Sein Werdegang
- vom jungen Politiker in der luxemburgischen Regierungspartei Christlich-Soziale Volkspartei
- 1982 zum Staatssekretär für Arbeit und Soziales ernannt, von dort heraus
- Übernahme des Amtes des Finanzministers,
- ab 1995 bis 2013 Übernahme das desMinisterpräsidenten.
Unter seiner Ägide wurden Europaweit politische Vorhaben weitergeführt oder neu entworfen und verwirklicht:
- aufgreifend den gescheiterten Plan des Bundeskanzlers Konrad Adenauer’s, in den 1960er Jahren Rundfunk und Fernsehen zu privatisieren, förderte er zusammen mit Helmut Kohl 1984 und mit Hilfe der Deutschen und Dresdner Bank sowie Bertelsmann die Privatisierung des Fernsehens in Deutschland,
- Mit der Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes 1988 verlieh der Bundeskanzler Helmut Kohl Jean-Claude Juncker erste ausländische Anerkennung.
- Mit der Hilfe Juncker’s wurde Luxemburg zur größten Finanzoase in Europa.
- Den ab 1968 in Luxemburg errichteten Geldinstituten Deutsche Bank und Dresdner Bank folgten die bundesrepublikanischen Landesbanken und Sparkassen sowie internationale Banken. Von den 150 Banken ist nur die Sparkasse luxemburgisch. Der Rest sind Banken aus Deutschland (46), der Schweiz (15), Italien (14), Frankreich (12),, USA (11), Belgien (10), Schweden (6), Japan und Niederlande (je 5), Großbritannien (4), Israel, China, Island und Spanien (je 3), die übrigen kommen aus den skandinavischen Staaten, Liechtenstein und Portugal.
- 2008 wurde Jean-Claude Juncker zum „European Banker of the Year“ gewählt, die Lobrede hielt der DeutscheBank-Chef Josef Ackermann.
- Luxemburg ist der Vorreiter bei der Einführung neuer „Finanzprodukte“. Diese Finanzprodukte – eingeführt oder als Lobby durchgesetzt – , wurden im nachhinein durch EU-Richtlinien legitimiert.
- Ebenso ist Luxemburg Vorreiter bei der Anerkennung von Hedgefonds und Privat-Equity-Fonds in der EU.
- Zu den selbsterfundenen Finanzkonstrukten gehören steuerbefreite Gesellschaften für Konzernbeteiligungen, Investmentfonds mit veränderbarem Kapital, Verbriefungsvehikel und besondere Managementfirmen für Investmentfonds.
- Luxemburg hilft Weltkonzernen wie Amazon, Google, IKEA oder Starbucks bei Steuervermeidungen in den Mitgliedstaaten der EU und weltweit.
- Entgegen den EU-Richtlinien, daß ausländische Anleger ihre Gewinne aus Luxemburger Kapitalanlagen in ihrem Heimatland versteuern müssen, können individuelle Kapitalanlagen eine juristische Unternehmensform erhalten und sind damit von der Besteuerung befreit. 300 Schiffsunternehmen haben in dem kleinen Land an Mosel und Alzette, das ohne Meereszugang ist, ihren Sitz. Dem zum Trotz gehen von hier 205 Überseetanker – juristisch – auf Weltreise.
- Der 1970 von der Luxemburger Regierung lancierte Plan einer gemeinsamen europäischen Währung, dem „Werner-Plan“, war zu Junckers Zeiten reif – er war von 1989 bis 1995 Finanzminister von Luxemburg und zugleich Gouverneur der Weltbank in Washington.
- 1991 beschloß das luxemburgische Parlament die dann 1993 zum Vertragsabschluß gebrachten „Maastricht-Kriterien“ für alle EU-Mitgliedstaaten: Schuldenabbau in den öffentlichen Haushalten, ohne dem Staat neue Einkommen zu verschaffen.
- 1995 wurde Juncker Gouverneur des Internationalen Währungsfonds (IWF), 2004 der erste ständige Präsident der „Euro-Gruppe“. Nach den Statuten darf der Euro-Gruppen-Präsident mit zweijähriger Amtszeit nur einmal wiedergewählt werden. Mit Rückendeckung durch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ließ er sich gegen diese Bestimmungen zweimal wiederwählen.. 2013 wurde er abgelöst, um dann als Spitzenkanditat der Europäischen Volkspartei für die Europawahlen 2014 präsentiert werden zu können
- Die informelle Gruppe der Finanzminister der Euro-Staaten bereitet die Beschlüsse des Europäischen Rats vor. Hier zog Juncker 2007 den „Lissabon-Vertrag“ durch. Dieser weist der Brüsseler Bürokratie z.B. die alleinige Vertretung bei internationalen Verträgen wie dem Freihandelsabkommen zwischen EU und den USA zu.
- Ohne jeglichen Beschluß in der informellen Gruppe der Finanzminister der Euro-Staaten holte Juncker den IWF für die Lösung der „Euro-Krise“ hinzu. Seitdem ist der IWF mit der Europäischen Zentralbank und der Europäischen Kommission in der „Troika“ aktiv. (Ausgerechnet „Troika“! Die Troika ist ein russisches Fuhrwerk, das gewöhnlich mit 3 Pferden bespannt wird. In den Märchen und in gutsherrlichen Zeiten war es ein prachtvolles Gefährt mit Schnitzereien, kostbaren Stoffen und Glöckchen. Auf Neujahrskarten transportiert sie heute noch den Überbringer guter Wünsche zum Neuen Jahr. Die Kibitka, in der gleichen Bauweise, jedoch bescheiden ausgestattet mit einem Dach aus Matten zum Schutz vor Witterung, diente Bauern und Handwerkern bei ihrer Arbeit. Sie diente auch dazu, mißliebige Standespersonen in die Länder am Ural zu bringen. Zufällig ist die Drei eine seit Jahrtausenden angenommene Zahl des Glücks: die Drei – zuverlässig sichtbar durch die immer wiederkehrenden drei Mondphasen -symbolisierte Fruchtbarkeit.)
- Juncker unterwarf Griechenland und die südlichen „Krisenstaaten“ der EU nach dem Abwicklungsmodell der deutschen Treuhandanstalt. Der „Treuhandanstalt“ war 1990 das öffentliche und betriebliche Eigentum der Deutschen Demokratischen Republik übergeben worden, um es möglichst schnell an Investoren zu verkaufen.
- Es gibt keinen Politiker in Europa, der so viele Auszeichnungen bekommen hat wie Jean-Claude Juncker. Es ist bemerkenswert, welch öffentliches – kaum sichtbares – Netzwerk aus Kirche und Kaptal sich in diesen Auszeichnungen andeutet:
- kirchlich: darunter das Großkreuz des portugiesischen Christusorden, die St. Liborius-Medaille des Erzbistums Paderborn, der in Fulda vergebene Winfried-Preis, der Heinrich-Brauns-Preis des Erzbistums Essen, die Thomas-a-Kempis-Ehrenstele, das Großkreuz des Erlösers, (der höchste griechische Verdienstorden);
- unternehmerisch: den „Vision for Europe Award“ der Edmond Israel Foundation, den Europapreis für politische Kultur der Ringier-Stiftung, den Herbert Batliner-Preis (Baliner, größter Steuerhinterzieher Liechtensteins, enger Freund Helmut Kohls,), den Preis der Fasel-Stiftung Soziale Marktwirtschaft, den Vordenker-Preis des Finanzforums Vordenken und des Finanzberaters Plansecur; das 1960 gestiftete portugiesische Großkreuz des Infanten Dom Henrique, den Franz-Josef Strauß-Preis der CSU-nahen Hanns Seidel-Stiftung, den Hanns Martin Schleyer-Preis der gleichnamigen Stiftung des Bundesverbandes der Deutschen Arbeitgeberverbände und des Bundesverbands der Deutschen Industrie sowie den Hermann Ehlers-Preis der gleichnamigen CDU-nahen Stiftung in Schleswig-Holstein.
- Karnevalesk: das“ goldene Schlitzohr“, den Tierschutzpreis „Neufundländer in Not“.
- Im Jahr 2013 verlor Jean-Claude Juncker als Ministerpräsident Luxemburgs wegen einer Geheimdienst“affäre“ infolge von anberaumten Neuwahlen sein Amt. Kurz darauf, während einer Regierungsklausur in Schloß Meseberg, Brandenburg, verlieh ihm Angela Merkel das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
- Junckers Regierungspartei, die Christlich Soziale Volkspartei, ist Gründungsmitglied der Europäischen Volkspartei. Jean-Claude Juncker ist zum Spitzenkandidat für die Europäische Volkspartei zur Wahl des Europarlaments 2014 ernannt worden. Seine Parteigenossinnen sind unter anderen Angela Merkel und auch Julia Timoshenko.
Mit heiligem Zorn verändere ich den Ruf des am Kreuz von Golgatha getöteten Jesus von Nazareth „Denn sie wissen nicht, was sie tun“ in
„Denn er weiß, was er tut!“
Zitiert nach Werner Rügemer, „Meister der Hintertreppe“, 8. Mai 2014 in junge Welt und Neues Testament
Ana Barbara von Keitz Berlin, den 16. Mai 2014