Das rechte Compact-Magazin von Jürgen Elsässer behauptet Berichte über den deutschen Massenmord an den Herero in Namibia seien „antideutsche Propaganda“.

Das rechte Compact-Magazin des Herausgebers Jürgen Elsässer bezichtigt jetzt Vertreter der These, die deutsche Kolonialmacht habe in Deutsch-Südwest, im heutigen Namibia einen Massenmord an dem Volk der Herero begangen, der Verbreitung „antideutscher“ Propaganda.

In bekannt antikommunistischer Manier wird in dem Compact-Beitrag insbesondere der DDR-Historiker Horst Drechsler angegriffen.

Horst Drechsler besuchte bis 1943 die Handelsschule und war anschließend bis 1945 Volontär in einer Buchhandlung. Obwohl er die formellen Voraussetzungen erfüllte, war ihm der Besuch einer höheren Schule aus politischen und rassischen Gründen verwehrt worden.

Er war Mitglied einer Widerstandsgruppe in Erfurt. Nach dem Krieg studierte er von 1947 und 1951 Geschichte, Klassische Philologie, Germanistik und Spanisch in Jena.

Später spezialisierte sich Horst Drechsler auf die Erforschung der deutschen Kolonialgeschichte. Er verfasste eine Habilitationsschrift mit dem Titel: „Der Kampf der Herero und Nama gegen den deutschen Imperialismus (1884–1915)“.

Dann wurde er zum Dozenten für die Geschichte Lateinamerikas an die Sektion Lateinamerikawissenschaften der Universität Rostock berufen. Dort wurde er im September 1967 zum Professor mit Lehrauftrag, 1978 zum ordentlichen Professor für Allgemeine Geschichte der Neuzeit 1500–1917 an der Universität Rostock ernannt. Eine Gastprofessur führte ihn 1968 an die Universität Havanna auf Kuba. 1986 wurde Drechsler emeritiert. Von 1967 bis 1978 fungierte er als stellvertretender Direktor der Sektion Lateinamerika-Wissenschaften in Rostock.

Drechsler zählte in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) zu den profiliertesten Forschern auf dem Gebiet der deutschen Kolonialgeschichte. Auch international war er anerkannt.

1984 erschien sein Buch „Aufstände in Südwestafrika. Der Kampf der Herero und Nama 1904 bis 1907 gegen die deutsche Kolonialherrschaft“ im Dietz Verlag.

Die Niederschlagung des Herero Aufstandes war eines der blutigsten Verbrechen in deutscher Verantwortung am Anfang des 20. Jahrhundert.

Der Massenmord an den Herero und auch den Nama geschah während und nach der Niederschlagung von Aufständen der Herero und Nama gegen die deutsche Kolonialmacht während der Jahre 1904 bis 1908.

Durch Existenzängste ausgelöste Aufstände begannen im Jahre 1904 mit Angriffen auf deutsche Einrichtungen und Farmen.

Unter Generalleutnant Lothar von Trotha wurde der größte Teil der Herero in die wasserarme Omaheke-Wüste getrieben und wurden abgeschottet von den wenigen existierenden Wasserstellen. Tausende Herero mitsamt ihren Familien und Rinderherden verdursteten.

Im sogenannten Vernichtungsbefehl ließ Generalleutnant Lothar von Trotha mitteilen:
„Die Herero sind nicht mehr Deutsche Untertanen. […] Innerhalb der Deutschen Grenze wird jeder Herero mit oder ohne Gewehr, mit oder ohne Vieh erschossen, ich nehme keine Weiber und keine Kinder mehr auf, treibe sie zu ihrem Volke zurück oder lasse auch auf sie schießen.“

In den vergangenen Jahren gab es auch eine intensive Debatte um die Rückgabe der Schädel und Gebeine von durch die deutschen Kolonialtruppen ermordeten Herero und Nama,

Opfergruppen aus Namibia forderten die Rückgabe nachdem die Deutschen die Gebeine nach Berlin bringen liessen, um sie zu vermessen und so die angebliche Minderwertigkeit der Afrikaner wissenschaftlich zu belegen.

Hier der Beitrag im rechten Compact-Magazin: # LINK

und hier ein weiterer Beitrag: # LINK

Hier eine Bildergalerie der deutschen Verbrechen in Namibia:

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