Erklärung des „Was-tun“-Kreises Berlin zum Antikriegstag. Als „Was-tun“-Kreis Berlin rufen wir hiermit zur Teilnahme am Antikriegstag und der Friedenskundgebung am 1. September der Friedenskoordination Berlin auf.

„Was tun“ ist ein Netzwerk von Mitgliedern der DIE LINKE, ehemaligen Mitgliedern der
Linkspartei und vielen anderen aus Gewerkschaften und anderen linken Organisationen in
Berlin, die für eine auf die Mehrheit der Lohnabhängigen orientierte linke Politik eintritt. Sie
positioniert sich gegen die linksliberale Ausrichtung der Partei DIE LINKE, die sich zunehmend
auf die grünen Milieus orientiert. Dieser Kurs der DIE LINKE, führt sie inzwischen erkennbar zur Nato-Akzeptanz und somit auch zur Übernahme des Nato-Kriegsnarrativs im Russland-Ukraine Krieg, den wir als Stellvertreterkrieg zwischen NATO und Russland betrachten. Natürlich wenden auch wir uns gegen den Einmarsch Russlands in der Ukraine, aber wir verurteilen ebenso die, die mit der NATO-Osterweiterung diesen Krieg provozierten.

Als „Was-tun“-Kreis Berlin rufen wir zur Teilnahme an der Friedenskundgebung am 1. September der Friedenskoordination Berlin auf.

Wir stehen hinter allen im Aufruf der Friedenskoordination erhobenen Forderungen, möchten hierbei insbesondere die Forderungen nach einem sofortigen Waffenstillstand ohne Vorbedingungen, ein Ende von Wirtschaftskrieg und Sanktionen, für eine diplomatische Lösung und ein Ende der Waffenlieferungen unterstützen.

Wir verurteilen hingegen den Versuch, durch den Vorwurf einer angeblichen „Rechtsoffenheit“ die Friedensbewegung zu spalten. Wir wenden uns strikt gegen derartige Spaltungsversuche der Friedensbewegung, die vornehmlich von den Kräften ausgeht, die sich weiterhin als Teil des imperialistischen Blocks definieren wollen. Leider kommt dabei der Partei DIE LINKE eine bedeutende Rolle zu. Wir sehen ihre von der eigenen Programmatik abweichende Linie als Ursache für ihre Diffamierungen einer NATO-kritischen bis antiimperialistischen Haltung zum Ukrainekrieg als angeblich „rechtsoffen“ als Verschleierung ihrer eigenen Systemintegration an. Eine solche Haltung hat der
Landesverband der Partei Die Linke zusammen mit dem Parteivorstand der Bundespartei durch die Unterstützung einer de facto spalterischen Friedensdemonstration am 2. September eingenommen.Die Forderungen dieser zweiten Demonstration am 2. September sind weichgespült und schmerzen SPD und Grüne sowie den Parteivorstand der Linken und deren Berliner Landesverband nicht, wohl aber diejenigen, die mit einer breiten Mehrheitsbewegung diesem Krieg und ihren Folgen eine nachhaltig wirksame Absage erteilen wollen.

Die Spaltung der Friedensbewegung nützt nur den kriegerischen Kräften in unserem Land vor allem der Ampelkoalition und ihrem Kurs des NATO-Krieges und des sozialen Krieges gegen die eigene Bevölkerung.

Wir rufen alle LINKEN, Linken und Sozialistinnen dazu auf, kommt zahlreich zu der
Kundgebung der Friedenskoordination Berlin am 1. September.

Harri Grünberg, Koordination: Was-Tun-Kreis