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16. Juni 2014

Filmvorstellung: neue Reportage Fall Chevron-Texaco ll Coop Antikriegscafe 30.06. um 19:30 Uhr neue Reportage Fall Chevron-Texaco

Einladung                                            https://www.facebook.com/ecuasoli   

EcuaSoli, Berliner Komitee für Solidarität mit Ecuador                        @EcuaSoli                             

                                                                                             

 

Filmvorstellung:                                                                            neue Reportage Fall Chevron-Texaco

 

am 30.06.2014 um 19:30 Uhr                                                              

im CoopAnti-War Café
Rochstr. 3,  10178 Berlin-Mitte
U-Bahn Weinmeisterstr/Alexanderplatz
S-Bahn Hackescher Markt/Alexanderplatz

Texaco, 2001 vom Konzern Chevron aufgekauft, hatte in Ecuador zwischen 1964 und 1992 Erdöl gefördert. Insgesamt hat Texaco 71 Millionen Liter Erdölrückstände und 64 Millionen Liter Rohöl hinterlassen. Dieses giftige Erbe belastet bis heute rund zwei Millionen Hektar tropischen Regenwaldes im ecuadorianischen Amazonas. Texaco hat vorsätzlich auf umweltfreundliche Technologien verzichtet, die es in den USA bereits patentiert und angewandt hatte, um so seine Gewinne zu maximieren!

Unter den gravierenden Auswirkungen der Ölförderungspraxis leidet die Bevölkerung bis jetzt, die in den verseuchten Gebieten von Ecuadors Regenwald im Nordosten des Landes lebt. Dieser Fall bedroht den Fortbestand der radikaldemokratischen Bürgerrevolution Ecuadors, denn Chevron versucht die Sanierungskosten (etwa ein Drittel des ecuadorianischen Staatshaushalts!) schiedsgerichtlich auf die Regierung des Präsidenten Rafael Correa abzuwälzen.

Die Verantwortung des transnationalen Konzerns für diese historische Erdölkatastrophe wurde 2013 vom ecuadorianischen Kassationsgerichtshof (Corte Nacional de Justicia) bestätigt. Doch anstatt das von der ecuadorianischen Justiz festgelegte Bußgeld als Entschädigung und Sanierungsgrundlage zu zahlen, intensiviert das zweitmächtigste Erdölunternehmen der USA seine Kampagne gegen die Republik Ecuador.

In zahlreichen Publikationen und Fernsehbeiträgen wird über diesen einzigartigen Umweltskandal berichtet.

Kontakt: Heiner Bücker,email@hbuecker.net, http://www.coopcafeberlin.de/impressum.html
Nachmittags: 030 6916182
ab 18:30 Uhr: 030 25762764

2006 erhielt Chevron den Public Eye Award für besonders verantwortungsloses Handeln gegenüber Mensch und Umwelt!

Mehr Informationen zum Fall Chevron-Texaco

Ecuadors Ökosystem und seine Bewohner sind bedroht…

1993 verklagten von Ölverschmutzung betroffene Amazonasbewohner Ecuadors das US-Unternehmen Texaco wegen der Verseuchung ihres Lebensraums.

Während Texaco in den USA Technologien patentiert hatte und nutzte, welche minimalen Umweltanforderungen entsprachen, hat es diese Technologien zu keinem Zeitpunkt in Ecuador angewendet. In Ecuador hat Texaco sich entschieden, veraltete Techniken zu verwenden, um höhere wirtschaftliche Gewinne zu erzielen. Beim Gerichtsprozess von Lago Agrio (2003) wurde bewiesen, dass Texaco 2 Millionen Hektar des ecuadorianischen Amazonas verseuchte, indem diese obsoleten Techniken Anwendung fanden, um Kosten einzusparen und so wurde eine der größten vom Menschen verursachten Umweltkatastrophen der Geschichte verursacht: unermesslicher und kontinuierlich zunehmender Schaden für die Gesundheit der Bewohner betroffener Gebiete. Insgesamt ist das Unternehmen für den Ausfluss von nicht weniger als 71 Millionen Liter Erdölrückstände und 64 Millionen Liter Rohöl im ecuadorianischen Amazonas verantwortlich (für mehr Information siehe beiliegende Broschüre).

  • 2004 startet Chevron in New YorkeinenProzess gegen die staatliche Erdölfirma Ecuadors, PETROECUADOR, um seineVerantwortung auf Ecuador abzuwälzen.
  • 2009 initiiert Chevron ein internationales Schlichtungsverfahren gegen den Staat Ecuador vor dem Ständigen Schiedsgerichtshof in Den Haag und fordert u.a. eine moralische Entschädigung von Ecuador!
  • 2010 verklagt Chevron die Verteidiger der Amazonasfront vor dem US-Bundesgerichtshof in New York gemäß dem RICO-Gesetz (Rackeer influenced and corrupt organizations). Chevron argumentierte, dass die ecuadorianischen Kläger einer kriminellen Vereinigung angehören würden, welche sich damit beschäftigen würde, den Konzern zu erpressen. Dieses Gesetz fand bislang bei Mafia-Gruppierungen Anwendung. Chevron setzt Indigene und Bauernfamilien mit Mafiosi gleich.

Beispiele für die intensive Lobbyarbeit Chevrons

  • Chevron beschäftigt zur Abwehr der ecuadorianischen Rechtsprechung 2000 Rechtsanwälte!
  • Seit 2008 hat Chevron seine Medienkampagne gegen Ecuador vorbereitet!
  • Neue Dokumente beweisen den Druck, den Chevron gegenüber dem Department of State sowie der gesamten Regierung der USA ausübt, um sie gegen Ecuador in Stellung zu bringen und insbesondere um die internationale Ausführung des ecuadorianischen Urteils zum Fall Chevron zu verhindern, sodass keine Aktiva von Chevron im Ausland belastet werden (vgl. Artikel von Ted Folkman, 3.02.2014: http://www.justiceforecuador.com/lago-agrio-detalles-de-lobbying-y-presion-de-comercio/).

Auf die Gerichtsverfahren der betroffenen Ecuadorianer nahm Texaco über zehn Jahre lang Einfluss: Texaco bestand zum Beispiel darauf, den Fall auf ein ecuadorianisches Gericht zu übertragen. Im Jahr 2002 bestätigten die US-amerikanischen Gerichte die Übertragung und Chevron-Texaco verpflichtete sich, den Entscheidungen der Gerichtshöfe Ecuadors zu diesem Fall Folge zu leisten. Von da an nahmen die Kläger (die Front zur Verteidigung des Amazonas) einen Prozess in Ecuador auf und als Ergebnis sprach ein ecuadorianischer Gerichtshof im Jahr 2011 ein Urteil, gemäß welchem Chevron 9,6 Milliarden Dollar zahlen muss. Ende 2013 bestätigte der höchste ecuadorianische Gerichtshof dieses Urteil. Doch Chevron erkennt es nicht an.

Texacos Ölförderpolitik in Ecuador zwischen 1964 und 1992 und die Folgen…

 

1964: Die Regierung Ecuadors unterzeichnet einen Konzessionsvertrag mit Texaco, mit welchem dem Unternehmen die Rechte zur Exploration und Förderung von Erdöl in der Amazonasregion verliehen wurden. Texaco wies die Hälfte seiner Beteiligungen der Gesellschaft Ecuadorian Oil Gulf Company zu, indem es ein Konsortium gründete, in welchem Texaco als einziges Unternehmen Dienstleistungen zur Ölexploration und Erdölförderung erbrachte.

1992: Texaco verlässt Ecuador, seitdem sind keine Vermögenswerte Texacos mehr im Land.

1993: Im Fall Aguinda klagt eine ecuadorianische Staatsangehörige, die zu den betroffenen indigenen Gemeinden gehört, vor New Yorker Gerichten die Wiedergutmachung des Umweltschadens ein, den Texaco im Osten Ecuadors verusachte.

1998: Die ecuadorianische Regierung unterzeichnet einen Schlussvertrag, der Texaco nach einer von diesem Unternehmen durchgeführten „Umweltsanierung“ von jeglicher Klage der ecuadorianischen Regierung befreit. Bereits 1993 hatte Texaco tatsächlich begonnen, 40 Millionen Dollar in ein Täuschungsmanöver zu investieren: Bis 1998 bedeckte Texaco etliche Ölsammelbecken provisorisch mit Erde, sodass die giftigen Substanzen bis heute in die Umwelt gelangen!

2013: In Ecuador wird das Urteil zur Geldstrafe gegen Chevron aus dem Jahr 2011 höchstinstanzlich bestätigt und Chevron weigert sich, die Entschädigung an die Indigenen und Bauernfamilien zu zahlen.

 

Die vollständige Sanierung der durch Texaco wissentlich verseuchten Gebiete, inklusive des verseuchten Grundwassers, kostet laut einem Bericht der Vertreter der Betroffenen insgesamt 27 Milliarden Dollar!

 

Mit der Kampagne „Die schmutzige Hand Chevrons” („La Mano sucia de Chevron“) fordert die ecuadorianische Regierung seit Ende 2013 die Welt auf, gemeinsam um Gerechtigkeit zu ringen.

 

Wir unterstützen Ecuador im juristischen Kampf gegen das siebtgrößte Ölunternehmen der Welt. Ideen und Hilfe jedes Einzelnen zur Umsetzung öffentlichkeitswirksamer Soliaktionen sind sehr willkommen.

 

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