OCCUPY Welt und Süddeutsche

Zwei Fallbeispiele einer zur Propagandamaschine verkommenen deutschen Presselandschaft:
In einem Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 22. Februar über das freigegebene „Rettungspaket“ für die Griechen benutzt die SZ eine Bildserie aus Athen, um den Eindruck zu erwecken, die Griechen würden sich für das von Brüssel unter deutsch-französischer Ägie beschlossenen „Rettungspaket“ herzlichst bedanken.

Tatsächlich verwendet die Zeitung jedoch Bilder, die genau das Gegenteil ausdrücken wollen. Es handelt sich nämlich eine Danksagungs für internationale Solidaritätsaktionen in zahlreichen europäischen und US-amerikanischen Städten im Vorfeld des von der EU erpressten „Rettungspakets“. Auf perfide Weise werden durch die Bildunterschriften propaganistische Methoden aus der Trickkiste geholt, die plumper nicht sein könnten. Protest wird bei der SZ zum Jubel für die Eurozone, so wie in anderen Artikeln der Krieg zum Frieden erklärt wird.

Ein Artikel in der Tageszeitung „Welt“ vom 17. Februar ist beängstigender, weil hier in einer technischen Abhandlung die Möglichkeiten des Potentials der israelischen Armee durchgespielt werden, ob diese in der Lage wäre das iranische Atomprogramm erfolgreich ausschalten zu können.
Verschiedene Angriffsziele im Iran mit den jeweils besten Optionen und Nachteilen verschiedenster Waffensysteme werden durchdekliniert, bevor man im letzten Drittel der Artikels auf eine kurze aber bedeutende Passage stößt, in der das Szenario eines Bombenangriffs auf ein im Betrieb befindlichen iranischen Atomkraftwerk beschrieben wird:
„Ein mögliches Primärziel für Israel könnte der Leichtwasserreaktor in Buschehr sein. Er hat zwar keinen unmittelbaren Bezug zum iranischen Nuklearprogramm, stellt aber potenziell ein erhebliches nukleares Risiko dar. Nicht ohne Grund sagte ein hoher Vertreter der israelischen Nuklearelite vor einem Jahr in Berlin: „Wir können mit diesem Reaktor nicht leben.““
Weiter heisst es: „Ein Dilemma ergibt sich jedoch daraus, dass der Reaktor Buschehr schon vor Wochen aktiviert worden sein soll: Eine Zerstörung hätte also die Verstrahlung großer Gebiete des Iran, aber auch von Teilen angrenzender Golfstaaten zur Folge.“

Das tatsächliche Dilemma mit dem wir uns hier konfrontiert sehen, ist die Selbstverständlichkeit mit der die Möglichkeit eines derartigen Angriffs quasi zur politischen Normalität erhoben wird. Dieses entscheidende Detail findet noch nicht einmal Eingang in die Schlagzeile oder zumindest in den Untertitel des Artikels.

Das gesamte Atomprogramm und auch die fiktive Atombombe des iranischen Staates soll eleminiert werden – von einem der engsten Verbündeten der USA und Westeuropas. Vom Luftwaffe eines Staates, der zahlreichen Experten zufolge selbst über 300 Atomwaffen verfügen soll. Im Zug dieser Debatte wird öffentlich erwogen, dass die Militäraktion die Bombardierung eines in Betrieb befindlichen Atomkraftwerks beinhaltet.

Ein Jahr nach Fukushima haben diejenigen Kriegstreiber in den Medien das Wort, die offenbar zum Letzten bereit sind, die Schwelle zum nuklearen Konflikt zu überschreiten.
Vergessen wir an dieser Stelle auch nicht, dass dieselben Medien, die jetzt täglich gegen Syrien und den Iran zu den Waffen rufen auf dem Höhepunkte der Fukushima-Krise die Mitglieder des UN-Sicherheitsrates bedrängten, den Waffengang gegen Libyen zu beginnen. Dabei griffen sie wie gewohnt zur Lüge und stellten die inzwischen widerlegte Behauptung auf, Gaddafi würde die eigene Bevölkerung mit Kampfjets bombardieren
Überall wo diese Kriege angestoßen werden, die von Beginn an zu Friedensaktionen erklärt werden, setzten die USA und die NATO massenhaft Uranwaffen als panzerbrechende Munition ein. Folge sind Krebserkrankungen, missgebildete Neugeborene und die Verseuchung ganzer Landstriche für Generationen.

Die bürgerlichen Medien hierzulande sind von zentraler Bedeutung um mittels Kriegspropaganda weitere Krieg beginnen zu können. Kriege die aus geopolitischen Gründen gegen andere Länder geführt werden, um Rohstoffe und Handelswege militärisch abzusichern. Kriege werden aber auch geführt gegen die eigenen Bürger, unterstützt und getragen von den bürgerlichen Medien mit den gleichen perfiden Propagandamethoden, welche auch die Kriege begleiten.
Bürgerproteste und das Aufbegehren gegen die systematischen Einschnitte bei den Sozialleistungen in allen Lebensbereichen, vor dem Hintergrund schier unbegrenzter Mittel für Polizei und Militär werden mittels Lügen, Verdrehungen und Auslassungen bekämpft.

Ausweg aus dieser fast aussichtlos erscheinenden Lage muss die Stärkung und Vernetzung unabhängiger Medienportale sein.
Wir müssen in dieser Situation verstärkt auf Medien zurückgreifen und verweisen, die nicht Konflikte, Gewalt, Kriege bestärken, sondern sich gegen diese stellen.

Links
http://vimeo.com/37280426
https://www.alex11.org/2012/02/gegendarstellung-sz-22-02-2012/
http://youtu.be/gKLhu1g3nQI
http://www.welt.de/print/die_welt/politik/article13873114/Kann-Israel-das-ueberhaupt.html

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