https://www.cfvw.org/cfvw/gesellschaft/aufruf.html
„Die Probleme des internationalen Terrorismus und Fundamentalismus, der dramatischen Flüchtlingswelle, der Finanzkrise dieses Jahrhunderts, der weltweit ungleichen Verteilung der Güter und der Gefährdung unserer natürlichen Ressourcen sind nicht nur nicht gelöst; sie verschärfen sich: lokal, regional und global.“ So beginnt die Denkschrift „In den Krisen unserer Zeit“ (www.CFvW.de und www.CFvW.at),
Hintergrund unseres Aufrufs zu gemeinsam angewandter Vernunft. Veränderungen des Klimas wie lang anhaltende Dürreperioden, gravierende Verwerfungen in der Ökonomie und Demografie weiter Bereiche Afrikas etwa, überhaupt der südlichen Hemisphäre, vernichten die Lebensgrundlagen der Menschen. Insbesondere Stellvertreterkriege an der Peripherie Europas – regional u. a. religiös und ethnisch motiviert – haben den größten Flüchtlingsstrom seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ausgelöst; durchaus mit dem Potenzial, auch die Gesellschaften der nördlichen Hemisphäre zu destabilisieren. Und: Der Krieg ist nach Europa zurückgekehrt.
Die Gefahr der heutigen Situation besteht vor allem darin, dass sich Russland und die Vereinigten Staaten nicht mehr als stabilisierende Führungsmächte übergreifender, wenngleich entgegengesetzter Systeme oder auch Ideologien, aber doch gegenseitig respektierter strategischer Interessen wahrnehmen, sondern sich wesentlich als Vertreter nationaler Interessen begreifen. Das gilt mehr und mehr ebenso für China und im Windschatten Chinas auch für Indien, auch für regionale Mächte wie die Türkei
und den Iran. Keiner der strukturellen Gründe, die zum Ersten Weltkrieg geführt haben, ist wirklich überwunden.
Die Chancen gegenseitiger Berechenbarkeit im Kalten Krieg, vor allem aber des Vertrauens nach dem Ende des Kalten Krieges scheinen heute weitgehend vertan. Stattdessen zeichnet sich eine Ära zunehmender politischer Spannungen und militärischer Konfrontationen zwischen den Großmächten ab, mit der Wiederkehr eines Wettrüstens, in das inzwischen auch China eingetreten ist. Unter Nutzung neuester Technologien sowohl in den konventionellen wie in den nuklearen Waffensystemen führt uns die innere Dynamik dieses Rüstens unter der ständigen Drohung menschlichen und technischen Versagens immer näher an jenen „Point of no Return“ heran, den zu überschreiten niemand wirklich wagen oder wollen kann.
Mit Carl Friedrich v. Weizsäcker sind wir, die Unterzeichner dieses Aufrufes, überzeugt: „Eine komplizierte Gesellschaft in raschem Wandel wie die unsere kann nicht überleben, geschweige denn die besten Wege finden ohne Einsicht. Einsicht aber wird uns nicht ohne vorherige äußerste Anstrengung der Wahrheitssuche gegeben“. Und wir sind mit v. Weizsäcker überzeugt, „dass alle politischen, ökonomischen, ökologischen Probleme unserer Gegenwart und Zukunft grundsätzlich in gemeinsam angewandter Vernunft
lösbar wären.“
Die Alternative zur Entspannung und zum Ausgleich unterschiedlicher Interessen auf der Basis gegenseitiger Berechenbarkeit und gegenseitigen Vertrauens ist weder rational noch moralisch zu verantworten, sowenig wie das Verdrängen gemeinsamer Verantwortung: Die weitere Verbreitung nuklearer Waffensysteme zu verhindern, Krisenherde wie Afghanistan und im südchinesichem Meer, im Nahen Osten und in der Ukraine mittels politischer Voraussicht beispielsweise und vertrauensbildender militärischer Maßnahmen einzuhegen, schließlich zu befrieden und so nicht zuletzt den vielfältigen Lebensentwürfen der Völker in ihren individuellen Facetten eine verlässliche und menschenwürdige Zukunft zu sichern.
Die Zeit drängt! Rufen Sie mit uns durch Ihre Unterschrift die Mächtigen dieser Welt auf, den Antagonismus von Provokation und Gegenprovokation, Verdächtigung und Beschuldigung, Drohung und Gegendrohung, von Sanktionen und Gegensanktionen, Fehleinschätzung und Überreaktion zu durchbrechen und zu gemeinsam angewandter Vernunft zurückzukehren.
Rufen Sie mit uns durch Ihre Unterschrift die Mächtigen dieser Welt auf, in gemeinsam angewandter Vernunft neue Wege in der Gefahr zu suchen, zu finden und zu gehen – neue Wege zu einer „Friedensund Sicherheitsordnung von Vancouver bis Wladiwostok“, wie sie in der „Pariser Charta für ein neues Europa“ angelegt ist. Die Zeit drängt!
12. April 2018 Professor Justus Frantz General a.D. Harald Kujat Dr. Bruno Redeker
Die Carl Friedrich von Weizsäcker-Stiftung mit den Carl Friedrich von Weizsäcker-Gesellschaften Deutschland, Österreich, Schweiz
Erstunterzeichner
Professor Justus Frantz
General a.D. Harald Kujat
Dr. Bruno Redeker
Maximilian Ardelt, Starnberg
ConDigit Consult GmbH, Vorstand der C. F. v. Weizsäcker-Gesellschaft
Prof. Dr. Jörg Baberowski, Berlin
Humbold Universität Berlin
Ao. Univ.-Prof. Mag. DDr Matthias Beck, Wien
Katholisch-Theologische Fakultät, Universität Wien
Prof. Dr. Vladislav Belov, Moskau
Europainstittut der Russischen Akademie der Wissenschaften
Prof. Dr. jur. Dr. h.c. Wilfried Bergmann
Vice-Präsident der Alma Mater Europaea, Senator der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste
Prof. Dr. Hans-Joachim Blome, Köln
ehem. Professur für Luft- und Raumfahrttechnik
Prof. Dr. Rémi Brague, Paris
ehem. Professur für Philosophie, Sorbonne und LMU, Mitglied des Institute de France
Chris J. M.Brenninkmeyer, Starnberg
FH-Prof. Dr. Dietmar Brodel, Villach
Dekan des Studienbereichs Wirtschaft & Management, Fachhoschule Kärnten
Prof. Dr. Andrzej Bronk SVD, Lublin
ehem. Professur für Philosophie, Katholische Universität Lublin
Hartmut Bühl
Chefredakteur „The European – Security and Defence Union“, Brüssel
Dr. Erhard Busek, Wien
Vorsitzender des Vorstands, Institut für den Donauraum und Mitteleuropa
Jürgen Chrobog, Berlin
Staatssekretär a. D., ehem. Vorstandsvorsitzender der BMW Stiftung Herbert Quandt
Katharina Jobe-Gräfin Esterházy, Fahrenzhausen
Prof. Dr. Christian Fabjan, Wien
Direktor Institute of High Energy Physics, Austrian Academy of Sciences
Dr. Thomas Fasbender
Forschungsinstitut Dialog der Zivilisationen (DOC)
Professor Justus Frantz
Pianist und Dirigent
Franz Fürst, Elsbethen
Geschäftsführer Fürst Developments GmbH
Sigmar Gabriel
ehem. Bundesminister des Auswärtigen
Dr. Hermann Gartemann, Bünde
Internist und Sozialmediziner
Dr. Ralph Ghadban, Berlin
Islamwissenschaftlier, Politologe und Publizist
Dr.-Ing. Peter H. Grassmann, Herrsching
Senator E.h., Publizist und Autor, ehem. Bereichsvorstand Siemes AG
Prof. Dr. Alfred Grosser, Paris
Publizist und Autor, ehem. Professur am Institut d’études politiques
Prof. Dr. Ruslan Grinberg, Moskau
Institut für Wirtschaft, Russische Akademie der Wissenschaften
Dirk Große-Wördemann, Frankfurt a. M.
DGW Consult, u. a. ehem. Vorstandsmitglied der Allianz und der Aareal Bank
Thomas Gyöngyösi, Salzburg
Günther M. Handke, Düsseldorf
Repräsentanz Deutschland der Gorbatschow-Stiftung
Mechthild M. Handke, Düsseldorf
Prof. Dr. Günther Hasinger, Paris
Wissenschaftsdirektor der ESA
Prof. Dr. Martin Heisenberg, Reichenberg
ehem. Professur für Genetik und Neurobiologie, Universität Würzburg
Rüdiger Herzog ,Grünwald
Rechtsanwalt
Prof. Dr. Rudolf Hickel, Bremen
Forschungsleiter für Wirtschaft und Finanzen am IAF, Universität Bremen
Heinz Dieter Jopp, Barmstedt
Institut für Strategische Zukunftsforschung, Carl Friedrich von Weizsäcker-Stiftung
Dr. Andrea von Knoop
Ehrenpräsidentin der deutsch-russischen Außenhandelskammer (AHK), Moskau
Harald Kujat
General a.D., ehem. Generalinspekteur und Vorsitzender des NATO-Militärausschusses
Prof. Dr. Klaus Mainzer, München
Professur für Philosophie und Wissenschaftstheorie an der TMU München
Udo Freiherr von Massenbach
Massenbach-Letter News
Prof. Dr. Jürgen Mittelstraß, Konstanz
Direktor des Konstanzer Wissenschaftsforums, ehem. Professur für Philosophie und Wissenschaftstheorie
Dr. Hendrik Napp, Hamburg
Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, München
Staatminsiter a.D., Lehrstuhl für Philosophie an der LMU München, zzt. University of Virginia
Haralampi G. Oroschakoff
Künstler
Dr. Johannes Penzias, Wien
Geschäftsführung Weizsäcker-Gesellschft Österreich
o. Univ.-Prof. Dr. Herbert Pietschmann, Wien
Institut für Theoretische Physik Universität Wien
Jost Pilgrim, Vaduz
Ehrenmitglied des Verwaltungsrates Neue Bank AG
Dkfm. Reinhard Pinzer, Wien
ehem. Vorstandsmitglied Siemens Österreich, Vorstand Carl Friedrich v. Weizsäcker-Gesellschaft Österreich
Mathias Platzeck
ehem. Ministerpräsident des Landes Brandenburg
Stephan Radermacher, Zürich
Executive Director Avis Financial Corporation
Alexander Rahr
Autor und Politologe
Dr. Bruno Redeker
Geschäftsführender Vorstand der Carl Friedrich von Weisäcker-Gesellschaften, Vorstandsvorsitzender der Carl Friedrich von Weizsäcker-Stiftung
Alexandra Rodina, Moskau
Doktorandin, Master of Arts, Linguistik, Russische Akademie der Wissenschaften
Peter Rump, Köln
Thomas Sattelberger, München
MdB, ehem. Vorstand der Deutschen Telekom AG
Dr. Otto Schily, Berlin
Bundesminister a.D.
Doris Schröder-Köpf, MdL
Länderbeauftragte für Migration und Teilhabe Niedersachsen
Prof. Dr. Peter W. Schulze
Georg-August-Universität, Göttingen
Prof. Dr. phil. Andrej Sevalnikov, Moskau
Institut für Philosophie, Russische Akademie der Wissenschaften
Helmut Späth, Grünwald
ehem. stev. Vorstand Versicherungskammer Bayerns, Mg. Kuratorium der Weizsäcker-Gesellschaft
Herbert Steinbach, Kreuzlingen
Verwaltungsrat af-service ag
MMag. DDr. Andreas W. Stupka, Pfaffstätten
Oberst dG
Dipl.-Ing. Hermann Sturm, München
Stiftungsrat, Stiftung Wir-Eigentümer-Untrnehmer
Dr. Matthias Stürmer, Neuried
Rechtsanwalt, Leitungsfunktionen im Sachanlagebereich, Mitglied Kuratorium Weizsäcker-Gesellschaft
Martin Wambach, Köln
Geschäftsführender Partner, Rödl & Parnter GbR
Prof. Dr. Jens Wendland
Dr. h.c. Heino Wiese
Managing Partner Consult GmbH
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