Aufgeben ist für Palästinenser keine Option (RT Deutsch)

Für alle die Englisch verstehen – siehe dazu auch dieses Video:
Palestinian leader gets huge welcome at Sinn Féin 2018 Ard Fheis
https://www.youtube.com/watch?v=l1fOWNJZXOc&feature=youtu.be

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Aufgeben ist für Palästinenser keine Option
Jeder US-Präsident möchte der Welt ein positives Vermächtnis hinterlassen. Normalerweise ist es die Beilegung eines jahrealten Konflikts oder einer internationalen Krise. Nixon brach das Eis mit China, Obama mit dem Iran. Und Trump?

von Zlatko Percinic

Die Lösung des einhundertjährigen Konfliktes in Palästina zwischen Juden und später Israelis mit Palästinensern wäre die ultimative Krönung für jeden US-Präsidenten. Jimmy Carter hat es als erster US-Präsident versucht und einen zwar wichtigen, aber für die Palästinenser nutzlosen Teilerfolg erzielen können. Das Abkommen von Camp David basierte auf der UN-Resolution 242 vom 22. November 1967 als Reaktion auf die eroberten Gebiete in Ägypten, Syrien und das damals unter jordanischer Herrschaft stehende Westjordanland, einschließlich Ostjerusalems mit dem Tempelberg. Mit der Verabschiedung dieser Resolution durch den Sicherheitsrat wurde Israel aufgefordert, seine „Streitkräfte aus (den) Gebieten, die während des jüngsten Konflikts besetzt wurden“, abzuziehen.

Die Formulierung im Text der Resolution wurde auf Drängen Israels absichtlich vage gehalten und nicht näher definiert. Was normalerweise für jedermann klar ist, dass sich Israel aus allen eroberten Gebieten wieder zurückziehen muss, ist in der Welt der Diplomatie noch längst nicht so. Aus welchen Gebieten genau muss Israel seine Truppen wieder abziehen? Müssen alle eroberten Gebiete wieder zurückgegeben werden? Bis wann?

So kam es, dass unter Druck der Regierung von Jimmy Carter die Umsetzung dieser UN-Resolution 242 in Angriff genommen wurde. Da Ägypten damals als mächtigster arabischer Staat auch potenziell wieder eine Gefahr für Israel werden könnte, war es nur zu verständlich, dass sich die Verhandlungen vorerst auch auf diese zwei Länder konzentrierten. Die Palästinenser hofften natürlich, dass der ägyptische Präsident Anwar as-Sadat ihre Interessen in den Verhandlungen mit den Israelis und Amerikanern vertreten würde, dass er ihre Sache zu seiner eigenen machen würde, so wie er und sein Vorgänger Gamal Abdel Nasser – und alle anderen arabischen Herrscher – es öffentlich immer wieder verlauten ließen.

Doch Sadat verhandelte nicht im Namen der Palästinenser, sondern für die Ägypter. Das Camp-David-Abkommen führte am Ende zu einem Friedensvertrag zwischen Ägypten und Israel, wofür Sadat und der israelische Ministerpräsident Menachem Begin mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurden. Obwohl Camp David grundsätzlich ein bilaterales Abkommen war, enthielt es dennoch einige wenige Passagen, in welchen von „legitimen Rechten der Palästinenser“ und „voller Autonomie und Selbstbestimmung“ die Rede ist. Der Status des Westjordanlandes und Gazas sollte laut Vertrag nach fünf Jahren (also 1984) nachverhandelt werden.

Was Menachem Begin in Wirklichkeit davon hielt, machte er nach der Unterzeichnung vor dem US-Kongress klar: „Ich glaube von ganzem Herzen, dass das jüdische Volk das Recht auf die Souveränität über Judäa und Samaria (das Westjordanland/Anm.) hat.“
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