Archive for August 11th, 2021

11. August 2021

Berliner Mauer und Kaiserpalast – 10. August 2021 – von Victor Grossman

https://victorgrossmansberlinbulletin.wordpress.com

Die jährliche Blütezeit deutscher Journalisten ist wieder da; ein weiteres rundes Jubiläum erinnert uns Tage im Voraus daran, wie schrecklich das Leben für uns arme Seelen in dieser schrecklichen alten DDR war. In diesem Jahr jährt sich die Berliner Mauer zum 60. Mal. Für mich waren solche Vorschauen praktische Erinnerungen, um Blumen oder Pralinen zu kaufen; Der 13. August war seit 1955 unser Hochzeitstag. Mir war aber immer bewusst, dass eine Mehrheit in den 28 Jahren nichts Angenehmes an der fiesen Barriere fand, 100 bis 150 Menschen verloren ihr Leben beim Versuch, darunter oder darüber zu durchbrechen.

Aber was verdient Jahr für Jahr noch so viel Aufmerksamkeit? Warum (und ich entlehne eine Analogie aus meinem eigenen Buch), warum ein Pferd, das seit 31 Jahren tot ist, immer wieder treten? Befürchten manche, dass der alte Hengst noch einen Tritt oder Bissen in sich hat?

Doch waren solche Befürchtungen vorhanden, als endlich Teile des riesigen Bauwerks mit dem Titel „Humboldt-Forum“ auf einem Berliner Hauptplatz eröffnet wurden, dann übertönten sie triumphierende Befriedigungsäußerungen; nur eine kleine Gruppe von Demonstranten drückte sichtbar etwas von der bitteren Nostalgie aus.

Hier hatten die Hohenzollern – die preußischen Könige und ab 1872 auch die deutschen Kaiser – ihren Palast. Diese berühmte Dynastie war Experte für drei Aktivitäten: Krieg zu führen, Kolonien in Afrika und Ozeanien zu erobern und Reichtum und Eigentum anzuhäufen. 1918 verloren sie die ersten beiden vollständig; sie streiten immer noch über den dritten. Der Palast, der nicht mehr ihr gehört, wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und brannte aus.

1950 entschied die DDR-Führung vor einer Wahl, dass der Wiederaufbau im zerstörten Berlin außer Reichweite war. Und hat es sich gelohnt? Als Symbol? Ein Balkon wurde gerettet und in ein neues Regierungsgebäude eingebaut; daraus hatte Karl Liebknecht am 9. November 1918 vergeblich eine „Freie Sozialistische Republik Deutschland“ ausgerufen. Der Rest wurde als Schutt weggekarrt und erregte den Zorn aller noch immer lautstarken Monarchisten in Westdeutschland.

An seiner Stelle entstand 1973-1976 der Palast der Republik, ein schlanker, langgestreckter Bau im Bauhaus-Stil mit von innen transparenten Fenstern. Manche fanden es hübsch; manche nicht. Aber jeder, den ich je getroffen habe, mochte sein Inneres; nicht das nördliche Drittel, das der nationalen Legislative vorbehalten ist, kaum aufregend, da alle Stimmen einstimmig ausfielen (mit einer Ausnahme, als 1972 14 christliche Parteidelegierte vergeblich gegen ein neues Gesetz zur Legalisierung der kostenlosen Abtreibungen stimmten).

Aber der Rest des Gebäudes hatte einen großen Konzertsaal, der in 30 Minuten in ein Auditorium oder eine Tanzfläche umgebaut werden konnte, auch ein kleines Theater, eine Kegelbahn (damals neu hier), eine Disco, fast ein Dutzend Restaurants, Cafés und Bierbars zu bescheidenen Preisen, ein ständig geöffnetes Postamt und vor allem ein großes zweistöckiges Foyer voller bequemer Sessel und Sofas, immer geöffnet, kostenlos und ideal, um Freunde zu treffen, sich nach dem Einkaufen auszuruhen oder Sonne, Regen oder kalt.

Aber ohne DDR-Republik darf es auch keinen Palast der Republik mehr geben. Asbest wurde in Stahlträgern gefunden und bot eine gewünschte Chance, es nicht wie andere Gebäude zu renovieren, sondern trotz verzweifelter Demonstrationen der Ostberliner und Bitten internationaler Architekten abzureißen. Angeführt von einem bankrotten, aber ehrgeizigen Hamburger Adligen, unterstützt von Medien und Politikern, die „diese Roten im Osten“ immer hassten, selbst die Grünen mitmachten und die LINKE isoliert wurde, wurde beschlossen, wieder aufzubauen – nicht gerade die Kaiserpfalz, aber eine ungeheure, gleichgroße Gräueltat mit einer Kopie seiner barocken Fassade, preußischen Adlern und allem und in 60 Metern Höhe ein siegreiches goldenes Kreuz. Um einen allzu königlichen Beigeschmack zu mildern, wurde sie, wie die nahegelegene Universität, nach den Brüdern Wilhelm und Alexander von Humboldt benannt.   

Aber was soll man hineingeben? Einfach eine Bibliothek? Ein zu großer Kontrast! So wurden Schritt für Schritt weitere Gegenstände hinzugefügt, um das Abgerissene zu ersetzen; ein Café auf dem Dach, zwei Restaurants, ein kleines Theater und ein Kino. Sogar eine beschämte kleine Ausstellung über den DDR-Palast. Aber der Hauptinhalt war das Asiatische Kunst- und Ethnologische Museum, das aus den Außenbezirken der Stadt verlegt wurde, eine der weltweit größten Sammlungen wundervoller Kunstgegenstände, die vor 1918 aus deutschen Kolonien erbettelt, geliehen oder größtenteils gestohlen wurden, jetzt Namibia, Togo, Kamerun, Tansania , Ruanda, Burundi in Afrika und Neuguinea, Samoa, Palau und andere Inseln im Pazifik. Es gibt wunderschöne Bronzeskulpturen, zeremonielle Masken, fein geschnitzte religiöse und Tierfiguren, sogar ein wunderschönes 52 Fuß langes Fischerboot der Südseeinsel. Einige der 150.000 Objekte stammen aus dem 12. Jahrhundert.

Aber in Frankreich, Belgien und England begannen sich einige Gewissen zu regen. Und selbst dort, wo diese schwach oder gar nicht vorhanden waren, ließen sich die Gefühle von Gelehrten, Journalisten und einfachen Leuten in den Ex-Kolonien zunehmend mit dem amerikanischen Satz beschreiben: „We wuz robbed!“ Pläne für neue Museen in diesen Ländern haben die Frage aufgeworfen; Warum sollten Touristengelder bezahlt werden, um exquisite Benin-Bronzen zu sehen, die Berliner oder Pariser Bankkonten füllen, die einst auf dem Rücken von Menschen gegründet wurden, die das Kunstwerk geschaffen haben?

Natürlich wollen europäische Kuratoren ihre attraktiven Schätze nicht verlieren, und während die einen auf Rückführungsforderungen reagieren, suchen die anderen Schauleihgaben, gemeinsame Wanderausstellungen oder andere Kompromisse. Auch in Berlin sind viele versöhnliche Worte gesprochen worden. Aber irgendwie hat der Glanz der Exponate im Humboldt Forum schon vor der Öffnung Kratzer abbekommen.

Neben verlegenen Diskussionen um den Besitz von Kunstschätzen hat die ganze Frage der deutschen Kolonisation neue Aufmerksamkeit bekommen. Viele westdeutsche Geschichtsbücher lobten jahrelang noch die Bemühungen, „die Wilden zu zivilisieren“. Aber neue, härtere Haltungen in Afrika verlangen jetzt nicht nur Artefakte, sondern auch offizielle Entschuldigungen und Wiedergutmachungen, oft in bar.

Viele erfahren erst jetzt vom ersten Völkermord im 20. Jahrhundert, ein Jahrzehnt vor Armenien! 1904 wurde das Herero-Volk nach einem Aufstand gegen Zwangsbesetzungen und Siedlungen im heutigen Namibia umzingelt, mit modernen Maschinengewehren besiegt, in die riesige Wüste getrieben und gewaltsam von allen Wasserquellen abgeschnitten. Schätzungsweise 40.000 bis 60.000 Männer, Frauen und Kinder starben, meist verdurstet – etwa 75% der Herero-Bevölkerung. Das benachbarte Nama, ebenfalls besiegt, versklavt oder in das erste Konzentrationslager des Jahrhunderts eingesperrt, verlor bis zur Hälfte seiner Bevölkerung. In einer anderen schrecklichen Vorschau wurden 300 Schädel nach Deutschland gebracht, um „die schwarze Unterlegenheit wissenschaftlich zu beweisen“. 1907 forderte ein Aufstand in Deutsch-Südostafrika vielleicht 200.000 Todesopfer.

Namibia drängt seit Jahren auf Entschuldigung und Wiedergutmachung; endlich wurden jetzt etwas über 1,1 Milliarden Dollar geboten, ein Bruchteil dessen, was das Leiden gekostet hat. Die Verhandlungen dauern an.

Für manche war dieses riesige Gebäude mit seiner imperialen Fassade, ungeachtet solcher böser Erinnerungen, ein köstlicher Sieg, der glücklich an die einstige koloniale Pracht und Größe Deutschlands erinnerte. Aber jetzt läuten die Alarmglocken, um uns zu warnen, dass solche Erinnerungen relevant werden – und gefährlich werden!

Kamen sie wieder, als deutsche Truppen zusammen mit US- und anderen NATO-Truppen in Afghanistan einmarschierten? Bis auf die LINKE-Abgeordneten (damals unter einem früheren Namen) und ein paar mutige Rebellen haben alle Bundestagsparteien für den Einsatz gestimmt. Es war ursprünglich für sechs Monate; Zwanzig Jahre später kommen die Truppen endlich nach Hause, nach dem Tod von 59 Deutschen und Tausenden von Afghanen, sehr oft Zivilisten und vor allem eine große Gruppe, viele von ihnen Kinder, die sich versammelt hatten, um auslaufendes Benzin aus einem verstopften Lastwagen zu sammeln und bombardiert wurden im Auftrag eines deutschen Oberst. „Ein Fehler“, beharrte er – bevor er zum General befördert wurde. Verteidigungsminister Peter Struck, ein Sozialdemokrat, hatte erklärt: „Die Sicherheit der Bundesrepublik muss am Hindukusch-Gebirge verteidigt werden.“ Was wurde in Afghanistan wirklich erreicht? Schlimmer als nichts!

Diese deutsche Sicherheit musste oft verteidigt werden, auch wenn nach dem Ende der Berliner Mauer kein Meter Grenze mehr als feindlich bezeichnet werden konnte. Doch deutsche Flugzeuge flogen Missionen über Serbien, bei der „Verteidigung Deutschlands“ vor mutmaßlichen Feinden in Bosnien-Herzegowina und im Kosovo kamen Menschen ums Leben, und die Küsten des Libanon und Somalias brauchten Schutz vor feindlichen Arabern oder somalischen Fischerpiraten. Und noch einmal in Afrika! Während eine wunderschön gearbeitete Trommel aus dem alten Mali für die Ausstellung des Humbold Forums aufpoliert wurde, wurde sie für notwendig erachtet, um Freiheit und Frieden zu verteidigen – (und „die Afrikaner zu zivilisieren“?) im heutigen Mali. Oder war es, um die Gold- und Bodenschätze seines europäischen Verbündeten Frankreich zu verteidigen – und sich nach Westafrika zurückzudrängen, wo sich die Kämpfe in Mali auf vier Nachbarn ausgeweitet haben? Das neueste Ergebnis; zwölf deutsche Soldaten verwundet,

Aber auch ozeanische Herrlichkeiten erwachen aus einem langen Winterschlaf (um eine Metapher zu vermischen). Anfang August sticht die Fregatte „Bayern“ der Deutschen Marine zu einer siebenmonatigen Tour durch die östlichen Gewässer in See.

Regierungsvertreter erklärten: „Mit dem Aufstieg Asiens verschiebt sich das politische und wirtschaftliche Gleichgewicht zunehmend in Richtung Indopazifik. Die Region wird zum Schlüssel zur Gestaltung der internationalen Ordnung im 21. Jahrhundert… Das Verteidigungsministerium beabsichtigt, sein Sicherheitsengagement in der Indopazifik-Region zu verstärken. Neben dem Ausbau der Sicherheits- und Verteidigungskooperation mit Partnern in der Region sollen auch die Verteidigungskontakte intensiviert werden. Dazu gehört zum Beispiel die Teilnahme an Übungen.“

Der Chef der Marine, Vizeadmiral Kay-Achim Schönbach, erklärte den auf die Einschiffung wartenden Matrosen die Dinge deutlicher: „Ziel ist es, Flagge zu zeigen und vor Ort zu demonstrieren, dass Deutschland seinen internationalen Partnern für die Freiheit der See zur Seite steht.“ und die Wahrung des Völkerrechts… Das heißt, wir treffen unsere Partner und trainieren gemeinsam. Wir planen unter anderem auch, über die UN-Sanktionen gegen Nordkorea zu wachen…“

Noch verständlicher machte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer: „Es ist höchste Zeit, dass Deutschland seine Interessen energischer wahrnimmt.“ Ihre Worte und die Reise der Fregatte scheinen darauf abzuzielen, ein empfindliches Gleichgewicht zu schaffen, indem sie nicht diejenigen begünstigen, die Handel und Frieden mit China wollen, sondern diejenigen, die nach Ärger suchen, um deutsche Stärke und Einfluss in Eurasien als echter Verbündeter, aber gelegentlicher Rivale seines großen Partners auf der Ufer des Potomac. Und wieder; höre ich Echos aus einer bösen Vergangenheit?

Der deutsche Expansionismus braucht keine Dreadnaughts mehr unter königlichen Fahnen eines Herrschers mit Lenkerbart, noch Panther-Panzer und Messerschmitt-Jäger mit dem verdrehten Kreuz eines Mannes mit dem kleinen schwarzen Schnurrbart. Auch fette Eurobündel, jetzt elektronisch, können wirksam sein. Und doch gibt es immer einige, die Leopard-Panzer, Rheinmetall-Raketen und Thyssen-Krupp-Fregatten lieben, die alle für die derzeit zwölf deutschen Operationen auf drei Kontinenten nützlich sind. Oder die sich nach bunten Medaillen sehnen!

Aber nach einem weiteren düsteren Blick auf das posthume neue Schloss des Kaisers, ehrfurchtgebietend in der Größe, schrecklich im Aussehen, muss ich zum Jahrestag dieser berüchtigten, viel hässlicheren Berliner Mauer vor 60 Jahren zurückkehren.

Präsident John F. Kennedy soll damals die scharfsinnige Bemerkung gemacht haben: „Eine Mauer ist verdammt viel besser als ein Krieg!“ Und nicht wenige Historiker sind sich inzwischen einig, dass die damaligen Spannungen, in denen die DDR ein Chaos, einen Putsch oder gar eine Feuersbrunst vor sich hatte, und zwei Atommächte auf Augenhöhe in Berlin geführt haben könnten zu einer schrecklichen Katastrophe, wenn die Mauer nicht gebaut worden wäre.

Atomare Gefahren erscheinen heute mindestens so bedrohlich wie damals. Bewaffnet mit der drohenden Armageddon-Macht sind nicht nur das eingepferchte kleine Nordkorea, offensichtlich von Selbsterhaltung motiviert, sondern acht stärkere Mächte und unberechenbare Grenzen sicherlich ebenso gefährdet wie 1961 in Berlin; in der Ukraine, Syrien, Estland, dem Schwarzen Meer, dem Südchinesischen Meer, sogar im Weltraum. Im kleinen Büchel im friedlichen Rheinland-Pfalz lagert eine unbekannte Anzahl amerikanischer Atomwaffen vom Typ B61-3/4, jede mit einer Sprengkraft, die etwa 13-mal höher ist als die der Hiroshima-Bombe. Gleich nebenan sind Hangars mit Deutschlands schnellen Tornado-Flugzeugen, die jederzeit bereit sind, sie ostwärts zu fliegen. Zwei Drittel aller Deutschen wünschen sich, die Bomben wären weg; Nach deutschem Recht müssen sie ausreisen. Aber die Gerichte schauen weg und sie sind alle noch da.

Bis 1989 erzürnte diese schreckliche Berliner Mauer viele Ostdeutsche. Der kleine Teil Deutschlands, den es 28 Jahre lang erhalten half, war immer der Sumpf von Wut, Sarkasmus, Schimpf und Widerstand in der einen oder anderen Form. Aber es bildete auch eine Art Barriere gegen die deutsche Expansion und Kriegsführung; kein deutscher Soldat hat außerhalb Deutschlands geschossen, bis die Mauer geöffnet, zerbröckelt und in kleinen Stücken (echte oder nicht) an Touristen verkauft wurde. Jetzt, so heißt es, müsse Deutschland seinen „richtigen Platz in der Welt“ entsprechend seiner Wirtschaftskraft wiederfinden. Und seine vielen „Traditionen“?

Ich denke zurück an den Palast der Republik und an Konzerte, die ich dort gehört habe – mit Harry Belafonte, Miriam Makeba, Mikis Theodorakis, Mercedes Sosa, Pete Seeger, aber auch Jugendgruppen und ihren neuen Liedern – auch über den Kampf gegen schlechte alte Traditionen und die Erhaltung des Friedens . Sie sind längst weg.

Welche Lieder werden wir ggf. im Humboldt Forum hören? Ich hoffe, dass ihre Motive nicht in Nationalismus, Hass und Angst vor einem System wurzeln, das sie niemals verstehen könnten. Ich frage mich: Ist im alten Gestüt wirklich noch ein Tritt oder Bissen übrig? Oder wird der Geist des Kaisers siegen?

11. August 2021

Verheerender Giftkrieg – Vor 60 Jahren setzten die USA in Vietnam zum ersten Mal »Agent Orange« ein. Gerechtigkeit haben die Opfer bis heute nicht erfahren (junge Welt)

https://www.jungewelt.de/artikel/408013.vietnam-verheerender-giftkrieg.html

11. August 2021

Im Gegensatz zum hundertfachen Milliardär Gates teilt China Impfstoffe und Technologie mit ganzen Welt (Workers World)

https://www.workers.org/2021/08/58302/

In einer atemberaubenden Ankündigung am 5. August informierte Chinas Präsident Xi Jinping das Erste Internationale Forum für COVID-19-Impfstoffkooperation über die Spende des Landes in Höhe von 2 Milliarden Dosen COVID-19-Impfstoffen an Entwicklungs- und arme Länder innerhalb der nächsten vier Monate. Dieser dringende Schritt schafft Solidarität und macht Impfstoffe in den Entwicklungsländern zugänglich.

Am bedeutendsten war Chinas Botschaft, dass viele Länder durch Zusammenarbeit und gemeinsame Nutzung von Ressourcen, Fähigkeiten und Technologien die Produktion von in China entwickelten Impfstoffen im Ausland entwickeln könnten. Die Erhöhung der lokalen Produktionskapazität spart Zeit, Leben und Kosten des internationalen Transports. 

Die Entscheidung, Technologie zu teilen und Ländern bei der Herstellung eigener Impfstoffe zu helfen, bringt China auf Kollisionskurs mit der Weltgesundheitsorganisation. Die WHO wird durch die Bill & Melinda Gates Foundation von einem der reichsten Menschen der Welt dominiert und maßgeblich finanziert. Gates setzt sich für den Schutz von Patenten ein, auch bei lebensrettenden unentbehrlichen Medikamenten. Der Ausbau der globalen Produktionskapazitäten ist für US-Unternehmen zutiefst bedrohlich. 

CGTN, eine chinesische Medienquelle, erläuterte die Bedeutung des Forums, Technologie in Entwicklungsländer zu transferieren und diesen Ländern beim Aufbau einheimischer Produktionslinien zu helfen. Es ist der Unterschied zwischen der Bereitstellung von Fischen und dem Unterrichten von Ländern zum Fischen. Dies ist der beste Schutz jetzt und in Zukunft , da sich andere mögliche Pandemien entwickeln. 

Diese Herausforderung zu meistern ist viel komplizierter, als Paletten mit Impfstoffen zu liefern. Komplexe logistische Probleme der Lagerung, des Transports und des Bedarfs an qualifizierten Medizintechnikern und Verwaltungspersonal müssen schnell gelöst werden. Rohstoffe und Industrietechnik sind unabdingbar. Der Beginn der konkreten Planung war der Zweck des internationalen Forums am 5. August, das von Chinas Staatsrat und Außenminister Wang Yi ausgerichtet wurde und an dem 30 Länder per Videokonferenz teilnahmen .

Die US-Konzernmedien, die die Welt nur aus einer kapitalistischen Wettbewerbsperspektive betrachten können, zielten sofort auf Chinas Ankündigung von 2 Milliarden Impfstoffdosen und stellten deren Motive in Frage. Sie stellten jedoch nicht die Fähigkeit Chinas in Frage, diese Ziele zu erreichen.

US-Nachrichtenberichte behaupteten, Chinas Ankündigung zur globalen Zusammenarbeit auf dem internationalen Forum stelle Präsident Bidens Ankündigung von US-Spenden in den Schatten. Präsident Biden hatte am 3. August angekündigt, dass die USA weltweit 110 Millionen COVID-19-Impfstoffdosen geliefert haben. 

Das sind nur 5% der 2 Milliarden Dosen aus China. Dennoch prahlte die Pressemitteilung des Weißen Hauses vom 3. August, dass die Spende „die Vereinigten Staaten als weltweit führend bei COVID-19-Impfstoffspenden festigt“ und dass dieser Betrag „mehr ist als die Spenden aller anderen Länder zusammen und die Großzügigkeit widerspiegelt“. des amerikanischen Geistes.“

Bidens Ankündigung wurde von US-Unternehmensmedien unkritisch berichtet, ohne sich die Mühe zu machen, diese extrem übertriebene Erklärung zur Bedeutung von 110 Millionen Dosen für 65 Länder zu überprüfen. China hat bereits 750 Millionen Dosen an 104 Länder verteilt und dies weithin bekannt gemacht. Die 2 Milliarden Dosen, die am 5. August angekündigt wurden, kommen zusätzlich zu der riesigen Menge, die bereits geliefert wurde. (Global Times, 5. August)

Die irreführende und betrügerische Erklärung des Weißen Hauses spiegelt die entschlossene Weigerung der herrschenden Klasse der USA wider, Chinas Leistungen im Kampf gegen COVID in China und bei der Unterstützung der Welt bei der Bewältigung der Pandemie anzuerkennen. 

In den US-Medien wird selten erwähnt, dass die USA immer noch die größte Zahl von COVID-Todesfällen aller Länder haben – 631.000 zum jetzigen Zeitpunkt. Ein Vergleich zu Chinas 4.638 Todesfällen ist nicht enthalten. Jetzt wird das gleiche Zahlenspiel gespielt, um Impfstoffe mit der Welt zu teilen. 

Patente um jeden Preis schützen

 Die Konzernmedien verzerren und verbergen Zahlen und Fakten, weil es um enorme Pharmagewinne geht.

Washington spürt den globalen Druck, Ressourcen und Impfstoffe gemeinsam zu nutzen und Rechte an geistigem Eigentum (IP) an COVID-Impfstoffpatenten auszusetzen. Aber die Pharmaunternehmen bleiben entschlossen, private Patente zu schützen, eine fabelhafte Quelle garantierter Gewinne bis weit in die Zukunft. Sie sind sogar von einer vorübergehenden Unterbrechung des IP-Schutzes bedroht.

Eine kapitalistische Regierung existiert, um die „Rechte“ der Unternehmen auf maximalen Profit zu schützen. Dies gilt als heiliger als das Menschenrecht auf Leben. Pfizer und Moderna haben die Kosten für ihre Impfstoffe – Pfizer – um mehr als 25 % erhöht . 

Da die US-Regierung Dutzende von Millionen von Dosen kauft, können enorme Gewinne erzielt werden. Pfizer gab 3 Milliarden US-Dollar für die Impfstoffforschung aus, wird aber 2021 voraussichtlich 26 Milliarden US-Dollar an Impfstoffverkäufen erwirtschaften. Die Forschungsinvestitionen von Pfizer wurden durch staatliche Subventionen in Höhe von 12 Milliarden US-Dollar mehr als gedeckt. (Reuters, 4. Mai)

Big Pharma hat seine enorme Macht genutzt, um Länder im Globalen Süden daran zu hindern, alternative Impfstoffe zu entwickeln. Im Oktober 2020, als die Auswirkungen der globalen Pandemie in vollem Umfang zu spüren waren, legten Indien und Südafrika der Welthandelsorganisation einen radikalen Vorschlag vor: Jeder sollte den Impfstoff ohne Strafe herstellen dürfen. 

Der Vorschlag für einen Patentverzicht wurde bei der WTO von Bill Gates und allen wohlhabenderen kapitalistischen Ländern abgelehnt, darunter die Vereinigten Staaten, die Europäische Union, Großbritannien und die Schweiz, in denen große Pharmaunternehmen ansässig sind. Alle diese Länder genossen einen frühen Zugang zum Impfstoff.   

Impfstoff Apartheid 

Pharmakonzerne in den USA und anderen imperialistischen Ländern haben während des AIDS-Sco- Drangs, der in Afrika einen besonders hohen Tribut fordert, Milliardengewinne erwirtschaftet . Die Gates und andere Stiftungen, die von Multimilliardären gegründet wurden, werden verwendet, um die Monopolmedizin zu verteidigen, während sie sich als Retter ausgeben. 

Da Gates‘ eigenes Vermögen auf geistigem Eigentum aufbaut, insbesondere auf Urheberrechten und Patenten im Zusammenhang mit Microsoft-Produkten, hat Gates einen Teil seines riesigen Unternehmensvermögens verwendet, um den Schutz aller Patente sicherzustellen.  

Die Gates Foundation ist nach den USA der zweitgrößte Geber der Weltgesundheitsorganisation. Gates‘ Ansichten haben einen überdimensionalen Einfluss. Natürlich setzen sich die USA, Großbritannien, Deutschland und die anderen größten Geldgeber alle dafür ein, die Medizintechnik in privater Hand zu halten.

Sie priorisieren kapitalistisches Eigentum an erster Stelle und die Gesundheitsversorgung in der ehemals kolonisierten Welt an zweiter Stelle. Weniger als 2% der 1,3 Milliarden Afrikaner sind vollständig geimpft. 

Dies ist die Doppelrolle aller Unternehmensstiftungen. Stiftungen wie die Bill & Melinda Gates Foundation halten die Preise hoch, indem sie Medikamente kaufen und spenden, während sie Patente oder geistiges Eigentum sowie ihren Ruf schützen. Mit viel Publicity und Hype behauptet die Gates Foundation, Polio, Malaria und AIDS in Afrika zu bekämpfen, aber ihre Handouts entwickeln keine wesentliche Gesundheitsinfrastruktur.

Gesundheitsschützer konzentrieren sich zunehmend auf die Rolle von Bill Gates und Big Pharma bei der Verankerung der tödlichen Impfstoff-Apartheid. „Gates hat einen Plan durchgesetzt, der es Unternehmen ermöglichen würde, die Exklusivrechte an lebensrettenden Medikamenten zu halten. . . . Angesichts des enormen Einflusses, den Gates auf die globale öffentliche Gesundheitswelt hat, hat sich seine Vision letztendlich im COVAX- Programm durchgesetzt – das Monopol-Patentrechte verankert und sich auf die karitativen Launen reicher Länder und pharmazeutischer Giganten verlässt, um den größten Teil der Welt mit Impfstoffen zu versorgen. “ COVAX beschreibt sein Ziel täuschenderweise als „Arbeiten für einen weltweiten gerechten Zugang zu COVID-19-Impfstoffen“. (Wired, 19. Mai)

Die frühen Hoffnungen auf eine kooperative Zusammenarbeit und einen gemeinsamen Informationsaustausch in einer gemeinsamen Anstrengung gegen das Virus prallten gegen die kapitalistischen Felsen von IP-Rechten und proprietärer Wissenschaft. 

Chinas Entschlossenheit, die Impfstofftechnologie zu teilen, ist eine grundlegende Herausforderung für die technologische Vorherrschaft der Unternehmen.

Die Unterschiede zwischen zwei globalen Entscheidungen werden schärfer. Zusammenarbeit und der Austausch wissenschaftlicher Informationen und Technologien sind der einzige Weg nach vorn.

11. August 2021

Ein Jahr „Sputnik V”: Weltweit erster Impfstoff hat sich bewährt – Entwickler (SNA News)

https://snanews.de/20210811/ein-jahr-sputnik-v-impfstoff–entwickler-3167020.html

11. August 2021

Staat und Wirtschaft in China – Sehr schnell sehr mächtig gewordenen Konzernen, vor allem den Tech-Unternehmen, werden Grenzen aufgezeigt. – Von Jörg Kronauer (junge Welt)

https://www.jungewelt.de/artikel/408147.staat-und-wirtschaft-in-china-gro%C3%9Fe-regulation.html

11. August 2021

Berlin Wall and Kaiser Palace – August 10 2021 – by Victor Grossman

  https://victorgrossmansberlinbulletin.wordpress.com

The annual heyday for German journalists is here again; another round anniversary reminds us, days in advance, how terrible life was for us poor souls in that awful old East German Democratic Republic. This year it’s the 60th anniversary of the Berlin Wall. For me such previews were handy reminders to buy flowers or chocolates; August 13th was, since 1955, our wedding anniversary. But I was always aware that, for all its 28 years, a majority found nothing pleasant in the nasty barrier, with 100 to 150 people losing their lives trying to break through, under or over it.

But what is it that still warrants so much attention, year after year? Why (and I’ll borrow an analogy from my own book), why keep kicking a horse who’s been dead for 31 years? Do some fear that the old stud may still have a kick or a bite left in him?

But if such fears were present when parts of the giant structure titled “Humboldt Forum” were finally opened on a main square in Berlin then triumphant expressions of satisfaction drowned them out; only a small group of protesters visibly expressed some of the bitter nostalgia.

It was here that the Hohenzollerns – the Prussian kings and, after 1872, German Kaisers – had their palace. This famous dynasty was expert in three activities: making war, seizing colonies in Africa and Oceania, and amassing wealth and property. In 1918 they lost out fully in the first two; they are still litigating about the third. The palace, no longer theirs, was wrecked and burnt out in World War Two.

In 1950 the GDR leaders, faced by a choice, decided that rebuilding it in ruined Berlin was far out of reach. And was it worth it? As a symbol? One balcony was saved and built into a new government building; from it, on November 9th 1918, Karl Liebknecht had vainly proclaimed a “Free Socialist Republic of Germany”. The rest was carted away as rubble, arousing the wrath of all the still very vocal monarchists in West Germany.

In its stead, in 1973-1976, the Palast of the Republik was built, a sleek, long building in Bauhaus-type style, with transparent-from-the-inside windows. Some found it handsome; some didn’t. But everyone I ever met liked its insides; not the northern third reserved for the national legislature, hardly exciting since all votes were unanimous (with one exception, in 1972, when 14 Christian party delegates voted, in vain of course, against a new law legalizing free abortions).

But the rest of the building had a big concert hall, convertable in 30 minutes into an auditorium or a dance area, also a small theater, a bowling alley (new here at the time), a disco, almost a dozen restaurants, cafes and beer bars at modest prices, an always-open post office and, best of all, a big two-level foyer full of comfortable armchairs and sofas, always open, free and ideal for meeting friends, resting after shopping or escaping sun, rain or cold.

But with no more East German republic there must be no more Palace of the Republic. Asbestos was found in steel beams, offering a desired opportunity, not to renovate it like other buildings, but to tear it down, despite desperate demonstrations by East Berliners and pleas by international architects. Led by a bankrupt but ambitious minor noble from Hamburg, aided by media and politicians who always hated “those Reds in the East,” with even the Greens joining in and the LINKE isolated, it was decided to rebuild – not exactly the imperial palace but an immense same-size atrocity with a copy of its baroque façade, Prussian eagles and all and, 200 feet up, a victorious golden cross.  To diminish an all too royal taint it was named, like the nearby university, after the brothers Wilhelm and Alexander von Humboldt, a leading philosopher and a famous explorer in the early 1800s.   

But what to put in it? Simply a library? Too big a contrast! So, step by step, other items were added in an effort to replace what had been torn down; a café on the roof, two restaurants, a small theater and a cinema. Even a shamed-face little exhibit about the GDR Palast. But the main content was the Asian Art and Ethnological Museum moved from the city outskirts, one of the world’s largest collections of wonderful objets d’art, begged, borrowed or mostly stolen from German colonies before 1918, now Namibia, Togo, Cameroun, Tanzania, Rwanda, Burundi in Africa and New Guinea, Samoa, Palau and other islands in the Pacific. There are beautiful bronze sculptures, ceremonial masks, finely-carved religious and animal figures, even a beautiful South Sea island fishing boat, 52-feet long. Some of the 150,000 objects date back to the 12th century. The most remarkable and beautiful would be exhibited.

But in France, Belgium and England some consciences had begun stirring. And even where these were weak or non-existent the feelings of scholars, journalists and ordinary people in the ex-colonies could increasingly be described by the American phrase, “We wuz robbed!” Plans for new museums in these countries raised the question; why should tourist money paid to see exquisite Benin bronzes fill Berlin or Paris bank accounts once founded on the backs of people who created the art work?

Of course, European curators don’t want to lose their attractive treasures, and while some respond to demands for repatriation others are seeking display loans, joint traveling exhibitions or other compromises. In Berlin, too, many conciliatory words have been spoken. But somehow the gloss of the exhibits in the Humboldt Forum has taken scratches even before being opened to the public.

Alongside embarrassed discussions about the ownership of art treasures the whole question of German colonization has gained new attention. For years many West German history books still tended to praise efforts to “civilize the savages”. But new, tougher attitudes in Africa are now demanding not just artifacts but official apologies and reparations, often in hard cash.

Many are only now learning of the first genocide in the 20th century, a decade before Armenia! In 1904 the Herero people, after an uprising against forced occupation and settlements in what is now Namibia, were surrounded, defeated with modern machine guns, driven into the huge desert and forcibly cut off from all water sources. An estimated 40,000 to 60,000 men, women and children died, mostly of thirst – about 75% of the Herero population. The neighboring Nama, also defeated, enslaved or confined to the first concentration camp of the century, lost up to half their population. In another dreadful preview, 300 skulls were taken to Germany to “scientifically prove black inferiority.” In 1907 a rebellion in German Southeast Africa claimed a death toll of perhaps 200,000.

For years Namibia has pushed for an apology and reparations; at last something over $1.1 billion has now been offered, a fraction of what the suffering cost. The negotiations are continuing.

For some, this giant edifice with its imperial façade, in disregard of any such nasty recollections, marked a delicious victory, happily recalling Germany’s one-time colonial glory and greatness. But alarm bells are now ringing to warn us that such memories are becoming relevant – and dangerous!

Did they recur when German troops moved into Afghanistan, together with US and other NATO troops? Except for the LINKE deputies (then under an earlier name) and a few brave rebels, every Bundestag party voted for the deployment. It was originally for six months; twenty years later the troops are finally coming home, after the death of 59 Germans and thousands of Afghans, very often civilians and most famously a large group, many of them children, who had gathered to collect leaking gasoline from a mired truck and were bombed by order of a German colonel. “A mistake,” he insisted – before being promoted to general. Defense Minister Peter Struck, a Social Democrat, had declared: ”The security of the German Federal Republic must be defended at the Hindu-Kush mountains.” What was really achieved in Afghanistan? Worse than nothing!

This German security had to be defended quite often, even though the end of the Berlin Wall meant that not a meter of frontier could now be called hostile. Yet German planes flew missions over Serbia, lives were lost “defending Germany” from presumed foes in Bosnia-Herzegovina and Kosovo, and the coasts of Lebanon and Somalia needed protection from hostile Arabs or Somali fishermen-pirates. And once again in Africa! While a beautifully-crafted drum from ancient Mali was being polished up for the Humbold Forum exhibit, it was found necessary to defend freedom and peace – (and “help civilize Africans”?) in today’s Mali. Or was it to defend the gold and mineral desires of its European ally France – and squeeze back into West Africa, where the fighting in Mali has spread to four neighbors? The most recent result; twelve German soldiers wounded, three of them seriously – all presumably involved in training Mali’s soldiers – or perhaps doing a bit of reconnaisance as well?

But oceanic glories are also re-emerging from a long hibernation (to mix a metaphor). In early August the German navy’s frigate “Bayern” set sail for a seven-month tour of eastern waters.

German government officials explained: “With the rise of Asia, the political and economic balance is increasingly shifting towards the Indo-Pacific. The region is becoming the key to shaping the international order in the 21st century…The Defence Ministry intends to increase its security engagement in the Indo-Pacific region. In addition to expanding security and defence cooperation with partners in the region, defence contacts are to be intensified, too. This includes, for instance, participation in exercises.“

The head of the navy, Vice-Admiral Kay-Achim Schönbach, explained things more clearly to the sailors waiting to embark: ”The aim is to show the flag and demonstrate on the spot that Germany stands by its international partners for freedom of the seaways and the maintenance of international law… That means we meet our partners and train together. We also plan, among other things, to watch over UN sanctions against N. Korea…” (Under the heading “freedom of the seaways,” I guess!)

Defense Minister Annegret Kramp-Karrenbauer made it even easier to grasp: “It is high time for Germany to be more energetic in watching over its interests.” Her words and the frigate’s trip seem aimed at tipping a delicate balance, favoring not those wanting trade and peace with China but those looking for trouble, building up German strength and influence in Eurasia as a true ally but occasional rival of its big partner on the shores of the Potomac. And again; do I hear echoes from a nasty past?

German expansionism no longer needs dreadnaughts under royal flags of a ruler with handlebar whiskers, nor Panther tanks and Messerschmitt fighters with the twisted cross of a man with a little black mustache. Fat wads of euros, now electronic, can also be effective. And yet there are always some who love Leopard tanks, Rheinmetall missiles and Thyssen-Krupp frigates, all useful for Germany’s twelve current operations on three continents. Or who pine for colorful medals!

But after one more gloomy glance at the Kaiser’s posthumous new palace, awesome in size, awful in appearance, I must return to the anniversary of that notorious, far uglier Berlin Wall of 60 years ago.

President John F. Kennedy is said to have made the perceptive remark at the time: “A wall is a hell of a lot better than a war!” And quite a few historians now agree that the tensions at the time, with East Germany facing chaos, a coup, or even a conflagration, and two atomic powers face-to-face and toe-to-toe in Berlin, might well have led to a terrible  disaster if the Wall had not been built.

Atomic dangers today seem at least as menacing as then. Armed with the threat of Armageddon power are not just boxed-in little North Korea, obviously motivated by self-preservation, but eight stronger powers, and volatile borders are certainly as endangered as in 1961 in Berlin; in the Ukraine, Syria, Estonia, the Black Sea, the South China Sea, even outer space. In little Büchel in peaceful Rhineland-Palatinate an unknown number of American B61-3/4 nuclear weapons are stored, each with an explosive strength about 13 times that of the Hiroshima bomb. Right next door are hangars with Germany’s speedy Tornado planes, ready to fly them eastwards at a moment’s notice. Two-thirds of all Germans wish the bombs were gone; German law requires them to leave. But the courts look away and and they are all still there.

Until 1989 that terrible Berlin Wall angered many an East German. The small part of Germany it helped preserve for 28 years was always the butt of anger, sarcasm, vituperation and resistance in one form or another. But it also formed a kind of barrier against German expansion and war-making; not a shot was fired outside Germany by any German soldier until after the Wall was opened, crumbled and sold to tourists in little pieces (genuine or not). Now, we are told, Germany must again find its “proper place in the world”, in keeping with its economic strength. And its many “traditions”?

I think back to the Palast der Republik and to concerts I heard there – with Harry Belafonte, Miriam Makeba, Mikis Theodorakis, Mercedes Sosa, Pete Seeger, and also young people’s groups and their new songs – also about opposing bad old traditions and preserving peace. They are long gone.

What songs, if any, will we be hearing in the Humboldt Forum? I hope their motifs will not be rooted in nationalism, hatred and fear of a system they could never ever understand. I wonder: Is there really a kick or a bite or two still left in the old stud? Or will the Kaiser’s ghost prevail?

11. August 2021

Kritik an der Verlängerung der epidemischen Lage nationaler Tragweite

http://www.berlin-gegen-krieg.de/ex/covid19appell/

Die Verlängerung der epidemischen Lage nationaler Tragweite vorzuschlagen und gleichzeitig Testangebote kostenpflichtig zu machen ist kontraproduktiv.

Wer die Kontrolle über die Pandemie behalten will, muss soviel testen wie es nur eben möglich ist. Tests dürfen auf keinen Fall kostenpflichtig gemacht werden. Die viel zu hohe Kostenerstattung für die Tests muss allerdings dringend überprüft werden.

Wir brauchen eine Impfkampagne, um Menschen aufzuklären und von der Impfung zu überzeugen – gemeinsam mit den Kommunen, Gewerkschaften, Religionsgemeinschaften und Verbänden.

Und wir brauchen mehr Impfstoffe. Insbesondere die Behinderung der Zulassung für den russischen Impfstoff Sputnik V ist ein politischer Skandal. Auch chinesische und kubanische Impfstoff müssen in Deutschland zugänglich gemacht werden.

Impfskeptiker wird es immer geben und man sollte sie nicht abstrafen. Vielmehr muss es begleitend zur Impf und Testkampagne eine umfassende öffentliche Aufklärung über wirksame Propylaxen geben. Vitamine C und D, antiseptische Mundspülungen und andere Therapien müssen der Bevölkerung zugänglich und bekannt gemacht werden.

%d Bloggern gefällt das: