Archive for Mai 13th, 2024

13. Mai 2024

Israelische Aktivisten zerstören Hilfslieferungen für Gaza (junge Welt)

hier weiterlesen:
https://www.jungewelt.de/artikel/475734.israelische-aktivisten-zerst%C3%B6ren-hilfslieferungen-f%C3%BCr-gaza.html

13. Mai 2024

„Worldwide Player“ Rheinmetall (german-foreign-policy.com)

Der Rüstungskonzern Rheinmetall kündigt vor seiner diesjährigen Hauptversammlung am heutigen Dienstag an, er wolle zum „Worldwide Player“ in der Rüstungsindustrie aufsteigen. Grundlage ist ein rasanter Anstieg der Produktion von Waffen und Munition, der durch den Ukraine-Krieg ausgelöst wurde und Umsatz sowie Profit der Düsseldorfer Waffenschmiede in die Höhe schnellen lässt. Deren Rüstungssparte konnte ihren Umsatz im vergangenen Jahr auf 5,69 Milliarden Euro steigern und dabei einen Gewinn von 828 Millionen Euro erzielen – erheblich mehr als noch 2021 (491 Millionen Euro). Das Geschäft scheint mit einem Auftragsbestand, der bis Jahresende 60 Milliarden Euro erreichen könnte, auf Jahre gesichert. Die Aufträge gehen zum guten Teil auf das 100 Milliarden Euro schwere „Sondervermögen“ zurück, von dem Rheinmetall voraussichtlich rund ein Drittel erhält. Konzernchef Armin Papperger plädiert zudem dafür, „ein europäisches Systemhaus“ zu gründen, das einen Jahresumsatz von 30 bis 35 Milliarden Euro erzielen und damit zu US-Branchenriesen wie etwa Northrop Grumman oder Raytheon aufschließen könnte. Parallel nimmt die Bedeutung der Rüstungsbranche für Politik und Gesellschaft zu.

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https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9556

13. Mai 2024

Westliche Industrierhetorik ist nichts anderes als ein wirtschaftlicher Trugschluss (China Daily)

https://www.chinadaily.com

Die Vereinigten Staaten und ihre westlichen Verbündeten haben das Problem der nicht existierenden „Überkapazitäten“ Chinas hochgespielt, um ihre protektionistischen Maßnahmen zu rechtfertigen und China als Bedrohung für den internationalen Handel darzustellen. Eine genauere Analyse zeigt jedoch, dass dieses Narrativ zutiefst fehlerhaft ist und dass diejenigen, die es verwenden, die Komplexität der globalen Wirtschaftsdynamik übersehen. Die angebliche Überkapazität Chinas stellt keine existenzielle Bedrohung dar, sondern spiegelt die Entwicklung seines Industrialisierungsprozesses und seine Bemühungen wider, den sich verändernden Marktanforderungen gerecht zu werden.

Überkapazität bezieht sich im Allgemeinen auf eine Situation, in der die Produktionskapazität die Marktnachfrage übersteigt. Es lässt sich zwar nicht leugnen, dass es in China während seines rasanten Industrialisierungsprozesses Phasen der Überinvestitionen und der Fehlallokation von Ressourcen gab, doch wenn man die aktuelle Wirtschaftslandschaft des Landes ausschließlich aus dem Blickwinkel der Überkapazitäten betrachtet, wird die komplexe Realität zu stark vereinfacht. Mit solchen Vorwürfen weigert sich der von den USA geführte Westen, die bedeutenden Fortschritte anzuerkennen, die China bei der Optimierung seiner Industriestruktur und der Verbesserung der Qualität und Wettbewerbsfähigkeit seiner Produkte gemacht hat.

In der Anfangsphase der Industrialisierung Chinas, die durch Marktreformen und Globalisierung vorangetrieben wurde, gab es Fälle, in denen die Industrieproduktion des Landes die Prognosen für die inländische und globale Nachfrage übertraf. Sektoren wie Stahl, Kohle und Zement verfügten aufgrund ehrgeiziger Investitionsinitiativen und optimistischer Wachstumsprognosen über Kapazitäten. Allerdings muss man sich darüber im Klaren sein, dass Überkapazitäten kein statisches Phänomen, sondern ein dynamischer Prozess sind, der von Marktkräften und technologischen Fortschritten beeinflusst wird.

Als Reaktion auf die Herausforderungen durch Überkapazitäten hat die chinesische Regierung umfassende Reformen eingeleitet, um die strukturellen Ungleichgewichte anzugehen und nachhaltiges Wachstum zu fördern. Durch Initiativen wie angebotsseitige Strukturreformen, Kapazitätsreduzierungsprogramme und Bemühungen zur Förderung von Innovation und technologischer Modernisierung hat China konzertierte Anstrengungen unternommen, um seine industrielle Basis zu optimieren und die Produktionskapazität an die sich entwickelnden Marktanforderungen anzupassen.

Eine der bemerkenswertesten Errungenschaften der industriellen Transformation Chinas ist die deutliche Verbesserung der Produktivität und Produktqualität. Durch Investitionen in Automatisierung, Digitalisierung und Prozessoptimierung haben chinesische Hersteller Skaleneffekte erzielt und ihre Wettbewerbsfähigkeit auf internationalen Märkten ausgebaut. Darüber hinaus hat Chinas Schwerpunkt auf Forschung, Entwicklung und Innovation dazu beigetragen, Spitzentechnologien und Produkte mit hoher Wertschöpfung voranzutreiben, insbesondere in Sektoren wie Unterhaltungselektronik, erneuerbare Energien und Elektrofahrzeuge.

Entgegen der von einigen westlichen Politikern propagierten Darstellung lässt sich Chinas Aufstieg zum Produktionsstandort nicht allein darauf zurückführen, dass das Land billige Produkte auf den Weltmärkten „dumpt“. Stattdessen spiegelt es die wachsende Fähigkeit des Landes wider, qualitativ hochwertige Waren herzustellen, die den vielfältigen Bedürfnissen der Verbraucher weltweit gerecht werden. Chinesische Produkte haben sich einen Ruf für ihre Zuverlässigkeit und Erschwinglichkeit erworben und China als wichtigen Akteur in den globalen Lieferketten positioniert.

Indem der von den USA geführte Westen Chinas industrielle Leistungsfähigkeit als Bedrohung für die westlichen Volkswirtschaften projiziert, irrt er nicht nur, sondern spiegelt auch sein enges Verständnis der Dynamik des Welthandels wider. Anstatt Chinas Fertigungskompetenz als Nullsummenspiel zu betrachten, sollten westliche Länder den gegenseitigen Nutzen von Handel und Zusammenarbeit schätzen. Das Narrativ der Überkapazitäten ist ein bewusster Versuch, die Vernetzung der Volkswirtschaften und die gemeinsamen Entwicklungschancen abzulehnen.

Darüber hinaus lenkt die Fokussierung auf Chinas Überkapazitäten die Aufmerksamkeit von den strukturellen Herausforderungen ab, mit denen westliche Volkswirtschaften konfrontiert sind, darunter sinkende industrielle Wettbewerbsfähigkeit, stagnierendes Produktivitätswachstum und zunehmende Einkommensungleichheit. Anstatt China zum Sündenbock für seine inländischen wirtschaftlichen Probleme zu machen, sollten westliche Politiker sich auf die Bewältigung interner Herausforderungen und die Förderung eines integrativeren und nachhaltigeren Wirtschaftsmodells konzentrieren.

Es ist wichtig, die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Ländern mit Pragmatismus und gegenseitigem Respekt anzugehen, anstatt der Rhetorik des Wirtschaftsnationalismus und Protektionismus zu erliegen. Die Dämonisierung der chinesischen Wirtschaftspolitik verringert nicht nur die Aussichten auf einen konstruktiven Dialog und eine konstruktive Zusammenarbeit, sondern birgt auch die Gefahr einer Eskalation der Spannungen und der Auslösung eines Teufelskreises von Vergeltungsmaßnahmen.

In der zunehmend globalisierten Welt von heute betrifft „Überkapazität“ nicht nur die industrielle Entwicklung einzelner Länder, sondern dient auch als Prüfstein für die internationalen Beziehungen. Der Hauptzweck des Hypes des von den USA geführten Westens um die Überkapazitäten Chinas besteht darin, seine eigenen wirtschaftlichen Interessen und Wettbewerbsvorteile zu schützen, was tiefere Widersprüche und Machtkämpfe widerspiegelt, die durch Veränderungen in der globalen Wirtschaftslandschaft verursacht werden.

Die USA und der Westen sollten die Grundsätze der Marktwirtschaft und des fairen Wettbewerbs respektieren und mit anderen Ländern zusammenarbeiten, um die Stabilität der globalen Industrieketten aufrechtzuerhalten. Wenn sie unter dem Vorwand der „Überkapazität“ weiterhin Maßnahmen ergreifen, um die industrielle Entwicklung Chinas einzudämmen, werden sie nicht nur mit einer Gegenreaktion auf dem internationalen Markt konfrontiert sein, sondern auch Chinas Entschlossenheit stärken, seine Industrialisierungskampagne zu intensivieren.

Anstatt China als Bedrohung zu betrachten, sollten westliche Volkswirtschaften die Möglichkeiten der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Nutzens erkennen, die das Land bietet. Durch einen differenzierteren und integrativeren Ansatz für die Wirtschaftsbeziehungen können der Westen und China eine widerstandsfähigere und wohlhabendere Weltwirtschaft für alle aufbauen.

Der Autor ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Weltwirtschaft und Politik der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften. Die Ansichten spiegeln nicht unbedingt die von China Daily wider.