Archive for Juni 11th, 2017

11. Juni 2017

Tabu, Ausgrenzung und Pizzagate (Paul Schreyer)

Trotz Pressefreiheit: Viele Leitmedien schützen bestimmte Tabus. Wer nahelegt, wir lebten in einer Oligarchie, wer den Verdacht von Staatsterrorismus äußert oder wer organisierten Kindesmissbrauch auf hoher Ebene thematisiert, der wird immer öfter als „krank“ oder „verwirrt“ ausgegrenzt.

Was ist nur los mit den Medien? Warum können brisante, verunsichernde Themen kaum mehr kontrovers diskutiert werden? Wie kann es sein, dass jeder, der am Funktionieren unserer Demokratie grundlegend zweifelt, gleich selbst zu deren Feind ernannt wird? Weshalb gilt Systemkritik, wie sie lange zur akzeptierten politischen Auseinandersetzung gehörte, neuerdings plötzlich immer als „rechts“?

Diese Fragen stellt sich mancher, der in den vergangenen Wochen die aufgeregte und in zahllosen Texten von ZEIT bis SPIEGEL wie gleichgeschaltet wirkende Kritik an Xavier Naidoo und seinem Lied „Marionetten“ verfolgte. Dass der Sänger darin auch noch das Wort „Pizzagate“ erwähnt hatte, ließ manche Kritiker völlig an seinem Verstand zweifeln.

Die Debatte reicht dabei weit über die Person Naidoo hinaus.

weiterlesen hier:

https://paulschreyer.wordpress.com/2017/05/19/tabu-ausgrenzung-und-pizzagate/

11. Juni 2017

Corbyn: Jez, he did! Die Ära der Alternativlosigkeit ist vorbei (Nachdenkseiten)

(…) Was hätten die Wahlkampfmanager im Willy-Brandt-Haus noch vor wenigen Tagen geantwortet, wenn man ihnen gesagt hätte, dass man auch heute als Sozialdemokrat noch gute Wahlergebnisse einfahren kann, wenn man eine echte linke Politik anbietet, einen authentischen Kandidaten aufstellt, den zu erwartenden Gegenwind der Medien einfach über sich hinwegziehen lässt und stattdessen auf Graswurzel-Bewegungen und die Sozialen Medien setzt? Was würden die Strategen der SPD antworten, wenn man ihnen sagt, dass man als progressive politische Kraft Wahlen nicht in einer ominösen Mitte, sondern bei den Jungwählern gewinnen kann? Es ist kein Zufall, dass die Briten ihre „Corbymania“ und wir den Schulz-Zug haben, der momentan eher an eine rostige Draisine erinnert.

Bei der Linkspartei sieht es nicht viel besser aus. Zwar haben die Linken mit Sahra Wagenknecht eine authentische und charismatische Spitzenkandidatin; jedoch stehen Teile der Partei nicht hinter dieser Kandidatin, sondern wetzen bereits unter ihrer Toga die Dolche und können es offenbar gar nicht abwarten, ihre Werte für einen Platz am Katzentisch der großen Politik zu verkaufen. Jeremy Corbyn hat gezeigt, wie man sich mit Hilfe von jungen Anhängern und einer treuen Basis die nötigen Freiräume verschaffen kann. Das Wahlergebnis in Großbritannien sollte den progressiven Kräften in der Linkspartei Rückenwind geben. Jeremy Corbyn hat viele linksliberale Selbstverständlichkeiten hinterfragt und eigene Akzente gesetzt. Man muss keinem Mainstream hinterherlaufen, um die Menschen für sich zu gewinnen. Authentizität ist wichtiger als Koalitionsfähigkeit.

Hier weiterlesen: http://www.nachdenkseiten.de/?p=38676

11. Juni 2017

Erfolg der Linken – Wahlen in Großbritannien (junge Welt)

Aus junge Welt: Ausgabe vom 10.06.2017, Seite 8 / Ansichten

Von Christian Bunke, Manchester

Klare, selbstbewusste linke Politik ohne Anbiederung an eine wie auch immer geartete »Mitte« kann erfolgreich sein. Das haben Jeremy Corbyn und seine Verbündeten im britischen Wahlkampf bewiesen. Die Hindernisse waren riesig. Eines davon war nicht zuletzt der Großteil der eigenen Parlamentsfraktion.

Zahlreiche Labour-Abgeordnete hatten es abgelehnt, ihren Parteichef in ihren Wahlkreisen auftreten zu lassen. Darunter zum Beispiel die Abgeordnete Joan Ryan im Londoner Wahlkreis Enfield North. Sie verbot ihren Wahlhelfern das Verteilen des von Corbyn ausgearbeiteten Wahlprogramms und behauptete wiederholt, Theresa May sei viel populärer.

Dabei musste man am Vorabend des Wahltages nur nach Islington schauen, dem Wahlkreis des Labour-Parteichefs. Als Corbyns Wahlkampfbus dort eintraf, ereigneten sich Szenen, als habe der FC Arsenal gerade den Europapokal nach London geholt. Tausende säumten die Straßen, »Corbyn, Corbyn« Sprechchöre überall. Ähnliches hatte sich in den Tagen zuvor im ganzen Land abgespielt.

Die Kürzungspolitik der vergangenen sieben Jahre ist abgewählt worden. Der Tory-Regierung wird in den nächsten Monaten ein wesentlich rauherer Wind entgegenwehen als bislang. Mit Protesten und Streiks ist zu rechnen. Neuwahlen in relativ kurzer Zeit sind durchaus möglich.

Theresa Mays Mantra der vergangenen Wochen war es, für »starke und stabile« Führung zu sorgen. Damit hat es sich nun erledigt. Unter der Oberfläche haben die lange unterdrückten Flügelkämpfe der verschiedenen miteinander verfeindeten parteiinternen Fraktionen wieder begonnen zu toben. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich diese offen bemerkbar machen.

Die Herausforderung für Corbyn und Co. besteht nun darin, keinen Meter, keinen Schritt zurückzuweichen. Unter Corbyns jugendlichen Unterstützern und innerhalb der Gewerkschaftsbewegung wächst die Erkenntnis, dass eine Auseinandersetzung mit dem blairistischen Flügel der Partei notwendiger denn je ist. Wenn die Rechten in Labour versuchen sollten, in den nächsten Tagen gegen Corbyn zu agieren, werden Zehntausende bereitstehen, ihn zu verteidigen. Damit diese Stimmung anhält, muss Corbyn jeden Versuch abwehren, sein Wahlprogramm aufzuweichen.

John McDonnells Vorstoß, die Formierung einer Labour-Minderheitsregierung zu fordern, war ein Schritt in die richtige Richtung. Doch es liegt auch an den Zehntausenden, die zu den Wahlkampf­events gekommen sind, sich jetzt politisch zu organisieren und den Kampf für die Umsetzung des Corbyn-Programms auf die Straße zu tragen. Und es liegt an den Gewerkschaften, dem mit Streiks das nötige Rückgrat zu geben.

Die Wahlen vom 8. Juni haben ein neues Kapitel der britischen Geschichte aufgeschlagen. Der Mythos, dass große Teile der britischen Arbeiter nach rechts gerückt seien, ist widerlegt worden.

11. Juni 2017

Oliver Stones neuer Putin-Film: “Es ist wichtig, dass wir Putin zuhören“

https://deutsch.rt.com/gesellschaft/50015-oliver-stones-neuer-putin-film/3.05.2017

Der politischste Filmemacher Hollywoods, Oliver Stone, veröffentlicht im Juni Interviews mit Putin, die als historisches Ereignis angekündigt wurden. Der Film ist für ihn eine politische Mission, die den Amerikanern die Augen öffnen sollen und um einen Krieg zu vermeiden.

Der Oscar-Gewinner Oliver Stone bedient sich politischer Themen unserer Zeit und mischt sich ein. Er veröffentlicht am 12. Juni Interviews mit Putin, von denen er hofft, dass diese die amerikanische Öffentlichkeit vom aufdoktrinierten Kurs Washingtons abbringen, in der Russland der Feind ist.

Gegenüber der Webseite Sydney Morning Herald sagte Stone im Interview:

Es ist kein Dokumentarfilm, eher eine Frage- und Antwort-Sitzung. Herr Putin ist einer der wichtigsten Regierungsoberhäupter in der Welt und deshalb haben ihn die Vereinigten Staaten zum Feind erklärt – einem großen Feind. Ich denke, es ist wichtig, dass wir hören, was er zu sagen hat.

Oliver Stone war im Zuge seiner Drehvorbereitungen zum Film Snowden des öfteren zu Gast in Russland. Der bekannteste Whistleblower hält sich derzeit in Russland auf, um einer Verhaftung in den USA zu entgehen. Es kam zu vier Zusammentreffen mit Putin, die Stone die Möglichkeit gaben, Putin persönliche und politische Fragen zu stellen. Es ist nicht das erste Mal, dass sich Stone mit Regierungsoberhäuptern trifft. Er hatte auch die Möglichkeit zu Gesprächen mit Fidel Castro, Hugo Chavez und Benjamin Netanjahu.

Ich denke, wir haben erreicht ihm gerecht zu werden und (seine Kommentare) in eine westliche Narrative zu setzen, die ihre Sicht der Dinge erklären, in der Hoffnung, dass es weitreichende Missverständnisse und gefährliche Situationen – am Rande des Krieges – vermeidet.

Stone kommentierte auch die vermeintliche Einflussnahme auf die US-Wahlen durch Russland und bezeichnete diese als einen internen Krieg in der demokratischen Partei der USA, der das Vertrauen zwischen den Menschen und der Regierung geschädigt habe. Der Regisseur äußerte seine Sympathien zu Assange, der zum Verständnis der Welt beigetragen habe.

Im Juni wird zunächst der US-Kanal Showtime an vier Abenden die gesammelten Interviews unter dem Titel „The Putin Interviews“ zwischen Stone und Putin zeigen. Während Stone im Film „Snowden“ die fiktionalisierte Hollywood-Version des Whistleblowers darstellte, handelt es sich bei Stones neuem Werk um zeitgemäße Politik ohne Fiktionalisierung und Spezialeffekte. Showtime hat bereits einen historischen Vergleich zu den Interviews von David Frost mit Richard Nixon aus dem Jahr 1977 gezogen.

Putin gewährte Stone und seinem Produzenten Sulichin Einblicke in sein persönliches und professionelles Leben. Die Interviews wurden im Kremlin, in Sotschi und seiner Residenz außerhalb Moskaus geführt. In einer Episode präsentiert Stone Putin Kubricks Meisterwerk „Dr. Strangelove – Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“. Ein Film aus dem Jahr 1964 über den Kalten Krieg und die nukleare Abschreckung.

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Oliver Stone über Putin: Bescheiden, mag Frauen und denkt wie Schachspiele

https://de.sputniknews.com/panorama/20170609316094688-film-stone-putin-komplimente-frauen-schach/

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„Standpunkte, die Amerikaner nicht gerne hören“ – Oliver Stone dreht Doku über Putin

https://de.sputniknews.com/panorama/20160801311896988-oliver-stone-doku-putin/

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Wer könnte Putin in Film spielen? Oliver Stone nennt zwei Namen

Siehe: https://de.sputniknews.com/panorama/20170609316102581-stone-film-putin/

11. Juni 2017

Die Putin-Versteher – Wie das „Feindbild Russland“ installiert worden ist. – von Hannes Hofbauer (Rubikon)

 

Seit der Jahrhundertwende verschlechtern sich die Beziehungen des Westens zu Russland im Fünfjahresrythmus. Den jeweiligen Zäsuren 1999 (NATO-Krieg gegen Jugoslawien), 2003 (Irak-Krieg & Festnahme von Michail Chodorkowski), 2008 (Georgien-Krieg) und 2013/14 (Ukraine-Krise) folgte eine politisch und medial immer aufgeladenere Stimmung, die Schritt für Schritt in Hetze umschlug. Je nach Qualität des Russland-Bashings galt seinen Betreibern das Land als Ganzes, die Russen als Ethnie oder ihr Führer, Wladimir Putin, als verachtenswerter Gegner, den man in die Schranken weisen müsse. So wurde der Begriff „Putin-Versteher“ zum Schimpfwort.

Hier weiterlesen: https://www.rubikon.news/artikel/die-putin-versteher

11. Juni 2017

„Deutsche Propaganda kinderleicht“: Russlands Außenamt kritisiert „Welt“ und „Deutsche Welle“

10.06.2017 •

Die Welt lieferte einen Beitrag, der RT Deutsch und Sputnik Deutschland demontieren sollte, einer der vielen. Das russische Außenamt ließ es diesmal nicht ungeschehen. Die Nachrichtenagentur RIA Nowosti dokumentierte die Gegendarstellung.

Hier weiterlesen: https://deutsch.rt.com/inland/52156-deutsche-propaganda-kinderleicht-russlands-aussenamt-vs-welt-deutsche-welle/

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