Die Verstrickung des Staates mit dem NSU folgt einem bekannten Schema
Beim „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) wird der Einfluss der Geheimdienste immer deutlicher. Nunmehr wurde auch der „Architekt des NSU“ als V-Mann des Inlandsgeheimdienstes Verfassungsschutz enttarnt. Die schleppenden Ermittlungen und die Vielzahl an unglaublichen „Pannen“ wie versehentlich geschredderten Akten drängen die Schlussfolgerung auf, dass ein Staatsskandals noch bitteren Ausmaßes vertuscht werden soll. Warum, fragt sich der Laie, sollte ein Rechtsstaat ein Interesse daran haben, Untergrundorganisationen zu unterstützen?
Die Antwort liefert ein Blick in die Geheimdienstgeschichte. Das Eindringen in konspirative Organisationen durch eigene Leute ist relativ schwierig. Der Grad des gegenseitigen Vertrauens steigt mit der Dauer der Zugehörigkeit zur Gruppe. Für strategisch denkende Geheimdienste ist es daher attraktiv, Undercover- und V-Leute in der Gründungsschicht einer solchen Vereinigung zu platzieren. Das geht am einfachsten, wenn man möglichen Gegnern zuvorkommt und solche Organisationen von Anfang an selber gründet.
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