Archive for September 1st, 2021

1. September 2021

Abstiegskämpfe – Westen geht geschwächt aus 20 Kriegsjahren in Afghanistan sowie im Nahen und Mittleren Osten hervor (german-foreign-policy.com)

Newsletter –

(Eigener Bericht) – Der Westen geht geschwächt aus 20 Kriegsjahren in Afghanistan sowie im Nahen und Mittleren Osten hervor und konzentriert seine Kräfte nun geballt auf die großen Machtkämpfe gegen Russland und vor allem gegen China. Dies zeigen mehrere Stellungnahmen aus Anlass des endgültigen Abzuges der westlichen Streitkräfte vom Hindukusch, der diese Woche abgeschlossen wurde. So erklärt US-Präsident Joe Biden, Washington werde in Zukunft wohl auf Militäreinsätze zwecks „Nation Building“ verzichten, um sich stattdessen für die „neuen Herausforderungen“ durch Moskau und Beijing zu stärken. Deutschland hat den Schwenk zur Großmachtkonfrontation in seiner Rüstungs- und Militärpolitik längst vollzogen, rüstet vor allem für Kriege gegen Streitkräfte starker Staaten auf und fokussiert seine Manöver vor allem auf Szenarien eines Waffengangs gegen Russland; hinzu kommen zunehmend militärische Aktivitäten in Asien und der Pazifikregion. Über die schwere Niederlage am Hindukusch, die mit einer massiven Ressourcenverschwendung einherging, urteilen Experten, sie sei eine „weitere Etappe im Abstieg des Westens“.

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https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8691/

1. September 2021

Weltfriedenstag, 1. September 2021, Berlin, Platz der 18. März Kundgebung der Friedenskoordination Berlin

1. September – Antikriegs-/Weltfriedenstag in Berlin – Teil 1
https://youtu.be/Kl7b3-1EP74

1. September – Antikriegs-/Weltfriedenstag – Teil 2
https://youtu.be/uJiWBMqznZw

Berlin September 1 – Anti-War Day / World Peace Day / Impressions
https://youtu.be/P4w21FcrYA0


Photos: LINK Album


Rede von Dr. Andrej Reder, Diplomat der DDR:

„In Fragen von Frieden und gemeinsamer Sicherheit in der Welt bin ich ein überzeugter Russland- und Putin-Versteher“

Heute vor 82 Jahren überfiel die Wehrmacht Polen. Das faschistische Deutschland entfesselte den Zweiten Weltkrieg, die verheerendste Auseinandersetzung der Menschheitsgeschichte. Aber am 8. Mai 1945 wurden doch die Weltherrschaftsträume durch die Antihitler-Koalition zu Grabe getragen. Warum also so viel Aufsehen um ein Ereignis, das so lange zurückreicht? Dazu nur einige Anmerkungen zum Weiternachdenken.

Zum einen sind noch immer Überlebende unter uns, die die Greul dieses Weltbrandes seit Jahrzehnten mit sich tragen. Sie teilen das Erlebte ihren Angehörigen, Freunden und anderen Interessierten mit, damit sich so etwas nie wiederholt. Insbesondere all jenen, die das Wertvollste geopfert haben, nämlich ihr Leben, sind wir schuldig, heute alles zu tun, damit es keinen dritten und damit dann sicherlich letzten Weltkrieg mehr gibt.

Des Weiteren wollen wir hier und heute darauf aufmerksam machen, dass Kriege nicht gottgegeben sind, sie kommen auch nicht aus heiterem Himmel danieder, sondern sind Resultat menschlichen Ungeistes und menschlichen Tuns. Deshalb kommt es auch auf Menschen an, jenen in den Arm zu fallen, die an Rüstung, Kriegen und am Militär sich nicht genug satt stoßen können.

Nicht zu übersehen ist außerdem, dass der Kalte Krieg leider immer deutlicher auch auf die Bewertung historischer Ereignisse durchschlägt. Die Falsifizierung der wahren Hintergründe, die zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges führten, ist ein weiterer Grund, sich mit seiner Geschichte zu befassen, mit den treibenden Kräften und deren Zielen, aber auch warum es damals nicht gelang, den deutschen Faschismus und japanischen Militarismus zu bändigen.

Erinnert sei auch, dass kein geringerer als Präsident Biden am 27.Juli von der Möglichkeit eines „echten Krieges mit einer Großmacht als Folge ihres Cyberangriffs von großer Tragweite gegen die USA“ sprach. Man muss kein Politstratege sein, um zu begreifen, welche zwei Großmächte da gemeint sind und was ein „echter Krieg“ mit einer Großmacht bedeuten würde. Solche Wahnsinnsgedanken des Präsidenten der Supermacht, die bisher als einzige zweimal die Atomwaffe und in Vietnam mit „Agent Orange“ völkerrechtswidrig die Chemiewaffen im Krieg einsetzte, müssen ernst genommen werden. Zumal US-Militärs soeben Militärspiele eines Weltkrieges unter der Bezeichnung Large Scale Exercise abgeschlossen haben. Diese Kriegsübung sollte eine Drohung gegenüber Russland und China sein. Die Kriegsdebatte in den USA geht davon aus, dass China angeblich in den nächsten sechs Jahren Taiwan überfallen wird, deshalb müsse man sich jetzt auf einen Krieg vorbereiten.

Zwar sind wir bislang von einem Krieg zwischen Großmächten verschont, aber Gewaltanwendung und grausame kriegerische Auseinandersetzungen sind allgegenwärtig. Auch Deutschland beteiligt sich daran, um angeblich unsere Sicherheit im indopazifischen Raum, im Baltikum, im Nahen Osten oder anderswo verteidigen zu müssen. Auch regionale Kriege lehnen wir ab!

Seit Ende des Zweiten Weltkrieges leben hierzulande glücklicherweise mehrere Generationen von Menschen ohne Kriegserlebnisse. Für sie ist Krieg etwas Abstraktes und Frieden scheinbar eine Selbstverständigkeit. Deshalb sei gerade heute an die mahnenden Worte Willi Brandts erinnert: „Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles andere nichts.“ Es ist höchste Zeit, dass die künftige Bundesregierung diese Erkenntnis endlich beherzigt! Stattdessen plakatieren Christdemokraten großflächig und demagogisch „Sicherheit ist, wenn ich nicht mehr nachdenken muss was Sicherheit ist.“ Sie blenden dabei bewusst aus, dass ihre jahrelange Politik Unsicherheit mitbefördert und wir uns mehr denn je über Sicherheit Gedanken machen müssen.

Als der Zweite Weltkrieg begann, war ich keine drei Jahre jung, als der Raub- und Vernichtungskrieg auf sowjetischem Territorium tobte, habe ich, wenn auch nur im Hinterland kasachischer Steppen schon vernommen, was Krieg bedeutet. Seinen schlimmsten Feinden wünschte man keinen Krieg, sondern Frieden. Und wenn ein Volk keinen Krieg will, dann sind das die Russen, was immer Russenhasser ihnen andichten.

Denn versetzen wir uns für einen Moment in das folgende Szenario:

 dass die Vereinigten Staaten von Amerika einen Eroberungs- und Vernichtungskrieg erlebt hätten wie ihn Polen und die Sowjetunion durchleiden mussten;

 dass die USA heute von Hunderten russischen Militärstützpunkten eingekreist und isoliert worden wären und nicht Russland von US-amerikanischen;

 dass nicht die NATO-Militärallianz in den vergangenen zwei Jahrzehnten in mehreren Wellen mit weiteren Staaten an die russischen Westgrenzen herangerückt ist, sondern Russland an die Grenzen der USA. Und, dass z.B. nicht Polen und die baltischen Republiken der NATO beigetreten wären, sondern Kuba und Mexiko einer Sicherheitspartnerschaft mit Russland;

 dass nicht die USA Russland ganz offen zum Gegner und Feind erklärten, sondern Russland das gegenüber den USA kundgetan hätte;

 dass nicht der US-Präsident seinen russischen Amtskollegen Putin als Mörder titulieren würde, sondern der Präsident Russlands Biden als Mörder bezeichnet hätte;

 dass nicht die USA ein Vielfaches des russischen Militärbudgets verschwenden würden, sondern umgekehrt Russland das täte;

 dass nicht die USA fünf Milliarden US-Dollar in einen Staatsstreich gegen den rechtmäßig gewählten Präsidenten der Ukraine investiert hätten, sondern Russland für einen Putsch gegen einen ihr unliebsamen Präsidenten in Mexiko;

 dass nicht die NATO seit Jahren Kriegsmanöver an Russlands Grenzen abhielte, sondern Russland an den Grenzen der USA;

 dass nicht die USA immer neue Standorte wie Polen und Rumänien in unmittelbarer Nähe der russischen Grenzen für ihr Raketensystem ausbauten, sondern Russland vergleichbare Systeme im Süden Kanadas oder auf den Bahamas;

 dass nicht die USA in den vergangenen drei Jahrzehnten verheerende Kriege weltweit angezettelt und zahlreiche Staatsstreiche inszeniert, System- bzw. Regimewechsel herbeigeführt hätten, sondern Russland so agieren würde;

 dass nicht die NATO auf dem europäischen Kontinent Truppen samt modernster Militärausrüstung und Atomwaffen dislozieren würde, sondern Russland auf dem amerikanischen Kontinent. Und dass nicht die USA zu den seit 1945 in Europa stationierten Truppen unlängst zusätzlich 28 000 Soldaten mit Ausrüstung an den Grenzen Russlands stationiert hätten, sondern Russland auf dem amerikanischen Kontinent dies täte.

Würden sich die USA bei einem solchen Szenario tatenlos verhalten? Ganz bestimmt nicht. Sie würden zu Recht alles unternehmen, um ihre nationale Sicherheit und staatliche Souveränität zu gewährleisten. Und genau das tut Russland. Deshalb bekenne ich ohne Herzbeklemmungen, dass ich in Fragen von Frieden und gemeinsamer Sicherheit in der Welt überzeugter Russland- und Putin-Versteher bin.

Nicht zuletzt sei hier die Frage gestattet, ob die Regierenden Polens angesichts dieses Szenarios, der Vorkriegs- und verheerenden Kriegserfahrungen des polnischen Volkes mit ihrem NATO-Beitritt sowie ihrer russlandfeindlichen Politik, die richtigen Konsequenzen aus der leidvollen Geschichte gezogen haben.

Wenn sich die NATO-Staaten, Polen und Deutschland inbegriffen, tatsächlich gefährdet sehen, dann wäre es doch dringend angesagt, in Verhandlungen die vermeintlichen Gefahren zu entschärfen und letztlich zu überwinden. Stattdessen wird immer mehr für sinnlose Kriegszwecke zur Abschreckung des vermeintlichen Gegners verpulvert. Wenn man wirklich Frieden will, sollte man statt in gegenseitige Abschreckung in gegenseitiges Vertrauen investieren, statt in Aufrüstung in Abrüstung. Der längste und kostspieligste NATO-Krieg in Afghanistan hat gerade offenbart, dass man mit Krieg keinen Frieden, keine Demokratie oder Freiheit herbeibomben kann. Krieg war, ist und bleibt die schlimmste Menschenrechtsverletzung.

Der 1. September 1939, der Weltfriedenstag 2021 mahnen eindringlich:
Nie wieder Krieg von deutschem Boden, kein Krieg nirgendwo, abrüsten statt aufrüsten!

1. September 2021

Brisantes Papier: Biden forderte vom afghanischen Präsidenten Verharmlosen der Taliban-Offensive (RT DE)

https://de.rt.com/international/123411-brisantes-papier-biden-forderte-von/

1. September 2021

Talk World Radio: Afghanistan: And Stay Out – By David Swanson

1. September 2021

Booklaunch with Ewan Cameron @ Coop Anti-War Cafe Berlin / Sat September 4 at 19.00

Booklaunch with Ewan Cameron @ Coop Anti-War Cafe Berlin
Sat September 4 at 19.00

Sing along with the Rebelations.
Hand made books for sale.
Travelling artist..support.
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Drinks and discussions after.

Prost  ..

1. September 2021

Presse und Krieg »Die Vorlagen liefert das Ministerium« Viele Medien bemühen sich um regierungsfreundliche Inszenierung des Bundeswehr-Einsatzes in Kabul (junge Welt)

https://www.jungewelt.de/artikel/409480.presse-und-krieg-die-vorlagen-liefert-das-ministerium.html

1. September 2021

Der Zusammenbruch in Afghanistan zeigt die Loyalität der US-Medien zum dauerhaften Kriegsstaat – von Gareth Porter (Grayzone)

Nach einer bemerkenswert erfolgreichen Taliban-Offensive, die durch die Übernahme von Kabul gekrönt wurde, lieferten die Reaktionen der Konzernmedien die vielleicht dramatischste Demonstration ihrer Loyalität gegenüber dem Pentagon und der militärischen Führung aller Zeiten.  Die Medien taten dies, indem sie den endgültigen Rückzug von Präsident Joe Biden aus Afghanistan mit lautstark attackierten und den Wunsch des Militärs nach einer unbefristeten Präsenz im Land verteidigten.

Bidens Versäumnis, einen Plan zur Evakuierung Zehntausender Afghanen aufzustellen, die vor dem neuen Taliban-Regime fliehen wollten, machte ihn zu einem weichen Ziel für den wütenden Angriff der Beltway-Medien. Es war jedoch Bidens Weigerung im vergangenen Frühjahr, 4.500 US-Soldaten auf unbestimmte Zeit in Afghanistan zu halten – unter  Missachtung einer aggressiven Lobbykampagne des Pentagons –, die zunächst die Wut der Militärs auslöste.

Die Medienoffensive gegen Bidens afghanischer Rückzug brachte Argumente vor, die das Militär nicht allein vorbringen konnte – zumindest nicht öffentlich. Es bot dem Militär auch in dem Moment, in dem es für seine katastrophale Handhabung des gesamten Krieges am verwundbarsten war, wichtige Deckung.

Einer der unaufrichtigsten Versuche, den Ruf des Militärs zu retten, war ein Artikel der Washington Post, in dem die afghanische Katastrophe einer Überbetonung „demokratischer Werte“ angelastet wurde, während die enge Allianz zwischen dem US-Militär und despotischen Warlords ignoriert wurde, die die lokale Unterstützung für die Taliban antrieb.

Die Bedrohungskarte von Al-Qaida spielen

Am Vorabend der Taliban-Übernahme von Kabul feuerten David Sanger und Helene Cooper von der New York Times die Eröffnungssalve des Angriffs der Beltway-Medien auf Bidens Entscheidung ab. Sanger und Cooper räumten zunächst ein, dass das US-Militär die Ergebnisse seiner Intervention jahrelang „überschätzt“ habe und dass das monatelange Versäumnis der afghanischen Regierung, Soldaten zu bezahlen, den Willen zum Widerstand gegen die Taliban geschwächt habe.

Aber sie haben sich dann auf Bidens Weigerung konzentriert, Truppen zur Terrorismusbekämpfung in Afghanistan zu halten. Unter Hinweis darauf, dass General Mark A. Milley, der Vorsitzende der Joint Chiefs, im Frühjahr versucht hatte, Biden zu zwingen, 3.000 bis 4.500 Soldaten im Land zu halten, zitierten Sanger und Cooper „Geheimdienstschätzungen, die voraussagen, dass Al Qaida in zwei oder drei Jahren eine neue finden könnte“. in Afghanistan Fuß fassen.“

Das Spekulation basiert auf der Annahme , dass die Taliban eine solche Entwicklung trotz seiner gut etablierten Erhebung erlauben würde über einen Plan Al Qaidas über die Nutzung des Territoriums Afghanistans und der Planung von Terrorismus aus dem Ausland. Tatsächlich ging die Politik der Taliban auf die Zeit vor dem 11. September zurück, als Osama bin Laden formell zustimmte, die Beschränkungen der Taliban zu respektieren, während er heimlich die Anschläge vom 11. September in Deutschland und nicht in Afghanistan plante.

Nach dem Rückzug der USA haben die Taliban eine noch stärkere Motivation, dschihadistische Organisationen daran zu hindern, internationale Terroranschläge von afghanischem Territorium aus zu planen.

Um ihre Breitseite gegen Bidens Rückzug zu unterstützen, wandten sich Sanger und Cooper in der Times an den pensionierten General mit dem wohl größten persönlichen Interesse an einer unbefristeten US-Militärpräsenz in Afghanistan: dem ehemaligen US-Kommandeur in Afghanistan, General David Petraeus, der die Kriegsanstrengungen beaufsichtigte von 2010 bis 2011 und leitet seitdem eine Gruppe ehemaliger Kommandeure und Diplomaten, die sich für eine endlose US-Präsenz im Land einsetzen.

Petraeus behauptete, Biden habe „das Risiko nicht erkannt, das durch den schnellen Rückzug“ von Geheimdienstdrohnen und Luftunterstützung sowie Tausenden von Auftragnehmern, die die afghanische Luftwaffe operabel gehalten hatten, entstanden ist.

Als nächstes wandten sich Sanger und Cooper an Richard Fontaine, den Chef einer der militaristischsten Denkfabriken in Washington, dem Center for a New American Security (CNAS).

Wie Grayzone berichtet hat, hat das CNAS Millionen an Geldern von der Rüstungsindustrie und US-Regierungsinstitutionen eingesammelt, um das Pentagon und das militärische Denken innerhalb des Beltway voranzutreiben. Unter den vielen Insidern der Beltway-Medien, die Stipendien für Writer-in-Residence-Stipendien in der Denkfabrik genießen , ist Sanger von der New York Times.

Fontaine beklagte seinerseits, dass die Biden-Regierung es versäumt habe, weiterhin die Auftragnehmer bereitzustellen, von denen die afghanische Luftwaffe abhängig sei, um ihre Flugzeuge in der Luft zu halten. Aber er versäumte es, den offensichtlichen Punkt anzuerkennen, dass Auftragnehmer in Afghanistan ohne ausreichende US-NATO-Truppen nicht funktionieren könnten, um militärischen Schutz vor Ort zu gewährleisten.

Am 16. August, nachdem die von den USA unterstützte afghanische Regierung eliminiert worden war, mischte sich das liberale interventionistische Magazin Foreign Policy mit einem weiteren Angriff auf Biden ein, in dem Interviews mit „einem Dutzend Personen, die Posten in Afghanistan innehatten“, enthalten.

Laut Foreign Policy drückten aktuelle und ehemalige Diplomaten in anonymen Erklärungen „tiefe Wut, Schock und Bitterkeit über den Zusammenbruch der Regierung aus, die sie jahrzehntelang versuchten aufzubauen“. Mehrere derzeit amtierende Beamte wurden – wiederum inoffiziell – über ihre Erwägungen,aus Protest zurückzutreten, zitiert, wobei sie ein „überwältigendes Schuldgefühl und Angst um das Leben ehemaliger afghanischer Kollegen und lokaler Mitarbeiter, die die amerikanische Regierung zurückgelassen hat“, anführten.

Am selben Tag äußerte Robin Wright (New Yorker) eine ähnliche Sorge über die erschütternden Bilder der US-Niederlage in Afghanistan. In einem Artikel mit dem Untertitel „Es ist ein unehrenhaftes Ende, das das Ansehen der USA in der Welt schwächt, vielleicht unwiderruflich“, beklagte sie, dass die Vereinigten Staaten „in etwas verwickelt sind, was Historiker eines Tages einen Großen Rückzug aus einer zusammengewürfelten Armee ohne Luftmacht nennen könnten“. …“

Der Rückzug der USA aus Afghanistan, so Wright, sei „Teil eines entnervenden amerikanischen Musters, das bis in die 1970er Jahre zurückreicht“, beginnend mit Reagans Rückzug aus Beirut und Obamas Rückzug aus dem Irak im Jahr 2011 Afghanistan, behauptete Wright, dass das Land „wieder mit ziemlicher Sicherheit ein Zufluchtsort für gleichgesinnte Militante werden würde, seien es Mitglieder von al-Qaida oder andere auf der Suche nach einem Sponsor“. .“

Unterdessen bildeten Peter Baker von der New York Times, Anne Gearan von der Washington Post und Vivian Salama vom Wall Street Journal während einer Podiumsdiskussion am 21. verzweifelt auf der Flucht vor den Taliban auf dem Flughafen von Kabul.

Die implizite – und eindeutig phantasievolle – Prämisse der Diskussion war, dass die Vereinigten Staaten Wochen oder Monate früher ein umfassendes Programm hätten starten können, um Zehntausende und möglicherweise Hunderttausende Dolmetscher und andere Kollaborateure des US-Militärs zu retten, und dass dies möglich wäre alles sauber und effizient erledigt werden, ohne Panik auszulösen.

Ein zweites Thema, das von Baker der New York Times vorgebracht wurde, war, dass Biden die Risiken seiner Politik für die nationale Sicherheit der USA nicht beachtet habe. Baker sagte, Biden habe sich vor einem Jahrzehnt entschieden, dass sich die USA aus Afghanistan zurückziehen müssen, und sei entschlossen, dies zu tun, „unabhängig davon, was General Milley und andere ihn vor der Gefahr eines Zusammenbruchs gewarnt haben könnten“. Baker brachte das gleiche Argument zusammen mit den anderen Argumenten seiner großen Medienkollegen in einer langatmigen Nachrichtenanalyse vom 20. August vor .

Flournoy verschleiert die wahre Ursache des militärischen Versagens

Der nationale Sicherheitsreporter der Washington Post, Greg Jaffe, ging in seiner Berichterstattung über das Endspiel in Afghanistan einen anderen Weg als die meisten seiner Beltway-Kollegen . In einem Artikel vom 14. August bestätigte Jaffe implizit die weithin akzeptierte Tatsache, dass der Krieg ein kläglicher Fehlschlag war, was den Behauptungen militärischer Führer widersprach. Leider bot der Reporter Platz für einen besonders glaubwürdigen ehemaligen Beamten, der offensichtlich dazu bestimmt war, die Feindseligkeit der Bevölkerung gegenüber den Verantwortlichen für das Fiasko zu dämpfen.

Zu den fragwürdigsten Charakteren, die in Bidens Rückzugsstrategie zu berücksichtigen waren, gehörte Michelle Flournoy, von der erwartet wurde, dass sie zur nächsten Verteidigungsministerin ernannt wird, bis Biden sie wegen ihrer Rolle bei der Befürwortung der gescheiterten Truppenaufstockung in Afghanistan während der Obama-Regierung einfror .

Flournoy war Obamas Unterstaatssekretär für Politik und für die Unterstützung der Kommandeure des Pentagons vor Ort verantwortlich. Zuvor war sie Mitbegründerin von CNAS, der von der Rüstungsindustrie unterstützten, der Demokratischen Partei angeschlossenen Propagandamühle für das Pentagon und Militärdienste.

In einem aufschlussreichen Interview mit Jaffe von der Post machte der ehemalige Pentagon-Beamte das Scheitern des US-Krieges in Afghanistan auf ein übermäßiges Engagement für „demokratische Ideale“ zurück, indem er argumentierte, dass sie die politischen Entscheidungsträger angeblich für die Realitäten vor Ort blind machen würden. Alles begann, behauptete sie, mit „der afghanischen Verfassung, die in Bonn geschaffen wurde und … versuchte   , eine westliche Demokratie zu schaffen“. Die politischen Entscheidungsträger legten die Messlatte „auf unsere demokratischen Ideale, nicht auf das, was in einem afghanischen Kontext nachhaltig oder praktikabel war“, fügte sie hinzu.

Aber das Problem war nicht ein übermäßiges Interesse der USA an der Förderung der Demokratie, sondern die Art und Weise, wie die US-Politik „demokratische Ideale“ ausverkaufte, um eine Gruppe von Warlords zu unterstützen, die das Wesen des antidemokratischen Despotismus repräsentierten.

Bei der Begründung der Entscheidung der Obama-Administration, die Zahl der US-Truppen mehr als zu verdoppeln, behauptete Flournoy, dass sie und andere US-Beamte die eiternde Wunde der afghanischen Korruption erst entdeckt hätten, als es zu spät war und die militärische Strategie tödlich vernichtete. „Wir hatten eine große Wette getätigt, nur um  zu  erfahren, dass unser lokaler Partner faul war“, beharrte sie.

Flournoy verschleierte jedoch bewusst die entscheidende Tatsache, dass der US-Krieg von Anfang an auf einer Allianz mit einer Gruppe korrupter und mörderischer Warlords beruhte. Sowohl die Militärführung als auch die CIA verließen sich auf die Warlords, weil sie Milizen hatten und bereit waren, sich den Taliban zu widersetzen. Die Warlords boten in den Provinzen einen stetigen Nachschub an Milizsoldaten als Polizei und erhielten gut bezahlte Verträge, um den ständigen Strom von Konvois zu und von US- und NATO-Stützpunkten abzusichern.

Aber die Miliz-Polizei behielt ihre Loyalität zu ihren jeweiligen Warlords und nicht zu irgendeiner Zivilregierung in Kabul, und erhielt im Gegenzug freie Hand, um Afghanen zu stehlen, sie fälschlicherweise der Verbrechen zu beschuldigen, sie zu foltern und sie nur gegen Lösegeld freizulassen . In vielen Fällen erpresste die Polizei Geld von lokalen Familien, indem sie ihre Frauen, Töchter und Söhne entführte und vergewaltigte – ein Missbrauchsmuster, das Amnesty International bereits 2003 dokumentierte .

Die Taliban haben das von den USA unterstützte Regime ab 2005/06 leicht aus weiten Teilen der afghanischen Provinz Helmand verdrängt, weil die lokale Bevölkerung die gesetzlosen Warlord-Milizen hasst, die vom US-Militär als Polizei eingesetzt werden. Und als die US-Truppen diese Bezirke 2009 wieder besetzten, kehrten die Milizen zu ihren brutalen Methoden zurück – einschließlich der Entführung und Vergewaltigung von Jungen im Teenageralter , was zu bitteren Beschwerden der Anwohner bei den US-Marines und Drohungen führte, die Taliban zu unterstützen, falls die USA es täten ’nicht eingreifen, um sie aufzuhalten.   Aber das US-Militär hat sich nie bewegt, um seine gemütliche Beziehung zu den Warlords zu stören.

Flournoys Behauptung, hochrangige Militärs und Pentagon-Beamte hätten sich der Korruption ihrer afghanischen Verbündeten erst nach dem massiven Truppeneinsatz der Obama-Regierung bewusst, entbehrt jeder Glaubwürdigkeit. Als sie und andere wichtige politische Entscheidungsträger später im Jahr 2009 ihre „große Wette“ eingingen, waren sie sich voll und ganz bewusst, dass die USA eine Gruppe mächtiger Warlords unterstützten, deren Milizen die Bevölkerung abscheulich missbrauchten und die Afghanen zwangen, die Taliban als ihre nur Verteidigung.

Die offenkundigen Unwahrheiten, mit denen das Beltway-Pressekorps als Reaktion auf den Rückzug der Biden hausiert hat, zeigen, wie eng sie mit den Interessen des Militärs und des Pentagons verbunden sind. Und ihre schrille Opposition gegen einen Rückzug, der von einer soliden Mehrheit der amerikanischen Öffentlichkeit begünstigt wird, ist ein weiterer Faktor, der den Niedergang der bereits kraternden Unternehmensmedien beschleunigen wird.

1. September 2021

Annäherung zwischen Rivalen: Saudi-Arabien und Iran planen direkte Gespräche (RT DE)

https://de.rt.com/international/123354-annaherung-zwischen-rivalen-saudi-arabien/

1. September 2021

Afghanische Opfer enthüllen wahllose Tötungen durch US-Truppen: Leitartikel der Global Times

https://www.globaltimes.cn/page/202108/1232876.shtml

Bei dem Anti-Terror-Angriff der USA in Afghanistan am Sonntag sollen zehn Zivilisten getötet worden sein. Und eine erstaunliche Wahrheit hinter den Selbstmordattentaten auf dem Flughafen von Kabul am Donnerstag, bei denen 13 US-Soldaten und rund 170 Afghanen getötet wurden, wurde ebenfalls enthüllt: Es stellte sich heraus, dass viele dieser Afghanen von US-Soldaten erschossen wurden. Die Kombination der beiden Informationen hat sich schnell zum jüngsten Skandal um wahllose Tötungen durch US-Streitkräfte entwickelt.

Das US-Militär hat die Möglichkeit nicht bestritten, afghanische Zivilisten „versehentlich getötet“ zu haben. Es versprach, eine Untersuchung durchzuführen, aber seine Haltung ist ziemlich gleichgültig. Das US-Militär will die beiden Vorfälle eigentlich herunterspielen. Es ist noch unbekannt, wie viele Zivilisten bei Washingtons „Anti-Terror-Operationen“ in Afghanistan und im Nahen Osten im Laufe der Jahrzehnte „versehentlich getötet“ wurden. Die Zahl der durch US-Truppen verursachten zivilen Todesfälle muss viel höher sein als die Zahl der von den USA getöteten „Terroristen“.

Die USA spielen diese „unabsichtlichen Tötungen“ ständig herunter, während die Mainstream-Medien im Westen, einschließlich der USA, in dieser Hinsicht eine unterstützende Rolle spielen. Westliche Medien haben über diese Tragödien berichtet, aber sie haben sie nie als prominente Menschenrechtskrise behandelt oder sie nicht häufig verprügelt, geschweige denn eine Untersuchung dieser Verbrechen gefordert.

Am Sonntag wurde der US-Drohnenangriff auf ISIS-K, die Terrororganisation, die behauptete, die Bombenanschläge auf den Flughafen von Kabul gestartet zu haben, in Eile durchgeführt. Sobald die Operation beendet war, gab das US-Militär sofort bekannt, dass es zwei IS-K-Kämpfer getötet und den Sprengstoff in dem Fahrzeug gezündet hatte. Es stellte auch fest, dass die Operation ohne zivile Opfer erfolgreich beendet wurde. Diese Ankündigungen sind reine Propaganda, die dem Wunsch der US-Öffentlichkeit nach Rache für die Geschehnisse am Flughafen von Kabul gerecht wird. Dies ist die Erzählung über Afghanistan, die die Biden-Regierung gerade dringend braucht. Ob sich tatsächlich ein Terrorist in dem explodierten Fahrzeug befand, gibt es keine Informationen Dritter, die dies verifizieren könnten.

Nach Angaben von Drittquellen wurden bisher 10 Zivilisten, darunter sieben Kinder, bei dem Drohnenangriff getötet. Die meisten von ihnen waren Teil einer großen Familie, und das jüngste Opfer war ein zweijähriges Mädchen. Hätte die US-Seite Geheimdienstinformationen genutzt, um den Angriff von Anfang bis Ende zu verfolgen, ist es unmöglich, die „versehentliche Tötung“ völlig zu ignorieren. Die US-Truppen haben also entweder das meiste ihres Wissens verheimlicht oder die ganze Geschichte erfunden.

Das US-Militär soll auch über die Erschießung afghanischer Zivilisten durch US-Truppen auf dem Flughafen von Kabul sehr klar sein. Sie haben jedoch beschlossen, relevante Informationen zu verbergen. Inzwischen wurden durch lokale Berichte immer mehr Todesfälle bestätigt, aber die Zahl entspricht nicht der möglichen Zahl der Todesopfer, die ein Selbstmordattentat hätte verursachen können. Darüber hinaus beschuldigten viele Zeugen und Familien der Opfer das US-Militär, Zivilisten erschossen zu haben, was zu zahlreichen Opfern führte. Endlich wurde die Wahrheit nach und nach ans Licht gebracht.

US-Truppen am Flughafen Kabul waren nach den plötzlichen Terroranschlägen in Panik. In diesem Moment sahen alle wie ein Terrorist aus. Dies könnte ein Grund sein, warum sie wahllos den Abzug gedrückt hatten, um zu töten. Dennoch sollte das US-Militär zumindest die Wahrheit sagen und alle Anstrengungen unternehmen, um die wahllose Tötung von Unschuldigen aufgrund der psychologischen Verwundbarkeit des Personals in einem so chaotischen Szenario zu verhindern. Offenbar fehlten eine solche Haltung und Bemühungen. Die US-Truppen kümmern sich nur um ihre eigene Sicherheit, ungeachtet der ernsthaften Risiken, denen die Einheimischen ausgesetzt sein könnten. Und die Befehle des US-Militärs zeigen eine Tendenz, dass sie lieber 1.000 unschuldige Menschen töten würden, als einen Terroristen übersehen zu lassen. 

Das US-Militär hat offenbar die Wahrheit über den Vergeltungsdrohnenangriff gegen den IS in Afghanistan vertuscht. Gezielte Räumungsoperationen benötigen nicht nur Drohnen, sondern vor allem die genaue Unterstützung der Aufklärung vom Boden aus – die Fähigkeit, genaue Informationen über den Standort von Terroristen und die Bewegung von Zielen bereitzustellen. Leider sind die meisten Geheimdienste des US-Militärs in Afghanistan zusammengebrochen, und US-Drohnen könnten beim Anvisieren der Ziele völlig falsch liegen. Das US-Militär muss sich der Realität stellen und der amerikanischen Öffentlichkeit seine Unfähigkeit bei den Anti-Terror-Operationen in Afghanistan mitteilen. 

Es muss angemerkt werden, dass das US-Militär die meiste Zeit „politische Kriege“ in Afghanistan und anderen Ländern des Nahen Ostens geführt hat. Was ihnen oft wichtig ist, ist nicht die tatsächliche Wirkung ihrer Handlungen, sondern wie sehr ihre Bewegungen mit den Gefühlen der öffentlichen Meinung der USA und den politischen Bedürfnissen der USA übereinstimmen. Sie können die Kriege sowieso nicht gewinnen, also werden sie gemäß den Bedürfnissen des amtierenden US-Präsidenten kämpfen, um gemeinsam die Amerikaner zu täuschen. 

Hätte jeder US-Angriff genau das Ziel treffen können, hätte die Lage in Afghanistan längst anders sein können als heute. Wenn das US-Militär sich zurückziehen könnte, während es die letzte Offensive gegen die Angreifer aus der Luft zielgenau ausführt, wären die Biden-Administration und das US-Militär, das jetzt den Flughafen von Kabul bewacht, nicht so in Panik geraten. 

Die oben erwähnten zwei „unabsichtlichen Tötungen“ von Zivilisten können als Inbegriff der meisten US-Militäroperationen in Afghanistan und sogar im Großraum des Nahen Ostens bezeichnet werden. Kein Wunder, dass sich der frühere US-Präsident Donald Trump dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag willkürlich widersetzte, um den Fall möglicher Kriegsverbrechen der US-Streitkräfte zu verhandeln. Er hat sogar entsprechendes Personal des Gerichts sanktioniert. Dies liegt daran, dass die Washingtoner Eliten sich mehr als jeder andere bewusst sind, wie viel Blut von Zivilisten aus kriegszerrütteten Ländern in den Händen der von ihnen befehligten US-Truppen klebt.

1. September 2021

#Unteilbar: Am Samstag, den 4. September sind wir wieder dabei! – Basisgruppe Aufstehen im Coop Antikriegscafé Berlin

Unsere Forderungen waren, sind und bleiben:

Regimechange-Kriege beenden!

Frieden mit Russland!

Fluchtursachen bekämpfen!

Gegen Rassimus!

Für eine friedliche multipolare Welt!

Kooperation statt Konfrontation!

1. September 2021

Berlin September Billboard Campaign: Nukes are now illegal! Jetzt raus aus Deutschland! Now get them out of Germany! Atomwaffen sind jetzt illegal!

Nuclear weapons threaten our security. We demand Germany’s support for the UN Treaty on Nuclear Weapons.

On October 24, the 50th nation ratified the UN Treaty on the Prohibition of Nuclear Weapons (TPNW). By crossing the 50 ratification threshold on January 
22, 2021, the treaty will enter into legal force and become international law, binding on the states that have already ratified it, and all those which subsequently ratify the treaty.

In cooperation with the international peace-network World Beyond War and Roger Waters (Pink Floyd) we are organizing a campaign to draw attention to the Treaty on the Prohibition of Nuclear Weapons on January 22, 2021.

We have booked large-sized billboards in downtown Berlin for the period of two weeks in September 2021.

http://atomwaffen-sind-jetzt-illegal.de/english.html

Hundreds of inviduals and organisations are supporting the campaign.

See all images of the campaign here: https://cutt.ly/dWlQmEN

See video playlist here

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