Israels Verbrechen beim Karfreitag „Marsch für Rückkehr“ an der Gazagrenze: Blutbad mit 18 toten Palästinensern und über 1.400 Verletzten (Rubikon)

Kolonialismus 2.0
In Gaza haben wir es nicht mit einem Konflikt, sondern mit kolonialistischer Unterdrückung zu tun.
von Nirit Sommerfeld

Israel/Palästina hat es zu Ostern mal wieder in unsere europäischen Medien geschafft: 17 Toten ist das geschuldet, denn – so weiß ein jeder Journalist: Jeder Tote belebt die Sendung. Der alltägliche Wahnsinn der Besatzung ist ohne Gewaltausbruch selten eine Meldung wert. Seit dem letzten wochenlangen Gaza-Beschuss im Sommer 2014 gab es nicht mehr so viele Erschossene und Verletzte wie am vergangenen Freitag. Während in großen deutschsprachigen Medien von „Ausschreitungen“, „Gewalttaten auf beiden Seiten“ und „tödlichen Zusammenstößen“ die Rede ist und israelische Mainstream-Medien unisono über die „Provokation der Hamas“ und eine „groß angelegte terroristische Aktion“ berichten, spricht der palästinensische UN-Botschafter Riyad Mansour sowie kritische israelische Kommentatoren wie Gideon Levy in Haaretz und Neve Gordon in Al Jazeera von einem Massaker.

Manche großen Medien ziehen es vor, sich gar nicht zu äußern. So behandeln die New York Times und andere amerikanische Medien das Blutbad mit über 1.400 Verletzten wie ein nebensächliches Ereignis, das außer einer Randnotiz keiner Aufmerksamkeit bedarf. Und tatsächlich: Das Nicht-Beschreiben, das Herunterspielen oder komplette Ausblenden von Ereignissen kann ja in den Köpfen der Leserinnen und Leser nichts anderes erzeugen, als dass etwas gar nicht stattgefunden hat. Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Und heiß soll bloß niemand gemacht werden; mensch könnte sich über die Gräueltaten der israelischen Armee aufregen und womöglich Rückschlüsse ziehen oder gar Fragen stellen, wie etwa Mogherini oder Guterres es fordern. Der israelische Verteidigungsminister Lieberman lehnt eine Untersuchung ab; schließlich habe die Armee gezielt operiert, man wisse genau, wo jeder einzelne Schuss getroffen habe.
Zum Artikel: https://www.rubikon.news/artikel/875-kolonialismus-2-0

Schluss mit Käfighaltung!
Das Töten von Palästinensern wird in Israel leichter akzeptiert als das Töten von Moskitos
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von Hans-Jürgen Bandelt

Die israelische Regierung spricht von den Palästinensern als Raubtieren oder anderen Tieren, die man zurückdrängen oder töten muss. Zusammengepfercht sind sie in einer Art Großkäfigen, abgeschirmt zu Lande, zu Wasser und in der Luft durch die israelische Militärmacht. Am Karfreitag wurden beim „Marsch für Rückkehr“ an der Gazagrenze 18 Palästinenser gezielt von Scharfschützen getötet und 1.416 verletzt. Die israelische Regierung hielt das für gut und nötig. Die meisten Medien hierzulande sprechen von einem Konflikt. Demokraten und Friedenskämpfer nennen es ein Massaker.
Zum Artikel: https://www.rubikon.news/artikel/schluss-mit-kafighaltung