der brasilianische Journalist Pepe Escobar untersucht die US-Verschwörungstheorie von der „russischen Bedrohung“.
(s. Anhang)
Co-op Anti-War Café Berlin
der brasilianische Journalist Pepe Escobar untersucht die US-Verschwörungstheorie von der „russischen Bedrohung“.
(s. Anhang)
The government is desperate to go for a vote for military escalation in Syria. It is currently trying to limit opposition in their own ranks. Meanwhile as Newsnight reported on Tuesday, a number of Labour MPs have already pledged to rebel against Corbyn on the issue should he win.
here. We should also be prepared for an emergency protest should a vote be announced.
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Refugees Welcome Here
National Day of Action
Saturday 12 September
Assemble 12 Noon
Marble Arch, London
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Join us tomorrow at what promises to be the biggest demonstration in support of refugees for decades. We should stand in solidarity with these desperate people (from Syria, Afghanistan, Iraq, Libya and elsewhere) fleeing insecurity and conflict, the „scorched earth“ that is now the Middle East following a decade and a half of US and UK wars and destabilisation. Our support for refugees must include the opposition to the causes of the refugee crisis. We need to remind people that UK bombing of Syria would inevitably lead to many more refugees.
Please do everything you can to support this day of solidarity with refugees. Here are the key contacts if you want to help out and join the Stop the War bloc at the march:
Sweta – 074 426 652 77
http://www.jungewelt.de/2015/09-12/018.php
Von Rüdiger Göbel
Im Transatlantiker-Fachblatt Die Zeit herrscht Alarmstufe Rot. Russlands Präsident Wladimir Putin will in seiner Rede auf der UN-Vollversammlung Ende September »eine neue Antiterrorallianz vorschlagen, die in Syrien vor allem die IS-Kämpfer treffen soll«. Noch schlimmer: Der Kremlchef »versucht seit Wochen, die USA, Jordanien, Ägypten, die Türkei und Saudi-Arabien für seine Idee zu gewinnen«. Das ganze sei eine »alte Idee«, ruft Autor Michael Thumann in seiner Besinnung »Putins neuer Krieg« in Erinnerung. Schon nach dem 11. September 2001 habe Putin dem damaligen US-Präsidenten George W. Bush angeboten, »in einer Allianz islamische Dschihadisten weltweit zu bekämpfen«. Doch der sei »bekanntlich seine eigenen, fatal falschen Wege« gegangen. »Fatal falsche Wege«, schöner kann man die totale Zerstörung des Irak, die den Gotteskriegern des »Islamischen Staats« ja erst den Boden bereitet hat, nicht verharmlosen. Bush, der Kriegsverbrecher und Kalifatsgeburtshelfer, sitzt unbehelligt auf seiner texanischen Ranch und malt Ölbilder.
Putins Idee sei »im Grunde nicht falsch«, räumt Thumann ein. Natürlich wäre es sinnvoll, »wenn die Groß- und Regionalmächte endlich gemeinsam und abgestimmt gegen die IS-Terrorschwadrone kämpfen würden«. Aber nicht so, wie es Putin vorhabe, »mit Assad und mit russischen Truppen aufseiten der Regimemilizen«. Syriens Präsident sei – »IS-Terror hin oder her« – der »Hauptverursacher des syrischen Krieges«. Wer meine, »man könne mit Assad den IS langfristig effektiv bekämpfen, der hat entweder keinen Schimmer von Syrien – oder eben andere Motive«. Putin hat natürlich »andere Motive«. Syrien sei ein »ideales strategisches Manövrierfeld«, auf dem er mehrere Ziele erreichen könne. »Er kann sich dort als Gleichgesinnter der Iraner zeigen, damit Teheran nach dem Atom-Deal nicht gen Westen abdriftet. Er kann auf der Weltbühne als der Ideengeber einer neuen Antiterrorallianz auftreten. Er kann die russische strategische Bedeutung steigern, inklusive einer permanenten militärischen Präsenz aller drei Teilstreitkräfte am Mittelmeer. Er kann, wenn nötig, mithelfen, den syrischen Krieg noch viele Jahre am Brennen zu halten. Die Folgen – in Form von Flüchtlingen und Destabilisierung – hat derzeit nicht Russland zu tragen, sondern der Nahe Osten und Europa.«
Nach Lesart der Zeit ist Moskau eigentlicher Profiteur der Massenflucht. Dass nämlich »die EU sich künftig mehr auf Millionen von Flüchtlingen konzentriert als auf die Ukraine, ist vielleicht für Putin ein nicht unwillkommener Nebeneffekt. So ein hybrider Zermürbungskrieg hat eben viele Nebeneffekte.«
Hauptverursacher der Destabilisierung des Nahen Ostens sind die USA und, das wird dieser Tage gerne vergessen, das zionistische Israel. Die »einzige Demokratie« in der Region hat in mehreren Kriegen erfolgreich daran gearbeitet, dass Gaza demnächst unbewohnbar ist. Das nur nebenbei.
Washington ist weit weg, hat die Folgen in Form von Millionen Flüchtlingen bekanntlich nicht zu tragen. Weil die Linke-Politiker Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch vorgeschlagen haben, den »Hauptverursacher« USA doch wenigstens an den Folgekosten zu beteiligen, müssen sie sich von taz beschimpfen lassen. Wagenknecht verfüge über ein »gesundes Feindbild«, ätzt das Kreuzberger Bellizistenblatt über das »Freund-Feind-Denken aus der Mottenkiste des Kalten Kriegs«.
Auch das Neue Deutschland reiht sich in die mediale Entlastungsoffensive für Washington ein. »Die Menschen fliehen aus Syrien nicht wegen der Politik des Westens – sondern wegen der Verbrechen des Assad-Regimes«, erklärt Elias Perabo, Mitbegründer der »Regime-Change«-Inititiative »Adopt a Revolution«, den Lesern der »sozialistischen Tageszeitung«. Die Linke müsse endlich runter von der »Zuschauertribüne«. Marsch, marsch, Putin stoppen, sonst kommt der IS nie nach Damaskus.