Den Angaben des türkischen Außenministers zufolge hat der US-Präsident Donald Trump seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan am Telefon zugesagt, die Waffenlieferungen an die syrischen Kurden (YPG) einzustellen.
US-Präsident Donald Trump habe dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Telefon zugesagt, keine weiteren Waffen an die syrischen Kurden (YPG – kurdischen Volksverteidigungseinheiten) zu liefern.
Ankara stuft die YPG aufgrund der Nähe zur verbotenen PKK als Terrororganisation ein. Washington schätzte die kurdischen Kämpfer dagegen als Verbündeten im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS, ehemals ISIS) in Syrien und unterstützt sie mit Waffen und Spezialkräften.
Ein Thema, das sich negativ auf unsere Beziehung zu Amerika auswirkt, sind die Waffen, die die USA den YPG geliefert haben. Und unser geschätzter Präsident (Recep Tayyip Erdogan) wiederholte noch einmal sein Unbehagen gegenüber dem US-Präsidenten. Herr Trump hat deutlich gesagt, dass er klare Anweisungen gegeben hat, dass die YPG keine Waffen mehr erhalten werden, und dass dieser Unsinn schon vor langer Zeit hätte enden sollen”.
Bei dem Telefonat waren auch der türkische Außenminister Mevlüt Çavusoğlu, Geheimdienstchef Hakan Fidan, Chefberater Ibrahim Kalın und Privatsekretär Hasan Doğan anwesend.
In einer Erklärung des türkischen Präsidenten hieß es nach dem Gespräch, dass man sich auf den gemeinsamen Kampf gegen alle terroristischen Organisationen geeinigt habe, einschließlich Daesh, PKK und die Terrorgruppe um Gülen (FETÖ), während das Weiße Haus in einer Erklärung sagte, dass Trump die strategische Partnerschaft zwischen den USA und der Türkei bekräftigte, insbesondere bei der Bekämpfung des Terrorismus in all seinen Formen und der Förderung der regionalen Stabilität.
Erdogan schrieb nach dem Gespräch mit Trump auf Twitter von einem “produktiven Telefongespräch”. Trump hatte zuvor angekündigt, mit Erdogan über eine Lösung sprechen zu wollen “für das Durcheinander, das ich im Mittleren Osten geerbt habe”.
“Ich werde es alles hinkriegen, doch welch ein Fehler, in Leben und Dollar (6 Billionen), überhaupt dort zu sein!”, so Trump auf Twitter:
Will be speaking to President Recep Tayyip Erdogan of Turkey this morning about bringing peace to the mess that I inherited in the Middle East. I will get it all done, but what a mistake, in lives and dollars (6 trillion), to be there in the first place!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 24. November 2017
Der preisgekrönte irakisch-kurdische Journalist Hiwa Osman meinte in einem Interview mit RT.com dazu, diese Kehrtwende der USA sollte nicht überraschen. Die Amerikaner seien mit den Kurden fertig, jetzt können diese packen und gehen. Das ist das Gleiche, was bereits in Irakisch-Kurdistan passiert ist, und in Syrien-Kurdistan wird sich die gleiche Situation wiederholen, so Osman.
„Die Koalition, die die USA gebildet haben, war nur dazu da, ISIS zu beenden. Die Kurden erwiesen sich dabei als sehr gute Kampftruppe. Sie sind mit ihnen fertig, jetzt können sie packen und gehen. Das war die Situation im irakischen Kurdistan… Die Kurden waren eine wirksame Kraft vor Ort im Kampf gegen ISIS. Als ISIS verschwand, wurden sie wie heiße Kartoffeln fallen gelassen. Die gleiche Situation im syrischen Kurdistan wird sich wiederholen, glaube ich… Die Kurden scheinen diese Lektion nicht aus der Geschichte zu lernen.“