In der heutigen Ukraine, im Jahr 2022, gibt es 40 Denkmale und 46 Straßen benannt nach dem Nazi-Kollaborateur Stepan Bandera und viele andere mehr benannt nach anderen Faschisten.

Die ganze Welt erkennt an, dass Bandera an der Ermordung von Hunderttausend Juden beteiligt war“ (Tilo Jung)

„Es gab Flugblätter, als die Deutsche Wehrmacht in die Ukraine einmarschierte, auf denen es hieß: ‚Volk, das musst du wissen, Moskoviten, Polen, Ungarn und Juden, die sind deine Feinde. Vernichte sie. Das musst du wissen. Deine Führung, dein Führer Stepan Bandera.“ (T.J ).

Ein im Jahr in Polen verabschiedetes sogenanntes Kukiza’15-Gesetz verbietet Banderas Propaganda. Diese Tat wird mit Geld- oder Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren geahndet.

Der polnische Präsident Andrzej Duda hat Änderungen des Gesetzes über das Institut des Nationalen Gedenkens unterzeichnet. Die Änderungen sehen insbesondere eine strafrechtliche Verantwortlichkeit für die Förderung von Banderas Ideologie vor.

In der Ukraine 2022 sind 40 Denkmale und 46 Straßen nach Hitlerkomplize Stepan Bandera:

Ulitsa Stepan Bandera (Ukr. Wulitsya Stepan Bandery) – Strassen in der Ukraine, nach Bandera benannt. – S. A. Bandera:

Stepan Bandera Strasse in the White Church.
Stepan Bandera Strasse in Berdichev.
Stepan Bandera Strasse in Berezhany.
Stepan Bandera Strasse in Borislav.
Stepan Bandera Strasse in Borispol.
Stepan Bandera Strasse in Borschev.
Stepan Bandera Strasse in Brovary.
Stepan Bandera Strasse in Brody.
Stepan Bandera Strasse in Burshtyn.
Stepan Bandera Strasse in Buchach.
Stepan Bandera Strasse in Great Bridges.
Stepan Bandera Strasse in Vladimir-Volynsky.
Stepan Bandera Strasse in Drogobych.
Stepan Bandera Street in Zhytomyr.
Stepan Bandera Street in Ivano-Frankivsk.
Stepan Bandera Street in Izyaslav.
Stepan Bandera Street in Kalush.
Stepan Bandera Street in Katerinopol.
Stepan Bandera Street in Kovel.
Stepan Bandera Street in Kolomyia.
Stepan Bandera Street in Korosten.
Stepan Bandera Street in Korsun-Shevchenkovsky.
Stepan Bandera Street in Lutsk.
Stepan Bandera Street in Lviv.
Stepan Bandera Street in Mukachev.
Stepan Bandera Street in Nikolaev.
Stepan Bandera Street in Novovolynsk.
Stepan Bandera Street in Novograd-Volynsky.
Stepan Bandera Street in Ovruch.
Stepan Bandera Street in Pervomaisk.
Stepan Bandera Street in Rivne.
Stepan Bandera Street in Sambor.
Stepan Bandera Street in Old Sambor.
Stepan Bandera Street in Stryi.
Stepan Bandera Street in Sumy.
Stepan Bandera Street in Truskavets.
Stepan Bandera Street in Uman.
Stepan Bandera Street in Khmelnitsky.
Stepan Bandera Street in Khristinovka.
Stepan Bandera Street in Chernivtsi.
Stepan Bandera Street in Shepetovka

Boulevards
Lane of Stepan Bandera in Kremenchug.
Lane Stepan Bandera in Khmelnitsky.

Avenues
Stepan Bandera Avenue in Ternopol.

Die Stepan Bandera Avenue in Kiew führt nach Babyn Jar.

2016 wurde die Bandera Avenue in Kiew eingeweiht. Besonders obszön, weil diese Straße nach Babyn Jar führt, zu der Schlucht am Stadtrand von Kiew, an der deutsche Nazis mit Unterstützung ukrainischer Kollaborateure in zwei Tagen weit über 30.000 Juden in einem der größten Einzelmassaker des Holocaust ermordeten.

Das ukrainische Außenministerium hat sich nach der Veröffentlichung eines Interview mit Tilo Jung von Äußerungen des Botschafters in Berlin, Andrei Melnyk, über den früheren Nationalistenführer Stepan Bandera distanziert. Melnyk hatte in dem Interview geleugnet, dass Bandera „ein Massenmörder von Juden und Polen“ gewesen sei.

Die Behörde teilte auf ihrer offiziellen Webseite mit:
„Die Meinung des ukrainischen Botschafters in Deutschland, Andrij Melnyk, die er in einem Interview mit einem deutschen Journalisten ausgedrückt hat, ist seine persönliche und gibt nicht die Position des ukrainischen Außenministeriums wider.“
Melnyk wurde in Deutschland auch durch Kritik an der Ukraine-Politik der Bundesregierung bekannt.
Das Außenministerium dankte in dem Statement, das in englischer Sprache verfasst wurde, zudem Warschau für die derzeitige „beispiellose Hilfe“ im Krieg gegen Russland. Wörtlich heißt es darin: „Wir sind überzeugt, dass die Beziehungen zwischen der Ukraine und Polen derzeit auf ihrem Höhepunkt sind.“


In Polen waren Melnyks Äußerungen auf Kritik gestoßen. Der Botschafter hatte Bandera im Interview mit dem Journalisten Tilo Jung in Schutz genommen und gesagt: „Bandera war kein Massenmörder von Juden und Polen“. Dafür gebe es keine Belege. Als Botschafter ist Melnyk dem Außenministerium unterstellt.

Bandera war ideologischer Führer des radikalen Flügels der Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN). Nationalistische Partisanen aus dem Westen der Ukraine waren 1943 für ethnisch motivierte Vertreibungen verantwortlich, bei denen Zehntausende polnischer Zivilisten ermordet wurden. Bandera floh nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland, wo er 1959 von einem Agenten des sowjetischen Geheimdienstes KGB getötet wurde. Unter anderem bezeichnen die Historiker Per Anders Rudling und Grzegorz Rossoliński-Liebe Bandera als einen „Faschisten“.

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