Gesundheitskrise und Klimawandel“, wie Bundeskanzler Scholz im Bundestag sagte.

In Bayern drängte Scholz auf einen Marshallplan für die Ukraine – ein lächerliches Konzept, wenn man bedenkt, dass Kiew und Umgebung bis Ende 2022 genauso gut in einen kümmerlichen Rumpfstaat geschrumpft sein könnten. Die Vorstellung, die G7 könnten daran arbeiten, „eine katastrophale Hungersnot zu verhindern, “ erreicht laut Scholz einen Anfall von Lächerlichkeit, da die drohende Hungersnot eine direkte Folge der G7-Sanktionshysterie ist.

Als zusätzliche komische Erleichterung diente die Tatsache, dass Berlin Indien, Indonesien, Südafrika und Senegal als Add-Ons zu den G7 einlud.

Der Blechvorhang ist auf

Es wäre vergeblich, von der erstaunlichen Ansammlung von Mittelmäßigkeiten, die in Bayern unter der faktischen Vorsitzenden der Europäischen Kommission (EK), Führerin Ursula von der Leyen, „vereint“ sind, eine substanzielle Analyse über den Zusammenbruch globaler Lieferketten und die Gründe dafür zu erwarten zwang Moskau, den Gasstrom nach Europa zu reduzieren. Stattdessen beschuldigten sie Putin und Xi.

Willkommen beim Blechvorhang – eine Neuerfindung des Intermariums im 21. Jahrhundert von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer, geleitet vom Imperium der Lügen, komplett mit der von Polen absorbierten Westukraine, den drei baltischen Zwergen: Bulgarien, Rumänien, Slowenien, Tschechien und sogar die Nato-Anwärter Schweden und Finnland, die alle vor „der russischen Bedrohung“ geschützt werden.

Eine EU außer Kontrolle

Die Rolle der EU, die innerhalb der G7 über Deutschland, Frankreich und Italien herrscht, ist besonders aufschlussreich, insbesondere jetzt, wo Großbritannien wieder den Status eines belanglosen Inselstaats hat.

Bis zu 60 europäische „Richtlinien“ werden jedes Jahr erlassen. Sie müssen zwingend in innerstaatliches Recht jedes EU-Mitgliedstaates umgesetzt werden. In den meisten Fällen gibt es überhaupt keine Diskussion.

Dann gibt es mehr als 10.000 europäische „Urteile“, in denen „Experten“ der Europäischen Kommission (EK) in Brüssel jeder Regierung „Empfehlungen“ aus dem neoliberalen Kanon zu ihren Ausgaben, ihren Einnahmen und „Reformen“ geben ( zu Gesundheitsfürsorge, Bildung, Renten), die eingehalten werden müssen.

Daher sind Wahlen in jedem einzelnen EU-Mitgliedstaat absolut bedeutungslos. Nationale Regierungschefs – Macron, Scholz, Draghi – sind bloße Vollstrecker. Keine demokratische Debatte erlaubt: „Demokratie“, wie auch „EU-Werte“, sind nichts als Nebelwände.

Die wirkliche Regierung wird von einem Haufen Apparatschiks ausgeübt, die durch Kompromisse zwischen Exekutivgewalten ausgewählt werden und auf äußerst undurchsichtige Weise handeln.

Die EG entzieht sich jeglicher Kontrolle. So wurde eine verblüffende Mittelmäßigkeit wie Ursula von der Leyen – ehemals die schlechteste Verteidigungsministerin des modernen Deutschland – nach oben katapultiert, um die heutige EG-Führerin zu werden und ihre Außen-, Energie- und sogar Wirtschaftspolitik zu diktieren.

Wofür stehen sie?

Aus der Perspektive des Westens ist der Blechvorhang trotz all seiner ominösen Untertöne des Kalten Krieges 2.0 nur ein Vorgeschmack auf das Hauptgericht: eine harte Konfrontation im asiatisch-pazifischen Raum – umbenannt in „Indopazifik“ – eine Kopie des ukrainischen Krawalls entworfen, um Chinas BRI und GDI zu enthalten.

Als Gegencoup ist es aufschlussreich zu beobachten, wie das chinesische Außenministerium nun im Detail den Kontrast zwischen BRICS – und BRICS+ – und der imperialen AUKUS/Quad/IPEF-Kombination hervorhebt.

BRICS stehen für De-facto-Multilateralismus; Fokus auf globale Entwicklung; Zusammenarbeit zur wirtschaftlichen Erholung; und Verbesserung der globalen Governance.

Der von den USA erfundene Schläger hingegen steht für die Mentalität des Kalten Krieges; Ausbeutung von Entwicklungsländern; sich zusammenschließen, um China einzudämmen; und eine Amerika-zuerst-Politik, die die monopolistische „regelbasierte internationale Ordnung“ verankert.

Es wäre verfehlt zu erwarten, dass die in Bayern versammelten G7-Koryphäen die Absurdität einer Preisobergrenze beispielsweise für russische Öl- und Gasexporte verstehen würden. Sollte das wirklich passieren, wird Moskau keine Probleme haben, die Energieversorgung der G7 vollständig zu kappen. Und wenn andere Nationen ausgeschlossen werden, würde der Preis für das von ihnen importierte Öl und Gas drastisch steigen.

BRICS ebnet den Weg nach vorn

Kein Wunder also, dass die Zukunft ominös ist. In einem beeindruckenden Interview mit dem belarussischen Staatsfernsehen fasste der russische Außenminister Sergej Lawrow zusammen, dass „der Westen den ehrlichen Wettbewerb fürchtet“.

Daher der Höhepunkt der Abbruchkultur und „Unterdrückung von allem, was in irgendeiner Weise der neoliberalen Vision und Anordnung der Welt widerspricht“. Lawrow fasste auch den bevorstehenden Fahrplan zum Nutzen des gesamten globalen Südens zusammen:

„Wir brauchen keinen neuen G8. Wir haben bereits Strukturen … hauptsächlich in Eurasien. Die EAWU fördert aktiv Integrationsprozesse mit der VR China, indem sie Chinas „Gürtel und Straße“-Initiative an den eurasischen Integrationsplänen ausrichtet. Mitglieder des Verbandes Südostasiatischer Nationen nehmen diese Pläne genau unter die Lupe. Einige von ihnen unterzeichnen Freihandelszonenabkommen mit der EAWU. Die Shanghai Cooperation Organization ist ebenfalls Teil dieser Prozesse … Es gibt eine weitere Struktur jenseits der geografischen Grenzen Eurasiens.“

„Es ist BRICS. Dieser Verband verlässt sich immer weniger auf den westlichen Geschäftsstil und auf westliche Regeln für internationale Währungs-, Finanz- und Handelsinstitutionen. Sie bevorzugen gerechtere Methoden, die keine Prozesse von der dominierenden Rolle des Dollars oder einer anderen Währung abhängig machen. Die G20 repräsentiert BRICS und fünf weitere Länder, die die Positionen der BRICS teilen, vollständig, während die G7 und ihre Unterstützer auf der anderen Seite der Barrikaden stehen.“

 

„Das ist eine ernsthafte Bilanz. Die G20 könnte sich verschlechtern, wenn der Westen sie nutzt, um die Konfrontation anzufachen. Die von mir erwähnten Strukturen (SCO, BRICS, ASEAN, EAEU und CIS) beruhen auf Konsens, gegenseitigem Respekt und Interessenausgleich und nicht auf der Forderung, unipolare Weltrealitäten zu akzeptieren.“

Blechvorhang? Eher ein zerrissener Vorhang.

30. Juni 2022

Russlands UN-Botschafter Dmitri Poljanski: Sonderoperation wird fortgesetzt, bis Ziele erreicht sind

Der Erste Stellvertretende russische Botschafter bei den Vereinten Nationen Dmitri Poljanski erklärte auf einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats:

„Wir haben eine militärische Sonderoperation eingeleitet, um den Beschuss des Donbass dulärtrch die Ukraine zu stoppen. Und um dafür zu sorgen, dass vom Territorium dieses Landes, das auf Betreiben mehrerer westlicher Länder und seiner nationalistischen Führung in ein russlandfeindliches Land verwandelt wurde, keine Bedrohung mehr für Russland und die Bewohner des Südens und Südostens der Ukraine ausgeht. Und bis diese Ziele erreicht sind, werden wir unsere Arbeit fortsetzen.“

29. Juni 2022

Die Bild-Zeitung ist erleichtert

29. Juni 2022

Willy Wimmer: Selenskyj dreht durch (NDS)

https://www.nachdenkseiten.de/?p=85320

29. Juni 2022

Biden kündigt „NATOisierung Europas“ an: Truppenpräsenz wird weiter ausgebaut

„Putin wollte die Finnlandisierung Europas“, sagte US-Präsident Joe Biden am Mittwoch beim NATO-Gipfel in der spanischen Hauptstadt Madrid. Doch stattdessen bekomme er nun die NATOisierung Europas.
Hier: https://test.rtde.live/kurzclips/video/142252-biden-kundigt-natoisierung-europas-an/

29. Juni 2022

Im Zentrum der drohenden Eskalation (german-foreign-policy.com)

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(Eigener Bericht) – Die NATO erklärt Russland zu ihrer „bedeutendsten und unmittelbarsten Bedrohung“ und richtet ihr neues Streitkräftemodell auf die Massierung militärischer Kräfte an ihrer Ostflanke aus. Dies geht aus dem neuen Strategischen Konzept und dem neuen Streitkräftemodell hervor, auf das sich die Staats- und Regierungschefs des westlichen Militärpakts auf ihrem gestrigen Gipfeltreffen in Madrid geeinigt haben. Zudem sollen künftig nicht mehr 40.000, sondern mehr als 300.000 Soldaten in hoher Einsatzbereitschaft gehalten werden. Den einzelnen Streitkräften werden darüber hinaus für den Fall eines Krieges feste Operationsgebiete zugeordnet. Die Bundeswehr wäre, dies geht aus dem Stand der Debatte hervor, vor allem für Litauen zuständig. Das Land, dessen Südteil zwischen Belarus sowie der russischen Exklave Kaliningrad liegt, ist dadurch geostrategisch exponiert; zudem ist seine Regierung, wie ihr Handeln in Konflikten mit China und mit Russland zeigt, außerordentlich provokationsbereit. Das erhöht die Eskalationsgefahr – nicht zuletzt auch für die Bundeswehr.

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https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8963

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